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Beitrag
#1
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 43 Userin seit: 15.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.690 ![]() |
Hallo zusammen, ich bin fast 34, hetero-verheiratet, Mutter zweier Kinder... und seit einigen Monaten ganz schrecklich verliebt in eine enge Freundin. Sie weiß davon, und die große Tragik an der Sache ist, dass sie meine Gefühle nicht erwidert, obwohl ich eigentlich alle Kriterien erfülle, die sie an eine Partnerin stellen würde - aber der Funke fehlt. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) Wir haben täglichen Kontakt, reden viel, ich denke den ganzen Tag an sie. Wenn ich meine Kinder zur Schule und in den Kindergarten bringe, stelle ich mir vor, dass ihre mit dabei sind. Dass wir uns damit abwechseln. Wenn ich koche, stelle ich mir vor, dass wir es zusammen tun. In unserer gemeinsamen Küche. Wenn sie traurig ist und wir abends chatten, möchte ich ihren Mann an die Wand klatschen und sie einfach nur in den Arm nehmen. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) Von den erotischen Träumen schreibe ich jetzt besser nichts. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Nun verliebt man sich ja nicht aus heiterem Himmel, wenn die Ehe glücklich ist. Ich meine, dass ich bi bin, wusste ich schon immer (es ist nur ein bisschen schwierig, in einer Kleinstadt als sowieso bevorzugtes Mobbingopfer auch noch Beziehungen außerhalb der Norm zu führen, daher wussten nur ganz wenige davon), aber monogam ist monogam, und so habe ich seit dreizehn Jahren in dieser Ehe gelebt. Die letzten Jahre waren immer unglücklicher, und dass ich mich in diese wunderbare Frau verliebt habe, hat mir gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe gemerkt, dass ich viel eher lesbisch als 50:50 bi bin, ich will, auch wenn ich sie nicht haben kann, lieber alleine leben als weiter in dieser freundschaftlichen, aber leidenschaftslosen Ehe. Ich will keinen regelmäßigen Sex mit einem Mann, bei dem ich nur Spaß daran habem wenn ich die Augen schließe und an Frauen denke und dann unsanft von Bartstoppeln und Brusthaaren aus dieser Fantasie gerissen werde. Also habe ich offiziell die Trennung ausgesprochen und mich vor meinem Mann, meiner Familie und den engsten Freunden geoutet. Und ich fühle mich so viel besser! Freier, glücklicher... ich dachte das ganze letzte Jahr, ich würde depressiv oder bekäme ein Burnout. Das Gefühl ist nun weg. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Auch meine Sexualität ist freier, meine Lust fließt besser, und das ganz ohne neue Beziehung, trotz meines übergroßen Berührungsdefizites... Es ist schön. So ganz alleine für mich, mit mir im Reinen zu sein. Mein Mann hat sich nach der ersten Phase des Zorns und des Unglaubens wieder stabilisiert. Wir leben erst einmal das Model Eltern-WG mit getrennten Schlafzimmern. Nicht nur, dass wir in einer verdamt teuren Ecke Deutschlands wohnen und zwei Wohnungen eine verdammt große Einschränkung wären, wir wollen auch in Bezug auf Kindererziehung weiterhin Hand in Hand arbeiten. Das klappt so ganz gut, wir können mittlerweile wieder lockerer miteinander umgehen. Mit meiner Liebsten ist das ein anderes Thema. Ich schaffe es einfach nicht, die Hoffnung aufzugeben, egal, wie oft sie sich abgrenzt. Dann ist es nämlich wieder so, dass sie ambivalente Signale sendet (letztens wollte sie eine Fantasie mit ihr in der Hauptrolle wissen, ich habe ihr einen kurzen Einblick in mein Kopfkino gegeben und bin dann drei Tage lang wuschig rumgeschwebt, weil sie sagte, sie fände es scharf (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ), ich mir Hoffnungen mache, vorpresche, sie mir eine Schranke vor die Nase knallt, ich den ganzen Abend heule, wir am nächsten Tag vernünftig miteinander reden und abmachen, das Thema Sex erst mal sein zu lassen. Bis sie wieder anfängt... Es macht mich oft irre. Aber ich bin so verliebt! Sie ist die Partnerin, von der ich schon so lange träume.... *seufz* Wenn ich an sie denke, habe ich das Gefühl, komplett zu sein. Warum will sie mich nicht? Sie sagt, ich sei doch die perfekte Frau, von der sie seit Jahren träume. Aber es sei kein Funke da, so eine Schweinerei. Und dann will sie alles über meine Trennung, mein Leben wissen. Es ist oft kompliziert. Sehr. Warum kann ich mich nicht einfach in jemand Einfachen verlieben? |
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Beitrag
#2
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 43 Userin seit: 15.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.690 ![]() |
Hallo Naomi, ja, es ist schwer. Mein Mann hatte auch sehr zu kämpfen, es ist ja auch schwer zu verstehen, dass dreizehn Jahre Beziehung eine Lüge gewesen sein sollen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) War es ja nicht, nicht komplett. Aber nun will ich das nicht mehr.
Hast du deiner Freundin gesagt, dass du sie liebst, oder nur, dass du lesbisch bist? Ich für meinen Teil muss sagen, dass die depressiven Gefühle zum Großteil weg sind, seit ich mich offensiv oute... Natürlich erst mal nicht vor allen. Aber vor Familie und Freunden. Gestern hatte ich einen Down-Tag, habe dann aufgedröselt bekommen, warum, und die Liebste hat es SOFORT verstanden. Als ich versucht habe, das meinem Mann zu erklären, war er schlicht überfordert. Er versteht meine Gefühlswelt nicht. Die Liebste sagt, Männer tun das grundsätzlich nicht, aber das stimmt nicht. Ich kenne Männer, die so fühlen können wie ich. Die so was verstehen. Nur ist mein angetrautes Exemplar keines davon. Es macht unglücklich. |
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Beitrag
#3
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 281 Userin seit: 13.10.2012 Userinnen-Nr.: 8.360 ![]() |
Liebe lichterloh,
es ist erst dann eine Lüge, wenn du dir die ganze Zeit bewußt gewesen bist, daß du und wie du anders fühlst - so seh ich das. Kann mich aber nicht erinnern, daß das bei dir der Fall gewesen ist. Denn Bewußtsein bringt mit sich, daß man in etwas Einsicht erhält und es erkennt! Deine Beziehung mit deinem Mann ist eine Beziehung gewesen, in der du versucht hast etwas zu leben, wovon du noch nicht wußtest, daß das so nicht geht. Wesentlich ist, daß du dir nicht die Last einer Lüge aufbürdest, die so nicht passiert ist. Und vielleicht schaffst du es dann auch, deinem Mann deutlich fühlbar zu machen, daß du ihn in der Weise geliebt hast, wie es dir möglich gewesen ist. Denk ich mir so - ohne Anspruch auf Recht-haben-wollen. Ich habe seit einiger Zeit einen Kollegen, der meine Erfahrungen mit Männern, wie sie sein können, auf angenehme Art und Weise aushebelt. Es gibt ihn also, den Mann, der emotional sein kann und auch sachlich. Toll! Leider haben Männer hier noch viel Aufholbedarf - und ich meine "leider", weil sie häufig da stehen und die Welt nicht mehr verstehen. Zum Glück gibt es auch für sie die Perspektive des Wachsens, wie es sie für jeden Menschen gibt. Alles Gute. Veronika |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 19:06 |