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Beitrag
#1
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ungerader Parallel-Freigeist ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.889 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 83 ![]() |
Habt ihr auch manchmal Nostalgiegefühle?
Wenn ja, wie äußern sie sich bei euch? Es kommt bei mir nicht sehr oft vor, aber wenn dann empfinde ich das Gefühl sehr stark. Es kommt zB wenn ich ein altes Lied höre oder Fotos sehe. Oder auch bei älteren Serien. Komischerweise bin ich dann fast traurig, dass es keine Chance gibt nochmals einige Tage in den 90ern oder 80ern zu verbringen. Dabei bin ich heute auf jeden Fall glücklicher als in den späteren 90ern als Teenie. Ich wünsche mir die Zeit nicht wirklich zurück. Aber es ist ein komisches Gefühl, dass manches einfach vorbei ist. Weniger geht es mir da um Dinge, die ich persönlich erlebt habe. Und ich trauere auch keiner Jugendliebe nach. Fällt mir grade schwer zu beschreiben. Es geht einfach mehr um die Zeit als ganzes, mit der Musik, Fernsehshows, neuen Erfindungen, Zeitgeist. Auch wäre ich neugierig, wie ich die Zeit in der ich ein Kind war, heute mit den Augen einer Erwachsenen sehen würde. |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Hallo, Agnetha! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Oh, und wie ich das kenne..... Je älter ich werde, desto mehr ist das so. Und besonders: je älter meine Töchter werden, desto häufiger erlebe ich so etwas wie "nostalgische Glücks-Traurigkeit" (kann das anders grad nicht ausdrücken, sorry)... Wenn ich Bilder anschaue von damals, wenn ich merk, wie ich mich noch haargenau dran erinnere wie es war zu stillen, kleine Babyklamotten zusammenzulegen, Zuckertüten zu füllen, Puppenstuben auszustatten, kleine Fahrräder anzuschieben.... (IMG:style_emoticons/default/wub.gif) Das alles kommt nie wieder. Sie sind groß, die zwei und ich werde keine kleinen Kinder mehr haben. Diese Episode meines Lebens ist gelebt und für immer vergangen. Was geblieben ist, sind meine Erinnerungen, Fotos, gemalte Bilder, kleine Fußabdrücke auf Tonkarton, viele selbstgebastelte Geburtstagsbriefchen und -geschenke, ein Haufen Babysachen und Kisten voller Spielzeug. Hin und wieder gerät mir davon was in die Hände und ich kehre in Gedanken zurück.... Und meistens ist das auch OK - nur manchmal, manchmal macht es mich traurig. Ich spür dann noch mal das Glück von damals, fast so, als wär das alles eben erst passiert. Und gleichzeitig weiß ich, dass es nicht wieder zurückholbar ist. Ebensowenig wie meine Ballettstunden, die langen Sommertage auf dem Ponyhof, all die lieben Vierbeiner, die mich begleitet haben und lange schon nicht mehr sind... Auch von alldem nur Fotos, Erinnerungen an eine Beweglichkeit, die ich nun schon so lange eingebüßt habe, kleine, mit Seidenband zusammengehaltene Schweifzöpfchen, zertanzte Balletschuhe.... Ich hab mich bisweilen schon gefragt, ob ich das wirklich alles noch mal würde erleben wollen, also wirklich zurückkehren oder wiederholen. Abgesehen davon, dass das ja eh nicht geht: nein, eigentlich bin ich zufrieden damit, wie mein leben gegangen ist - obwohl ich heut krank bin und eigentlich arm und es mir schwerfällt, hinzunehmen, dass demnächst auch meine Jüngste das Haus verlassen wird. Das ist schon alles OK irgendwie. Und trotzdem... Wenn ich wie kürzlich in einem Supermarkt eine Retro-Süßigkeiten-Tüte entdecke und da drin meine (früheren) Lieblingslollys vorfinde, dann muss ich die Tüte auch kaufen. Und wenn ich zufällig mal "Drive" von Cars höre, dann muss ich mich einfach an meinen ersten engen Tanz erinnern und ich kann nicht anders, als an den kleinen Strampelhosen zu schnüffeln, wenn ich sie mal in die Finger bekomme... und ich könnte schwören, dass sie immer noch so ein kleines bisschen babysüß duften... Ich nehm mich so hin, so nostalgischglückstraurig, wie ich dann einfach bin. Und trotzdem kann ich mich fünf Minuten später drauf freuen, am Abend von meiner Frau im Rolli geschoben zu einer Veranstaltung begleitet zu werden. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Vielleicht ist es die Nähe zum anderen Ende des Lebens, die ich so häufig in den vergangenen Jahren empfunden habe, dass sie mich nie ganz loslässt... Ich denk, dann schaut man auch mal zurück. Dann sammelt man in Erinnerungen das ein, was bedeutsam war, was alles verändert hat und was nicht vergessen werden soll. Und für kurze Zeit fühlt sich wieder alles an wie früher. Ganz regelmäßig, absichtlich und immer noch aus dem gleichen Grund erlaube ich mir dieses Gefühl übrigens in Bezug auf eine Gewohnheit, die ich seit meiner Kindheit habe: Wenn ich nachts nicht schlafen kann, dann hör ich mir Pumuckl-Hörspiel-Kassetten an. Und die shark, die darüber dann einschläft, ist ebenso 10 wie 44 Jahre alt. Und es ist OK für sie. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) shark P.S. Eher seltsam ist für mich übrigens, dass ich mich auch recht stark zu Zeiten hingezogen fühle, die ich gar nicht erlebt habe.... Ich sammle altes Geschirr, benutze in meiner Küche und auch sonst viel lieber Alltagsgegenstände aus der Zeit meiner Ur-Großmutter als "neumodisches Zeug"... in meinen Backofen stelle ich 100 Jahre alte Backformen, mein Salat kommt in einer Schüssel auf den Tisch, die auch schon 70 Jahre alt ist. Und auf diesem Tisch liegt eine gehäkelte Decke von 1890. Das sind nur ein paar Beispiele für diese merkwürdige Gewohnheit, die sich in den vergangenen 10 Jahren entwickelt hat. Nichts in meiner Küche ist jünger als ich. Sehr vieles aber mindestens doppelt so alt. Mir sind diese Dinge allesamt so viel näher als alles, was es heute zu kaufen gibt. Ich verstehe nicht, warum das so ist, aber ich fühle mich ruhig und irgendwie gut aufgehoben mit diesen Dingen um mich rum...... Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 21.Oct.2013 - 13:01
Bearbeitungsgrund: Nachtrag
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 07.07.2025 - 22:51 |