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Beitrag
#1
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Der Titel ist unglücklich gewählt, aber was Besseres fiel mir jetzt auch nicht ein.
Ich mache jetzt mal einen eigenen thread auf, weil mein Beitrag in die bestehenden nicht so recht zu passen scheint und ich die anderen threads auch nicht „zerspammen“ möchte. Ich habe jetzt angeregt durch die verschiedenen Diskussionen mal weiter über die Thematik nachgedacht. Für mich haben sich die Gedankenspiele um „Verliebt sein“ außerhalb der Beziehung und könnte es nicht sogar sein, dass die aktuelle Partnerin mich durch ihr Verhalten dazu bringen könnte, andere zu begehren, zu folgender These gebracht: Ja, natürlich hat ein Mensch bestimmte Bedürfnisse. Ja, ein Mensch, der versucht, verantwortungsvoll mit sich umzugehen, kennt seine Bedürfnisse und erfüllt sich diese. Verliebt ein Mensch sich in einen anderen Menschen, verliebt er sich auch in die Möglichkeiten, bestimmte Bedürfnisse mit diesem Menschen erfüllen zu können. Lebt ein Mensch in einer festen Beziehung und kann nicht alles was er sich erwünscht, erhofft und ersehnt mit diesem Menschen leben, eröffnen sich aus meiner Sicht 2 Möglichkeiten: Möglichkeit 1: Mensch ist ein sehr reflektierter Mensch und kennt seine Bedürfnisse und kann diese formulieren. Dieser Mensch würde also die unerfüllten Bedürfnisse ansprechen und mit dem Beziehungsmenschen kommunizieren. Die Beziehung verstärkt sich durch die Kommunikation, beide Menschen „wachsen“ gemeinsam und beiden Menschen haben keine Bedürfnisse, die von einem dritten Menschen erfüllt werden müssten. Möglichkeit 2: Mensch kennt seine Bedürfnisse, kann diese aber aus verschiedenen Gründen innerhalb der Beziehung nicht kommunizieren. Dieser Mensch wird dafür empfänglich sein, sich in andere Menschen zu verlieben, bei denen eine Erfüllung der Bedürfnisse möglich zu sein scheint. Oder einfach ausgedrückt: Ich verliebe mich außerhalb meiner Partnerschaft, weil mir innerhalb meiner Beziehung bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Ich kann darüber aber auch nur eingeschränkt kommunizieren. Vielleicht kommuniziere ich auch aus Angst vor Zurückweisung nicht. Ich nehme also lieber in Kauf, dass meine Partnerin sich quasi als für mich und meine Bedürfnisse unzureichend fühlt, als diese Bedürfnisse mit ihr zu besprechen und Kompromisse zu finden. Ich habe zwar alles in „Ich-Form“ geschrieben, aber ich möchte mit meiner Partnerin lieber über meine und ihre Bedürfnisse sprechen können, als auf ein Gefühl für jemanden drittes auszuweichen. Ich möchte selber nicht das Gefühl bekommen, „2-Wahl“ zu sein und auch meine Partnerin betrachte ich lieber weiterhin als meine Gefährtin für mein Leben, als „Wartestation, bis sich was besseres findet“. |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Ich glaub, dass ganz viel von dem, was neben und außerhalb von Beziehungen so an Unheil angerichtet wird (weil eben nicht kommuniziert, da kaum bis gar nicht reflektiert) nicht besonders viel mit echten "Bedürfnissen" in Richtung PartnerIn zu tun hat, sondern eher als chaosproduzierendes Symptom lang ignorierter höchstpersönlicher Baustellen gelten darf.
Ich habe in meinem Leben so viele Menschen kennengelernt, die fremdgehen, die nicht treu sein können oder wollen, die immer mal wieder den "Was wäre wenn...?"-Gedanken spinnen, die mit einem Fuß immer im Notausgang stehen, die ihren PartnerInnen Langweiligkeit, Stagnation und was weiß ich was vorwerfen, sich mit sich selbst bei der Bewertung ihrer Situation aber abseits von "Ich armes Opfer kann ja nicht anders; irgendwie muss ich mich ja befreien!" gar nicht erst beschäftigen. Und unter diesen Menschen sind einige, die versuchen, durch ihre Flatterhaftigkeit und ihr ganzes "hier ein bisschen verlieben, dort ein bisschen naschen - hat ja mit der Beziehung nix zu tun" eigene Verlustängste zu kompensieren. Und andere, die einfach ein grundlegendes Problem damit haben, sich für irgendwas im Leben mal wirklich zu entscheiden. Und solche, deren Selbstbewusstsein so schwach ausgeprägt ist, dass sie sich bloß dann überhaupt bemerkenswert finden können, wenn möglichst regelmäßig/viele Andere auf sie abfahren. Oder oder oder... Da gibt es noch ne Menge anderer Gründe, die mit der tatsächlichen Partnerin und deren Haltung/Verhalten gar nichts zu tun haben. Viel zu viele Menschen gehen mit ihren Empfindungen eben nicht verantwortungsvoll um; sie erforschen sich nicht, sie wollen sich mit ihren wahren Beweggründen gar nicht befassen. Und da ist dann der Schritt schnell gemacht, erstens die Partnerin für die eigenen Seelenlöcher verantwortlich zu machen (im Sinne von "Bei ihr bekomme ich nicht, was ich brauche") und zweitens eben statt "innen" lieber im "Außen" nach Lösung und Entlastung zu suchen. Ich behaupte nicht, dass es wirklich polyamor fühlende Menschen nicht gebe; im Gegenteil, diese anerkenne ich sogar in besonderer Weise, weil sie nämlich so gar nicht leben könnten, wenn sie sich mit sich selbst und ihren Empfindungen nicht aufrichtig auseinandersetzen würden. Aber ich sage, dass viel Unglück (auch im Selbstbild der solchermaßen "Beschuldigten und Betrogenen") abgewendet werden könnte, betrachteten Menschen nicht jede solcher Gefühlsregungen als Ergebnis eines "Bedürfnisses" nach etwas, das in ihrer Beziehung nicht zu bekommen sein kann. Manche Menschen "benutzen" einfach Erotik und Phantasien außerhalb der Beziehung als Ausweg vor sich selbst. Fühlt sich gut an, beschäftigt die Sinne, erzeugt "Drama". Wenn das mal nicht von echten persönlichen Problemen ablenkt....! Und leider ist es auch so, dass manchmal allergrößte gegenseitige Ehrlichkeit trotzdem nicht zu einem "gemeinsamen Wachsen" oder gar zu einem Grfühl von "Ich bekomme in meiner Beziehung das, was ich brauche" führt. Es gibt Menschen, die sich als Paar zusammentun, im Grunde aber so wenig gemein haben an Lebensvorstellungen, Werten und Bedürfnissen, dass sie einander nicht im Mindesten das geben können, was sie jeweils brauchen. Das zu erkennen und sich und der Anderen einzugestehen, ist auch nicht leicht. Vielleicht bin ich jetzt am Thema vorbei... wenn ja: sorry... das war einfach das, was mir zu Deinen Zeilen eingefallen ist, Hortensie. Einen schönen Samstag Euch allen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 02.Nov.2013 - 15:55
Bearbeitungsgrund: doppelt visieren ist auch doof.....
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Beitrag
#3
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ausgewilderte Großstadtpflanze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 ![]() |
Aber ich sage, dass viel Unglück (auch im Selbstbild der solchermaßen "Beschuldigten und Betrogenen") abgewendet werden könnte, betrachteten Menschen nicht jede solcher Gefühlsregungen als Ergebnis eines "Bedürfnisses" nach etwas, das in ihrer Beziehung nicht zu bekommen sein kann. Diesen Satz möchte ich gern mal aus deinen Ausführungen, in denen du sicher ganz viel Richtiges benannt hast, herauslösen und etwas (anders als du) ausbauen. Um meine Gedanken dazu nicht allzu neunmalklug perfektmenschlich daherkommen zu lassen, muss ich ein bisschen ausholen und etwas von mir erzählen, obwohl es nicht leicht ist, nachdem du hier solche "Kübel" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ausgegossen hast. Nachdem ich mit meiner allerersten Partnerin (was ich gern betonen möchte, um ein bisschen meine Unbedarftheit zu erklären) 4,5 Jahre zusammen war, während derer andere Frauen/Lesben quasi Luft für mich waren, passierte etwas "Unglaubliches" (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) : Obwohl ich absolut glücklich und verliebt war, fuhr urplötzlich und aus dem Nichts der Blick einer anderen Frau wie ein Blitz in mich hinein und brachte meine ganze Welt ins Wanken. Wie konnte es sein, dass eine andere so etwas bei mir auslöst? Was hieß das für meine Beziehung? War ich vielleicht doch nicht so glücklich, wie ich dachte? Gab es womöglich unbefriedigte Bedürfnisse? Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr stellte ich plötzlich alles in Frage. Und natürlich gab es Eigenschaften, die diese Frau besaß, die ich bei meiner Partnerin nicht ausmachen konnte. (Überraschenderweise (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) war meine damalige Freundin ebenso wenig vollkommen und perfekt wie jede andere Frau, einschließlich mir selbst, es ist.) Und weil ich meine Partnerin ja auch nicht belügen wollte, goss ich das Ganze auch noch brühwarm über ihr aus. Es gab ein riesiges Drama, eine vorübergehende mehrwöchige Trennung, nach der wir uns ganz langsam wieder fanden, später heirateten wir sogar. Übrig blieb aber eine Narbe, aus der noch jahrelang allerlei Unappetitliches herauseiterte. Über das unrühmliche Ende der Beziehung möchte ich mich hier lieber ausschweigen, aber ich habe von alledem eines gelernt: "Nur", weil ich in einer festen und monogamen Beziehung lebe, heißt das nicht, dass ich alle anderen Frauen auf der Welt uninteressant und langweilig finden muss. Wenn mir doch mal eine andere Frau ein wenig Röte auf die Wangen oder ein kleines Sausen in die Magengrube zaubert, dann ist das aber kein Grund, gleich meine Gefühle für meine Frau in Frage zu stellen. Heute schüttel ich sowas mit einem verschämten Grinsen (uuups!) wieder ab und gut ist. Und ich bin mir auch sehr sicher, dass ich nicht sonstwas verpassen werde, wenn ich nicht nachforsche, was mir diese andere Frau vielleicht ermöglichen würde. Ich muss bei einem solchen Anlass nicht anfangen, mir irgendeine Verliebtheit einzureden. Und wenn umgekehrt meine Frau allzu grinsend von ihrer Physiotherapeutin erzählt, kann ich mit ihr grinsen und sie ein bisschen necken. Es wird keine Frau auf der Welt geben, die all das auf ihre Person vereinigt, was andere Menschen interessant für mich macht. Irgendwas wird immer offen bleiben. Das ist ja auch gut so. Fazit: Möglichkeit 6: auf dem Teppich bleiben Ich muss nicht gleich alles, was mich an einer anderen Frau beeindruckt, zu einem in meiner Beziehung unbefriedigten "Bedürfnis" (im Sinne von: "ohne das kann ich nicht leben") hochstilisieren. Und bevor ich meiner Partnerin zumute, sich an irgendeiner Stelle als unzureichend zu empfinden, überprüfe ich erst einmal, was wirklich "Bedürfnis" ist. Und erst dann gehe ich, wenn nötig, zu Möglichkeit 1 über. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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Beitrag
#4
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Ich muss nicht gleich alles, was mich an einer anderen Frau beeindruckt, zu einem in meiner Beziehung unbefriedigten "Bedürfnis" (im Sinne von: "ohne das kann ich nicht leben") hochstilisieren. Und bevor ich meiner Partnerin zumute, sich an irgendeiner Stelle als unzureichend zu empfinden, überprüfe ich erst einmal, was wirklich "Bedürfnis" ist. Und erst dann gehe ich, wenn nötig, zu Möglichkeit 1 über. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Womit Du den Inhalt meines "Kübels" in drei Sätzen zusammengefasst hast. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.07.2025 - 22:22 |