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> Out and about, Über das Sein in der Öffentlichkeit
NewSecretMe
Beitrag 14.Nov.2013 - 14:40
Beitrag #1


Gemüseputzi
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Hallo ihr lieben,

mich würde mal interessieren, wie ihr eigentlich euer Dasein in der Öffentlichkeit lebt.
Lauft ihr händchenhaltend durch die Gegend? Tauscht ihr Zärtlichkeiten aus? Wer von euch traut sich, die Partnerin in der Straßenbahn zu küssen?

Oder versteckt ihr euch eher und lasst alle körperliche Zuneigungsbekundung hinter sinnbildlichen verschlossenen Türen?
Wie stehen eure Partnerinnnen dazu? Was wenn eure Partnerin öffentlich sein kann und will, ihr aber nicht? Oder andersrum. Wie ist da das Verständnis der Bedürfnisse der anderen?

Was genau bewegt zu einem versteckten Leben?

Sprecht ihr darüber, wie beide Partnerinnen mit Öffentlichkeit umgehen möchte?

Danke vorab für eure Antworten.

LG NewSecretMe
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NewSecretMe
Beitrag 16.Nov.2013 - 18:16
Beitrag #2


Gemüseputzi
****

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Beiträge: 42
Userin seit: 07.10.2013
Userinnen-Nr.: 8.711



Hallo ihr lieben,

so ich bin dann auch mal wieder da um mich selbst zu Wort zu melden.

Ich bin seit vielen Jahren bereits im Freundeskreis geoutet, zumindest als bi. Das war bisher auch nie ein Problem, weil ich sehr offene Freunde habe, einige davon hetero, andere wieder nicht. Meine Familie und mein lokales Umfeld (Ich wohne in der Provinz, im wörtlichen wie übertragenen Sinne) haben wahrscheinlich ne Ahnung aber zu Wort gekommen ist es natürlich nie. Fragt ja keiner (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ist auch nicht wichtig. Wenn ich auf Blondinen steh sag ich ja auch nich "du ich muss dir mal was sagen, ich steh auf blond, magst du mich trotzdem noch?".

Ich habe bisher nie in einer Beziehung zu einer Frau gelebt, kam einfach nie dazu, daher war ein totales "Coming out" auch nie Thema. Aber aktuell bahnt sich da was an und ich frage mich, wie ich als "neue" damit umgehe. Ich bin kein Mensch, der sich versteckt. War ich noch nie und werde jetzt auch nicht damit anfangen. Wer damit nicht klarkommt wie ich lebe ist nicht an mir interessiert sondern an einer Wunschvorstellung. Fremde Meinung ist mir sowieso wurscht. Klar hab ich Respekt vor heiklen Situationen, ich verweise da auf das U Bahn / Nazi Szenario, aber ich sehe sowieso aus wie gefundenes Fressen für die Glatzbubis, daher muss man abwägen, wann man sich wie verhält ohne irgendwas zu provozieren. Mal davon abgesehen, ich bin niemand der sich semipornografisch in der Öffentlichkeit bewegt, das ist was, das ich im intimen Raum gerne pflege aber eben weil es privat ist. Ich ja nicht exhibitionistisch veranlagt.

Zum aktuellen Bezug: Ich war die Tage abends auf nem Date und es war echt nett. Wir waren später in der U Bahn (aha!) und sie steht ganz nah vor mir (obwohl die U Bahn leer war hi hi) und schaut mich "so" an *schmilz*. Dann fragte sie mich plötzlich ob ich mich in der Öffentlichkeit schämen würde, was ich verneinte zumal ich gar nicht wusste was sie meinte. Ich glaub jetzt sie dachte, ich versteck mich, dabei wollt ich einfach nicht den ersten Schritt machen. Lass mich halt lieber abholen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) (Hat sie dann auch...später.)

Sollte ich das vielleicht mal thematisieren? Ich glaub wenn ich das richtig interpretiert habe, könnte sie da was total falsch verstanden haben.

LG NewSecretMe
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PikSieben
Beitrag 17.Nov.2013 - 22:02
Beitrag #3


ausgewilderte Großstadtpflanze
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Also, @NewSecretMe, ein schwelendes Beziehungsproblem ist das ja nicht gerade, was dich da belastet.

Wenn dir ihre Nachfrage in der U-Bahn irgendwie querliegt, wüsste ich nicht, was dagegen spräche, sie einfach nochmal darauf anzusprechen, um die Sache zu klären. "Du hör mal, neulich in der U-Bahn hast du mich doch gefragt, ob ich vielleicht ein Problem damit hätte, dich in der U-Bahn zu küssen. Es war aber einfach nur so, dass ... Mir war das einfach noch mal wichtig, klarzustellen."

Oder gibt es vielleicht doch etwas, was dich zurückhält, sie auf das Thema "öffentlich out sein" anzusprechen?

ZITAT(NewSecretMe @ 16.Nov.2013 - 18:16) *
...
Meine Familie und mein lokales Umfeld (Ich wohne in der Provinz, im wörtlichen wie übertragenen Sinne) haben wahrscheinlich ne Ahnung aber zu Wort gekommen ist es natürlich nie. Fragt ja keiner (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ist auch nicht wichtig. Wenn ich auf Blondinen steh sag ich ja auch nich "du ich muss dir mal was sagen, ich steh auf blond, magst du mich trotzdem noch?".
...

Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass du es dir an diesem Punkt vielleicht doch ein bisschen einfach machst. Ich kann mir kaum vorstellen, dass deinen Eltern das Geschlecht deiner Partnerin ebenso egal sein könnte wie ihre Haarfarbe. Gerade dann, wenn sie noch nicht einmal nachgefragt haben, was ja möglicherweise einfach nur bedeuten könnte, dass sie Heterosexualität grundsätzlich voraussetzen und gar nicht hinterfragen. (Das sind natürlich alles nur Vermutungen. Kennen tust nur du deine Eltern.)


ZITAT(NewSecretMe @ 16.Nov.2013 - 18:16) *
Ich habe bisher nie in einer Beziehung zu einer Frau gelebt, kam einfach nie dazu, daher war ein totales "Coming out" auch nie Thema. Aber aktuell bahnt sich da was an und ich frage mich, wie ich als "neue" damit umgehe.
Nun ja, wenn du deiner "Angebahnten" kein Versteckspiel zumuten möchtest, dann wirst du um den nächsten Schritt des Coming Outs wohl nicht drum herum kommen. Und dann geht es ja vielleicht doch um etwas mehr als um öffentliches Küssen.

Ich habe ganz gewiss nicht vor, dich da zu irgendetwas zu drängen.

Ich sehe aber, dass du eigentlich weißt, was du willst:
ZITAT(NewSecretMe @ 16.Nov.2013 - 18:16) *
Ich bin kein Mensch, der sich versteckt. War ich noch nie und werde jetzt auch nicht damit anfangen.

Das klingt sehr stark.
Stärke ist gut. Und Mut.

(IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif)
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NewSecretMe
Beitrag 17.Nov.2013 - 23:26
Beitrag #4


Gemüseputzi
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Beiträge: 42
Userin seit: 07.10.2013
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ZITAT(PikSieben @ 17.Nov.2013 - 22:02) *
Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass du es dir an diesem Punkt vielleicht doch ein bisschen einfach machst. Ich kann mir kaum vorstellen, dass deinen Eltern das Geschlecht deiner Partnerin ebenso egal sein könnte wie ihre Haarfarbe. Gerade dann, wenn sie noch nicht einmal nachgefragt haben, was ja möglicherweise einfach nur bedeuten könnte, dass sie Heterosexualität grundsätzlich voraussetzen und gar nicht hinterfragen. (Das sind natürlich alles nur Vermutungen. Kennen tust nur du deine Eltern.)


...Meine Eltern haben mich vor Jahren in einer gewissen Phase schon mehrfach gefragt ob ich ne Freundin hätte, was ich damals verneinte, weil sie nicht meine Freundin war. Zu meinem Bedauern. Dann kam lannge Zeit nichts mehr, da es auch keinen Grund/Anlass gab, nachzufragen. Ich weiß auch dass es ihnen nichts ausmachen würde, wenn sie ne Schwiegertochter statt nem Schwiegersohn hätten. Hauptsache glücklich. In letzter Zeit scheint meine Mutter zumindest zu merken, dass ich mich in meinem ganzen Wesen sehr verändere, befreiter bin und glücklicher bin, und sie sagt dass sie es gut findet, dass ich "zu mir finde", sie "mich lieben egal was ich mache und wer ich bin" und ich "ja auch noch nie ganz normal war". Ich nehm mal an, es ist ziemlich offensichtlich dass sie was ahnt. Ich hab sie in den letzten Wochen immer wieder zum Kaffee eingeladen, bisher hat sie sich aber gedrückt. Ich glaub sie weiß was ihr bevorsteht.

ZITAT(PikSieben @ 17.Nov.2013 - 22:02) *
Ich sehe aber, dass du eigentlich weißt, was du willst:
ZITAT(NewSecretMe @ 16.Nov.2013 - 18:16) *
Ich bin kein Mensch, der sich versteckt. War ich noch nie und werde jetzt auch nicht damit anfangen.

Das klingt sehr stark.
Stärke ist gut. Und Mut.

(IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif)


...Was ja nicht heißt, dass man unverwundbar ist. Aber Verletzungen und Enttäuschungen gehören einfach dazu. Und wenn ich nicht zu mir stehen kann, wer soll es denn dann können?

ZITAT(PikSieben @ 17.Nov.2013 - 22:02) *
Oder gibt es vielleicht doch etwas, was dich zurückhält, sie auf das Thema "öffentlich out sein" anzusprechen?


...Ich habe sie noch am selben Abend darauf angesprochen. Tatsächlich hatte sie gefragt, weil Zitat "mich küssen wollte, aber nicht wusste wie ich reagieren würde" und sich einfach nicht getraut hatte. Ich hab ihr dann klar gemacht, dass sie meine Erlaubnis gehabt hätte, aber ich froh bin, dass es dann doch nicht in der U Bahn war, sondern woanders, wo's viel schöner war. Das fand sie genauso. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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PikSieben
Beitrag 17.Nov.2013 - 23:55
Beitrag #5


ausgewilderte Großstadtpflanze
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ZITAT(NewSecretMe @ 17.Nov.2013 - 23:26) *
ZITAT(PikSieben @ 17.Nov.2013 - 22:02) *
Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass du es dir an diesem Punkt vielleicht doch ein bisschen einfach machst. Ich kann mir kaum vorstellen, dass deinen Eltern das Geschlecht deiner Partnerin ebenso egal sein könnte wie ihre Haarfarbe. Gerade dann, wenn sie noch nicht einmal nachgefragt haben, was ja möglicherweise einfach nur bedeuten könnte, dass sie Heterosexualität grundsätzlich voraussetzen und gar nicht hinterfragen. (Das sind natürlich alles nur Vermutungen. Kennen tust nur du deine Eltern.)


...Meine Eltern haben mich vor Jahren in einer gewissen Phase schon mehrfach gefragt ob ich ne Freundin hätte, was ich damals verneinte, weil sie nicht meine Freundin war. Zu meinem Bedauern. Dann kam lannge Zeit nichts mehr, da es auch keinen Grund/Anlass gab, nachzufragen. Ich weiß auch dass es ihnen nichts ausmachen würde, wenn sie ne Schwiegertochter statt nem Schwiegersohn hätten. Hauptsache glücklich. In letzter Zeit scheint meine Mutter zumindest zu merken, dass ich mich in meinem ganzen Wesen sehr verändere, befreiter bin und glücklicher bin, und sie sagt dass sie es gut findet, dass ich "zu mir finde", sie "mich lieben egal was ich mache und wer ich bin" und ich "ja auch noch nie ganz normal war". Ich nehm mal an, es ist ziemlich offensichtlich dass sie was ahnt. Ich hab sie in den letzten Wochen immer wieder zum Kaffee eingeladen, bisher hat sie sich aber gedrückt. Ich glaub sie weiß was ihr bevorsteht.
Na, dann hast du ja schon ganz viel Vorarbeit geleistet. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Den letzten Rest schaffst du auch noch. Es wäre natürlich am einfachsten für dich, wenn sie dich nochmal fragen würde. Aber erwarten solltest du es nicht, sondern dich darauf anstellen, dass eventuell du das Thema noch mal ansprechen musst.
Aber ich finde es schonmal sehr toll von ihr, dass sie überhaupt die Möglichkeit bedacht und sich getraut hat, dich darauf anzusprechen. Nach meinem Empfinden hat sie dir da schon ganz toll die Hand gereicht. Vielleicht kannst du ja daran anknüpfen. "Erinnerst du dich, dass du mich schon mal gefragt hast, ob ich eine Freundin habe? Damals hatte ich keine. Aber ich habe das Grfühl, dass das noch kommen könnte." - naja, oder so ähnlich. Ich glaube, ihr könntet das ganz gut schaffen - deine Mama und du. Ich drück euch die Daumen.
Erwarte nicht gleich eine Reaktion von ihr. Lass sie das erstmal verarbeiten, auch wenn sie es schon ahnt.

ZITAT
Und wenn ich nicht zu mir stehen kann, wer soll es denn dann können?
(IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Das hast du gut gesagt.


ZITAT
...Ich habe sie noch am selben Abend darauf angesprochen. Tatsächlich hatte sie gefragt, weil Zitat "mich küssen wollte, aber nicht wusste wie ich reagieren würde" und sich einfach nicht getraut hatte. Ich hab ihr dann klar gemacht, dass sie meine Erlaubnis gehabt hätte, aber ich froh bin, dass es dann doch nicht in der U Bahn war, sondern woanders, wo's viel schöner war. Das fand sie genauso. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
(IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Also wäre das schon mal geklärt.


Ich drücke dir Daumen. Und wenn dir irgendetwas Angst macht oder du verunsichert bist, findest du hier bestimmt Hilfe. Oder wenigstens Zuspruch.
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