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Beitrag
#1
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 ![]() |
In den USA gibt es eine wachsende Bewegung fundamentaler Christen. Dazu gehört eine wachsende Gruppe junger Frauen, die die Jungfräulichkeit vor der Ehe hochhalten, verbunden mit entsprechenden Vorstellungen von Sexualiät. Dokumentarfilm
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
An einer früheren Stelle im Film sagt der Vater über seine Tochter Jordyn:
"Ich wünsche mir für Jordyn, dass sich alles rasch erfüllt, was sie sich wünscht. Ich weiß, dass irgendwann ein Mann ihren Weg kreuzen wird. Ich möchte in dieser Zeit für sie da sein und erfahren, wer diese Person ist, damit es für beide ein Erfolg wird und ihr Leben erfolgreich wird." Schon an dieser Stelle empfinde ich die Kausalkette, die Wilson da aufzeigt, anmaßend. Er ist offenbar der Ansicht, dass es nicht nur wichtig ist, dass er den Mann kennenlernt, sondern auch den Kennenlernprozess der jungen Leute begleitet, damit seine Tochter glücklich werden kann. Nicht weil die das so will, sondern weil er , der Vater, das so bestimmt. Ich verabscheue die Art, wie sich hier die Väter (und nur sie, denn jeder dieser Jungfrauenbälle ist ein "Vater-Tochter-Reinheitsball" (Zitat Jordyn)) als Hüter der "Unschuld" ihrer Töchter aufspielen. Das ist genau diese Art männlicher Verfügungsgewalt über die Sexualität des weiblichen Teils der Welt, die Frauen unfrei macht. Und all das hat für mich mit liebevoller Unterstützung nur auf den allerersten Blick zu tun. Auch das "Gelübde" der Väter weist übrigens in diese Richtung. Darin bezeichnen sich die Väter als "führende (..) Autorität" und "Beschützer" ihrer Töchter "im Bereich der Reinheit". Es wird zwar gleich darauf auf die Vorbildfunktion des Vaters verwiesen, aber der Aspekt "Vater hütet die Jungfräulichkeit der Tochter bis zur Eheschließung" geht doch weit darüber hinaus, dass er sich wünscht und darauf abzielt, dass seine Tochter mit ihrer eigenen Sexualität verantwortungsvoll umgeht. Und deshalb erachte ich auch den weiter oben im Thread erwähnten "physischen" Eingriff, den der Vater sich "zum Wohl (seiner") Tochter" vorstellt (Zitat Wilson: "So oder so - ich würde eingreifen.") nicht als hilfreiches Beispringen, falls die Tochter in Not gerät, sondern als Anwendung eines zweifelhaften väterlichen Rechtes in Bezug auf die Bewahrung der Tochter. Ich fürchte, diese Sorte Väter (die eine solch große Sache um die Unberührtheit ihrer Töchter machen) wird jede sexuelle Beziehung der eigenen Töchter zu einem anderen Menschen außerhalb einer Ehe für die Tochter nicht ehrend und schätzend ansehen und sich zum Eingreifen verpflichtet fühlen. Und die "Vergebung", von der die Mutter spricht, die braucht ein Mensch doch bitte gar nicht, nur weil er seine Sexualität in die eigene Hand nimmt und sich nicht fremdbestimmen lässt. Liebe schon und ohnehin - aber die sollte selbstverständlich sein. Und wieso sollte es einen "Bruch" zwischen Eltern und Tochter geben, wenn doch der Freund das Problem wäre? Vielleicht, weil diese Tochter eine andere Auffassung davon haben könnte, auf welche Weise sie "geehrt" werden will und was "gefährlich" für sie ist? Ich bin sicher, Wilson liebt seine Kinder (und sie ihn und die Mutter - das ist durchaus auf eine rührende Art spürbar in diesem Film). Und er hat im Umgang mit ihnen Prinzipien, die sich aus seinem Glauben ableiten lassen, aber ich habe nicht den Eindruck, als hätten die Töchter wirklich eine Wahl. Mit grade mal 13 willst Du den Vater, der Dich "meine wunderschöne Tochter" nennt, sich Zeit nimmt für Dich und ebensowenig den Gott, von dem er erzählt und dessen "Prinzessin" Du sein darfst, nicht enttäuschen und wirst vermutlich freudig versprechen, Dich von etwas fern zu halten, das Du ohnehin noch nicht recht verstehst und Dir noch gar nicht wirklich was bedeutet. Und es wird sich gut anfühlen, dafür gefeiert und hofiert zu werden. Und Du willst auch nicht schlechter sein als die Geschwister vor Dir. So wie auch viele Mädchen nur deshalb zur Erstkommunion gehen, weil sie da ein "Prinzessinnenkleid" anziehen dürfen und später andere "ungläubige" Jugendliche nicht auf Firmung oder Konfirmation verzichten wollen, weil sie dabei reichlich beschenkt werden, Aufmerksamkeit bekommen und sich erwachsener fühlen können. Um all das zu bekommen, versprechen sie auch Dinge vor einem Altar. Und wieviele davon stehen denn ein paar Jahre später noch wirklich dazu? Ich habe zwei inzwischen erwachsene Töchter. Und beide sind herangewachsen in dem Bewusstsein, dass ihre Sexualität ihnen gehört. Dass sie sie gestalten und genießen können und dass sie allein die Wahl haben, ob, wann und mit wem sie sie teilen wollen. Auch ohne weißen Tutu, Keuschheits-Gelübde und einen Vater mit Schwert in der Hand konnten sie ihren eigenen Wert entdecken. Diese so sehr zu beschützende Heiligkeit der weiblichen Unschuld, die erst ein angetrauter Gatte brechen darf (im Film wird von der "Öffnung des Schoßes" gesprochen) spielt am Ende doch nur wieder der Macht der Männer in die Hände. Ich wüsste nicht, was daran richtig sein könnte. Mich schaudert vielmehr davor.... shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 09.Jan.2014 - 14:03
Bearbeitungsgrund: Singular war doch besser. Und eine Satzumstellung ergab mehr Klarheit in der Aussage.
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