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Beitrag
#1
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 70 Userin seit: 01.03.2014 Userinnen-Nr.: 8.885 ![]() |
Hallo (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Gerade eben habe ich mich erst hier angemeldet und jetzt schreibe ich gleich meinen ersten Beitrag (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) , weil es etwas gibt, was mich gerade beschäftigt und was mir auf dem Herzen liegt. Ich habe vor Kurzem eine Frau kennengelernt, die mich begeistert. Ich sie wohl auch, wir sind uns näher gekommen und es fühlt sich alles sehr schön und echt an, was ich schon lange nicht mehr so gefühlt habe. Umso wütender bin ich gerade auf die vielen homophoben und sexistischen Worte und Taten, die uns schon "begleitet" haben. Die Frau, die ich kennenlerne, hatte zuvor noch nie eine Beziehung mit einer Frau. Es ist aber kein Problem für sie, auf der Straße Händchen zu halten, mich auch mal "in der Öffentlichkeit" zu küssen, sie meinte auch schon, dass es sich für sie "selbstverständlich" anfühlt, was ich sehr schön finde. Im Grunde könnte also eigentlich alles gut sein. Nur leider hatten wir ein sehr unschönes "Erlebnis", als wir abends mal gemeinsam tanzen waren. Wir wollten einfach einen schönen Abend verbringen, Spaß haben, tanzen. Dazu gehört es natürlich auch, zusammen zu tanzen, uns mal zu küssen usw. Leider haben die Männer in unserer Umgebung so schrecklich reagiert, dass meine Freundin (ich nenne sie jetzt einfach mal so, auch wenn wir (noch?) keine feste Beziehung haben) danach fast die ganze Nacht geweint hat (und auch meinte, sie fühle sich sexuell missbraucht, was mir auch total weh getan hat). Ich habe mich total hilflos und überfordert gefühlt mit der ganzen Situation. Diese Männer im Club haben einfach die Grenzen überschritten, es war wirklich massiv und widerlich. Wir wurden doof angetatscht, mehrfach gefragt, ob wir mit zu den Männern nach Hause kommen wollten und aufs Äußere beschränkt (bzw. wie Objekte behandelt). Ich glaube, dass ich gar nicht so krass darauf reagiert hätte, weil ich das irgendwie "kenne" (was eigentlich traurig ist und mich auch wütend macht). Aber es war in dieser Nacht auch wirklich massiv. Ich glaube, dass die Sprüche und das Betatschten nicht in erster Linie homophob waren, sondern eher der ganz "normale" Alltagssexismus. Es kamen eben auch diese Sprüche wie "Ihr seht ja gar nicht so aus wie Lesben. Ihr seid ja richtig hübsch" und so eine Sch... (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) Ich habe den Eindruck, dass diese Männer der festen Überzeugung waren, uns "mit nach Hause" nehmen zu können, wir wurden herunter degradiert auf Sexobjekte, ohne dass wir uns in irgendeiner Weise so verhalten hätten (wir waren sehr für uns und haben die Umgebung im Grunde nur wahr genommen, wenn uns irgend jemand an den Arm, den Rücken oder sonst wohin gefasst hat, ohne zu fragen). Wir wurden angeglotzt wie Tiere, es wurde über uns geredet und in keinster Weise die Grenze akzeptiert. Diese Männer haben auch auf "Verpiss dich", Anschreien usw. überhaupt nicht reagiert, sondern das eher noch belächelt, was das Ganze irgendwie noch schlimmer macht, weil wir uns so hilflos gefühlt haben. Das war wirklich heftig und für mich am schlimmsten war wahrscheinlich ihre Reaktion danach. Sie war so traurig und irgendwie "schockiert" von der ganzen Situation, dass es mich auch total mitgenommen hat. Und ich bin wütend und frage mich, wieso die Menschen so sind. Auf jeden Fall meinte sie, dass sie nicht wisse, ob sie die Kraft habe für das alles und dass sie auch Angst vor Gewalt habe. Ich kann sie irgendwie verstehen, möchte aber so gerne irgend etwas machen (ich bin dummerweise auch nicht der "Beschützertyp", weder von meiner Statur, noch von meiner Art) und ärgere mich so sehr, dass vielleicht durch irgendwelche Vollidioten etwas zerstört werden könnte. Das lag mir gerade auf dem Herzen. Vielleicht habt ihr ja irgendeinen Ratschlag, ähnliches erlebt... und wenn nicht, dann habe ich zumindest meine Wut rausgeschrieben (ich musste das Ganze auch schon mehrfach mit Freunden/innen besprechen, weil ich sonst nicht weiß, wohin mit der Wut). Eine gute Nacht an euch alle (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Beitrag
#2
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 70 Userin seit: 01.03.2014 Userinnen-Nr.: 8.885 ![]() |
Vielen Dank schon mal für eure Antworten!!
ZITAT Was war denn das für ein Laden? Es gibt ja auch zwischen Clubs echt Unterschiede. Die Läden fürs "ganz normale" Publikum zeigen in Eurer neuen Situation ein anderes Gesicht. Schwul-lesbische Angebote und auch generell Alternative Läden sind vielleicht die bessere Wahl (wenn auch keine Garantie). Das ist ja irgendwie das "Komische" an der ganzen Sache. In die meisten "normalen" Clubs würden wir beide sowieso nicht gehen, auch unabhängig und getrennt voneinander nicht. Ich gehe z.B. sowieso viel lieber auf Gay-Partys, aber die finden ja eben nicht jedes Wochenende statt. Ansonsten bin ich aber auch nur in alternativeren Läden unterwegs, alles andere würde auch überhaupt nicht passen, zu meiner Freundin auch nicht. In diesen Club gehe ich ziemlich oft, das ist eigentlich ein ganz lockerer Studentenschuppen. Ich glaube, dass das auch irgendwie das Überraschende war. Wir kennen den Laden beide, sind dort auch oft und haben das Publikum immer für sehr locker, offen, tolerant empfunden (wenn es anders wäre, würde ich dort auch nicht hingehen, ich suche mir meine Orte schon gut aus eigentlich... (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) ). Wir beide waren auch in keinster Weise aufgetakelt oder so. Aber ja, wahrscheinlich ist es leider wirklich so, dass viele Männer, sobald eine bestimmte nächtliche Uhrzeit überschritten ist und der Alkoholpegel steigt, davon ausgehen, jede Frau aufreißen zu können oder das zumindest versuchen zu können. ZITAT Anderer Punkt: gab es da keinen Türsteher, keine Geschäftsführung? Wenn man mit normaler Ansage nicht weiterkommt, sollte man sowas schon melden. Bzw. vielleicht auch erklären wieso Ihr da jetzt nicht mehr hingeht. Wenn Ihr die Männer kennt ("unser Umfeld"?) würde ich auch durchaus alle wissen lassen wie sie sich verhalten haben, ohne Deutungen und -ismen einfach beschreiben was getan und gesagt wurde. Achso nein, da habe ich mich, glaube ich, falsch ausgedrückt: wir kannten und kennen diese Männer nicht (zum Glück!! (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ). Einen Typen haben wir vom Türsteher rauswerfen lassen, weil er immer krasser wurde und einfach nicht weggegangen ist, sondern uns immer hinterher ist. Ich glaube aber, dass es gar nicht so sehr um die einzelnen Momente/Belästigungen ging, sondern uns einfach schockiert hat, dass es so massiv war. Ich war schon immer nur in alternativeren Läden unterwegs und habe mich im Nachhinein (leider) an viele unangenehme Belästigungen erinnert, auch als Single oder mit einem großen Haufen (Hetero-) Freunde. Nur irgendwie scheint es sich zu verschlimmern, wenn zwei Frauen zusammen sind.... ZITAT Wenn Frauen es wagen, sich in ihrer sexuellen Verfügbarkeit zu entziehen, und das tun wir nun mal offensichtlich, so ist das für manche Männer ein Problem. Ja, das glaube ich so langsam auch... ich bin nur irgendwie so schockiert, weil die Männer dort im Grunde gar nicht so "aussehen", das ist kein Macho-Laden o.ä. Ich glaube übrigens, dass die Männer uns wahrscheinlich anders behandelt hätten, wenn wir dem Klischee entsprochen hätten (das war irgendwie das Hauptthema, dass wir ja gar nicht "so" aussehen. Meine Freundin hat dann jedes Mal damit angefangen, dass sie uns nicht aufs Äußere reduzieren sollen, aber das hat gar nichts gebracht). Dann wären uns wahrscheinlich eher irgendwelche Beleidgungen an den Kopf geworfen worden (was natürlich auch nicht wirklich besser gewesen wäre). So hatten wir den Eindruck, dass es für die Männer einfach ein Problem war, dass wir für sie nicht sexuell verfügbar waren - und das wollten sie anscheinend versuchen zu ändern. Wie ekelhaft irgendwie. ZITAT Kurz gesagt, Ihr solltet ein aktiveres Verhältnis zum Problem entwickeln, sowohl was die Auswahl der Orte und des Publikums angeht als auch mit Hinblick auf möglichst sofortige Reaktion. Auch das ist Out leben, leider. Ja, ich glaube auch, dass wir einfach ein bisschen aktiver damit umgehen müssen... und andere als Gay-Partys vielleicht erstmal meiden. Auch wenn mich das wütend macht. Wir hatten an dem Abend einfach Lust, wegzugehen und es kann ja irgendwie nicht sein, dass das nicht möglich ist... Ich glaube, wir hatten Probleme mit der Auswahl der Reaktionen auf die Belästigungen. Was macht frau denn da? Wir waren irgendwie überfordert. Wie gesagt: diskutieren bringt nichts. Deutlich und laut sagen, dass sie weggehen sollen provoziert eher noch. Und gar nichts machen ist ja auch keine Lösung... (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Aber ja, wahrscheinlich gehört das auch einfach dazu... Zum Glück ist das Out leben ansonsten ja ganz angenehm, finde ich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Nur das abends weggehen müssen wir vielleicht anders handhaben, auch wenn es schade ist. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 04.05.2025 - 09:57 |