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> Alltagssexismus und Homophobie ***KANN TRIGGERN***
MsGreen
Beitrag 01.Mar.2014 - 23:32
Beitrag #1


Vorspeisenexpertin
*****

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Beiträge: 70
Userin seit: 01.03.2014
Userinnen-Nr.: 8.885



Hallo (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Gerade eben habe ich mich erst hier angemeldet und jetzt schreibe ich gleich meinen ersten Beitrag (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) , weil es etwas gibt, was mich gerade beschäftigt und was mir auf dem Herzen liegt.

Ich habe vor Kurzem eine Frau kennengelernt, die mich begeistert. Ich sie wohl auch, wir sind uns näher gekommen und es fühlt sich alles sehr schön und echt an, was ich schon lange nicht mehr so gefühlt habe. Umso wütender bin ich gerade auf die vielen homophoben und sexistischen Worte und Taten, die uns schon "begleitet" haben.

Die Frau, die ich kennenlerne, hatte zuvor noch nie eine Beziehung mit einer Frau. Es ist aber kein Problem für sie, auf der Straße Händchen zu halten, mich auch mal "in der Öffentlichkeit" zu küssen, sie meinte auch schon, dass es sich für sie "selbstverständlich" anfühlt, was ich sehr schön finde. Im Grunde könnte also eigentlich alles gut sein. Nur leider hatten wir ein sehr unschönes "Erlebnis", als wir abends mal gemeinsam tanzen waren. Wir wollten einfach einen schönen Abend verbringen, Spaß haben, tanzen. Dazu gehört es natürlich auch, zusammen zu tanzen, uns mal zu küssen usw. Leider haben die Männer in unserer Umgebung so schrecklich reagiert, dass meine Freundin (ich nenne sie jetzt einfach mal so, auch wenn wir (noch?) keine feste Beziehung haben) danach fast die ganze Nacht geweint hat (und auch meinte, sie fühle sich sexuell missbraucht, was mir auch total weh getan hat). Ich habe mich total hilflos und überfordert gefühlt mit der ganzen Situation. Diese Männer im Club haben einfach die Grenzen überschritten, es war wirklich massiv und widerlich. Wir wurden doof angetatscht, mehrfach gefragt, ob wir mit zu den Männern nach Hause kommen wollten und aufs Äußere beschränkt (bzw. wie Objekte behandelt). Ich glaube, dass ich gar nicht so krass darauf reagiert hätte, weil ich das irgendwie "kenne" (was eigentlich traurig ist und mich auch wütend macht). Aber es war in dieser Nacht auch wirklich massiv. Ich glaube, dass die Sprüche und das Betatschten nicht in erster Linie homophob waren, sondern eher der ganz "normale" Alltagssexismus. Es kamen eben auch diese Sprüche wie "Ihr seht ja gar nicht so aus wie Lesben. Ihr seid ja richtig hübsch" und so eine Sch... (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) Ich habe den Eindruck, dass diese Männer der festen Überzeugung waren, uns "mit nach Hause" nehmen zu können, wir wurden herunter degradiert auf Sexobjekte, ohne dass wir uns in irgendeiner Weise so verhalten hätten (wir waren sehr für uns und haben die Umgebung im Grunde nur wahr genommen, wenn uns irgend jemand an den Arm, den Rücken oder sonst wohin gefasst hat, ohne zu fragen). Wir wurden angeglotzt wie Tiere, es wurde über uns geredet und in keinster Weise die Grenze akzeptiert. Diese Männer haben auch auf "Verpiss dich", Anschreien usw. überhaupt nicht reagiert, sondern das eher noch belächelt, was das Ganze irgendwie noch schlimmer macht, weil wir uns so hilflos gefühlt haben. Das war wirklich heftig und für mich am schlimmsten war wahrscheinlich ihre Reaktion danach. Sie war so traurig und irgendwie "schockiert" von der ganzen Situation, dass es mich auch total mitgenommen hat. Und ich bin wütend und frage mich, wieso die Menschen so sind. Auf jeden Fall meinte sie, dass sie nicht wisse, ob sie die Kraft habe für das alles und dass sie auch Angst vor Gewalt habe. Ich kann sie irgendwie verstehen, möchte aber so gerne irgend etwas machen (ich bin dummerweise auch nicht der "Beschützertyp", weder von meiner Statur, noch von meiner Art) und ärgere mich so sehr, dass vielleicht durch irgendwelche Vollidioten etwas zerstört werden könnte.

Das lag mir gerade auf dem Herzen. Vielleicht habt ihr ja irgendeinen Ratschlag, ähnliches erlebt... und wenn nicht, dann habe ich zumindest meine Wut rausgeschrieben (ich musste das Ganze auch schon mehrfach mit Freunden/innen besprechen, weil ich sonst nicht weiß, wohin mit der Wut).

Eine gute Nacht an euch alle (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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svan
Beitrag 02.Mar.2014 - 13:14
Beitrag #2


Gut durch
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Userinnen-Nr.: 6.882



Es ist leider so, dass viele Menschen Homosexualität keine Normalität ist. Auch wenn wir uns etwas anderes wünschen!
Ich bin immer wieder geschockt, zu erleben, dass auch jüngere studierte Frauen und Männer das als "unnormal" "unnatürlich" und "ecklig" finden.
Die Werbung und Medien schaffen ein Klima in unserer Gesellschaft, dass immer wieder suggeriert, dass Frauen eben sexuelle Objekte sind.
Selbst Leichen im öffentlichen Fernsehabendprogramm sind, wenn sie weiblich sind, "sexy" und das Kleidchen ist hochgerutscht und das Bein liegt grazil da und erinnert an ein Pin-Up-Girl!
Das ist die Realität!
Männer sind so erzogen, dass sie ihre Männlichkeit darüber definieren, sich Frauen untertan zu machen und zu dominieren und zu erobern.
Frauen, die sich selbst definieren und sich ihre eigene Lust zugestehen und dies auch ohne Mann ausleben, werden also als "feindlich" eingestuft.
Männer, die schwul leben, werden von anderen Männern nicht für voll genommen, da sie eben anders sind. Aber sie werden auch nicht als feindlich wahrgenommen, da sie eben die Weibchen in Ruhe lassen! Frauen, die lesbisch leben, werden als Konkurenz angesehen. Zum Einen entziehen sie sich der Verfügbarkeit der Männer, zum Anderen sind sie selbst mit Frauen zusammen. Sind also somit doppelt gefährlich, da sie den Männern auch noch Weibchen wegnehmen.
So empfinden Männer unbewusst. Und das kommt dann, wenn sie im Pulk auftreten und zu vorgerückter Stunde und enthemmt unter Alkoholeinfluss zum Tragen.
Wir sind noch weit entfernt von Gleichberechtigung!
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