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Beitrag
#1
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4 Userin seit: 27.04.2014 Userinnen-Nr.: 8.941 ![]() |
Hallo ihr lieben,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich momentan in einem Gefühlswirrwarr bin und nicht weiter weiß. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich hier richtig bin, bzw. ob diese Ecke für meinen Thread die Richtige ist... Zu mir: Ich bin 36 Jahre jung, komme aus Hessen und bin derzeit hetero verheiratet. Noch dazu habe ich 6 Kinder im Alter von 5-18 Jahren. Warum ich ausgerechnet hier schreibe? Ich bin in einer ganz verzwickten Lage und brauche Rat von euch, wenn ähnliches durchgemacht haben, bzw. versuchen könnt, mir weiter zu helfen. Vor ein paar Monaten habe ich herausgefunden, dass ich bisexuell veranlagt bin, nachdem ich mich in eine Klassenkameradin verliebt hatte. Ich wollte ihr eine schöne Welt zeigen, die viel tiefer und intensiver ist wie die, die sie kennt. Blöderweise ist sie hetero, hat aber auf mein Outing erstaunlich postiv reagiert. Ich selber habe in der Pubertät Erfahrungen sammeln dürfen in der lesbischen Sexualität, bin aber aufgrund Normen zu Männern gegangen. Ich habe mich auch in den einen oder anderen verliebt, aber ich kam nie gut mit ihrer Sexualität zurecht,bzw. ich fühlte und fühle mich häufig benutzt und schlecht... Zu Frauen habe ich schlecht eine Beziehung aufbauen können, weil ich Angst hatte, sie würden denken, ich wollte was von ihnen (ich hoffe, ihr wisst, wie ich es meine). Nun ist das Eis gebrochen. Mein Käfig geöffnet. Lang weggeschobenes kam zum Vorschein, die Liebe zum gleichen Geschlecht, mit 36 Jahren! Da ich unglücklich in die besagte Frau verliebt war, habe ich, um Erfahrungen zu sammeln, eine andere Frau gedatet. Wir kamen uns sehr schnell näher bis einschließlich zu meinem ersten Mal vorgestern (heimlich). Ich bin hin und weg! Scheinbar altbekanntes vermischte sich mit Neuem, für mich war alles in den Stunden selbstverständlich und tief, ich war aktiv wie nie bei einem Mann, fühlte mich wohl in dem Element, wie ein "Nach Hause kommen"habe das erste Mal die Führung übernommen, war so selbstsicher, mit mir im Reinen...kaum haben wir uns getrennt, habe ich sie und unsere Stunden vermisst, mir war klar, dass ich nie mehr in mein altes Leben zurück möchte/kann und wollte mich mit ihr öfter treffen Leider hat mir meine Partnerin gestern mitgeteilt, dass sie Gewissenskonflikte mit ihrem Mann hätte und mich daher nicht mehr treffen wird. Seit dem Erlebnis ist mir klar, das Männer (vorerst, vielleicht auch immer) kein Thema mehr für mich sind. Ich versuche momentan, noch jemand anderes zu daten (Bitte kein moralischer Finger, mir geht es dreckig genug (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) ), um noch weiterhin wundervolle Erfahrungen zu sammeln, mir fehlt es sehr! Aber ich möchte es nicht dabei belassen, ist die Situation höchst unzufriedenstellend für alle. Zwischen meinem Mann und mir ist schon seit Ewigkeiten alles eingeschlafen, war wahrscheinlich nur Mittel zum Zweck... Ich bin zwischendurch in Tränen ausgelöst, weil ich sexuell nix mehr für ihn empfinde (aber sehrwohl noch liebe) und nur noch weibliche Zuneigung empfinden möchte und kann. Ich bin nur noch am weinen, weil ich keinen Ausweg mehr aus dieser Situation weiß. Eigentlich stehe ich mitten im Leben, und auf einmal wird alles umgeworfen. Kann mir eine lesbische Beziehung vorstellen, aber weiß nicht, wie ich das den Kindern beibringen soll, was ich machen kann...ich wünsche mir so sehr die Liebe, die ich bisher so verdrängt habe. Meine Ehe ist schon kaputt (seit 2 Jahren), aber es hängt so viel daran. Bin total verzweifelt, könnte immer wieder weinen. Ich habe mir meine Neigung nicht ausgesucht, sie kam von alleine, jetzt mache ich mir noch mehr kaputt... Wer von euch hat so etwas mitgemacht, vor allem wenn Kinder im Spiel sind? Aus einer Ehe eine gleichgeschlechtliche Beziehung...wieso jetzt, in dem Alter? Bitte keine Moralapostel...momentan kann ich meine Gefühle nicht richtig beschreiben, weil ich sie heruntergeschluckt habe... Sorry für den Roman... (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) LG, Schatzkästchen Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 27.Apr.2014 - 11:51
Bearbeitungsgrund: Realname entfernt, da durch diesen im Zusammenhang mit anderen Angaben zur Person (Wohnregion, Kinderzahl und zusätzliche Infos) eine in dieser Situation möglicherweise unerwünschte Identifizierung der Userin erleichtert wird
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Hallo und Willkommen, Schatzkästchen! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) (Sehr hübscher Nick, finde ich)
Da Du so ganz konkret nach Berichten von Frauen fragst, die "sowas" auch erlebt haben und da ich wirklich viel Not aus Deinen Zeilen herauslese, mag ich Dir jetzt antworten, obwohl ich nur wenig Zeit hab und mich gewöhnlich genau dann nicht an solche Beiträge mache, weil ich sorgfältig sein will. Dennoch: Ich hab gesehen, wann Du Deinen Beitrag verfasst hast und ich hab mich schon durch die Uhrzeit zurückversetzt gefühlt in diese Nächte damals, in denen mir nur so der Kopf geschwirrt hat und ich so wenig wusste wie es weitergehen sollte, dass ich gar nicht mehr schlafen konnte... Deshalb jetzt eben ein vielleicht nicht ganz ausgefeilter, dafür aber wirklich mit-fühlender Post von mir. Ich werde in ein paar Tagen 45 Jahre alt und habe zwei Töchter, die in diesem Jahr 24 und 22 Jahre alt werden. Als die beiden 4 und 6 Jahre alt waren, hab ich mich in eine Frau verliebt. Nicht so ganz unvorbereitet, genau wie wie in Deinem "Fall" gab es eine "einschlägige" Erfahrung vor meiner Ehe. Nach Ende dieser damals wahnsinnig verwirrenden Romanze hab ich mit 20 sozusagen sofort geheiratet. Wäre vielleicht fies zu sagen "Den Erstbesten", aber ich fürchte, in der Rückschau muss ich das doch einräumen.... Ihm verdank ich meine großartigen Töchter - das allein war es wert, aber in Bezug auf meine "Liebesrichtung" war meine Ehe ganz klar ein Umweg. Aber weiter im Text: Ich hab mich also wieder in eine Frau verliebt, die aber war nicht genug an mir interessiert als dass sie sich auf mich so eingelassen hätte, wie ich mir das erträumt hatte. Letztlich war das aber auch nicht sooo relevant. Viel wichtiger war, dass durch diese Verliebtheit für mich endgültig klar geworden ist, wo es mich hinzieht. Ich wusste auf einmal, dass ich - obwohl ich meinem Damaligen durchaus sehr zugeneigt war - einfach niemals wirklich glücklich werden würde mit (m)einem Mann. Mir wurde schlagartig und mit einer bombenfesten Sicherheit bewusst, dass ich eine Lesbe war. Und zwar schon immer. Du deutest in Deinem Beitrag an, dass Dich "Normen" zu Männern gezogen hätten. Bei mir war das auch so. Ich mag jetzt nicht meinen ganzen persönlichen Hintergrund beschreiben, aber damals bin ich einfach gar nicht auf die Idee gekommen, es könnte irgendwie als Lesbe "funktionieren", nicht mal das Wort kam so weit vor in meinem Bewusstsein, dass ich mich damit hätte wirklich beschäftigen können. Frauen gehörten zu Männern, machten mit ihnen Kindern und lebten als Familie. Basta. Keine Diskussion, so war das halt.... Jedenfalls brach sich die Erkenntnis, frauenliebend zu sein, mit Gewalt Bahn und ich konnte wirklich nicht mehr dran vorbei schauen. Dieser Prozess hat nur wenige Monate gedauert und dann war klar: Ich muss mich trennen. Wenn ich jemals so leben will wie es mir entspricht, kann ich nicht mehr mit einem Mann verheiratet bleiben. Es tat mir leid um "uns" wie wir hätten sein können, wenn "das" nicht gewesen wäre, aber es führte nun mal kein Weg vorbei an den Tatsachen. Kurzum: es gab eine (beiderseits schmerzhafte) Trennung und Scheidung. Und an dem Punkt mag ich auf die Kinder zu sprechen kommen. Natürlich hab ich mir damals auch Gedanken gemacht, wie die es aufnehmen würden, dass ihre Eltern, die sich vorher ja kaum je mal gestritten hatten, miteinander und als Familie unheimlich viel Spaß hatten, dass eben diese Eltern jetzt plötzlich nicht mehr zusammenleben konnten. Mir war klar, dass ich dafür einen Grund würde angeben müssen. Und ich gab den Grund an, den ich hatte. Nicht nur, weil ich sowieso nicht schwindeln kann, sondern im vollen bewusstsein dafür, dass meine Kinder ein Recht hatten auf eine Mutter, die ehrlich zu ihnen ist und die auch ehrlich zu sich selber ist. Wie hätte ich denn jemals wieder glaubhaft machen können, dass Aufrichtigkeit ein wichtiger Bestandteil eines glücklichen Lebens ist und dass es elementar ist, zu sich zu stehen, wenn ich selbst an dieser Stelle gelogen oder geschwiegen hätte? Meine Kinder haben es gut aufgenommen und wenn ich heute mit ihnen spreche - und sie sind fabelhafte Frauen geworden, die wissen, wer sie sind und die selbstbewusst und aufrecht ihren Weg gehen - dann sagen sie, dass dieser Umstand, dass ich ihnen damals gesagt habe wie es um mich stand und dass ich nie ein Versteckspiel versucht habe, ihnen selbst in ihrem ganzen bisherigen Leben dabei geholfen habe, mit sich selbst und Anderen ehrlich zu sein und zu dem zu stehen, was sie wollen und wer sie sind. Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich damals trotz aller Verwirrung und auch Verzweiflung gleich diesen Weg gegangen bin. Heute bin ich, wie gesagt, fast 45 und lebe seit 11 Jahren in einer Beziehung mit einer aufregenden, wunderbaren und herzensguten Frau (nach zwei insgesamt weniger geglückten Beziehungen zwischen meinem CO und meinem 34. Lebensjahr). So, jetzt muss ich aber losflitzen..... Ich wünsch Dir... hmm... einen schönen Sonntag und noch mehr ein bisschen Mut ins Herz. Und Vertrauen in Deine Kraft, aus einer inneren Aufrichtigkeit heraus Deinen ganz persönlichen Weg zu finden. Alles Gute dafür! shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 27.Apr.2014 - 11:38
Bearbeitungsgrund: Zwei Schreibfehler entfernt
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.07.2025 - 00:50 |