lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

> Ich brauche eine Veränderung
Cassy
Beitrag 10.Jun.2014 - 10:38
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 17
Userin seit: 30.06.2008
Userinnen-Nr.: 6.016



Guten Morgen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Mein Anliegen ist evtl. etwas merkwürdig, für mich allerdings ziemlich wichtig. Ich bin mir auch nicht sicher ob es weise ist das hier anzusprechen, aber ich weis wirklich nicht wohin ich mich sonst wenden soll.

Also, es ist so...ich bin ziemlich introvertiert, naja ihr wisst schon das volle Programm, hartes Leben etc. Es würde reichlich viel Zeit kosten im Detail darauf einzugehen und ich möchte niemanden langweilen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Um die Kernaussage mal vorzuziehen: Ich will nicht lesbisch sein.

Ich bin jetzt seit ca. 7 Jahren single, auch keine "Abenteuer" dabei und mitlerweile sehr, wirklich sehr traurig. In den letzten Jahren habe ich oft versucht wieder jemanden kennen zu lernen, wer ist schon gern allein (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Aber auf Grund der Tatsache das ich in den letzten Jahren Schwierigkeiten hatte eine Arbeitsstelle zu bekommen, weshalb ich derzeit auch eine Umschulung zur Industriekauffrau mache, regnete es quasi Körbe als wäre der Monsun ausgebrochen und hätte beschlossen eine Weile zu bleiben. Ich wurde auf meinen wirtschaftlichen Status reduziert und für nicht gut genug befunden. Ständig. Das empfand ich immer als sehr verletzend, was sich auch nicht geändert hat. Aufgeben ist gewöhnlich nicht mein Stil, weshalb ich ja auch das Angebot einer Umschulung angenommen habe. Scheinbar muss man sich Liebe heutzutage leisten können, so wie Wasser, Brot, Putzmittel etc. Wir merken schon, mein Grad an Verbitterung ist nach 7 Jahren irgendwie episch geworden. Männer wiederrum reagieren größtenteils sehr positiv auf mich, vom äußeren wie auch vom inneren Erscheinungsbild her und ich habe vor einigen Jahren auch versucht, sagen wir mal "das andere Ufer" zu befahren, aber das war sehr eklig. Also stecke ich in einer Sackgasse. Ich bin lesbisch, was mich unglücklich macht, kann aber nichts mit Männern anfangen weil ich die unglücklich machen würde.

Ich kann mir vorstellen das ist alles recht ungewöhnlich, aber versucht es mal aus meiner Perspektive zu sehen. Ich habe wirklich sehr viel überlebt, nur zum Vergleich, als mir im Alter von 13 ein Mitschüler mit einem Luftgewehr in den Kopf geschossen hat liess mich das völlig kalt. Soll heißen die Jahre vorher waren bedeutend schlimmer und was danach kam war auch nicht ohne. Jeder Mensch hat sicherlich seine Geschichte und ich will über meine nicht jammern. Ganz im Gegenteil, ich bin stolz darauf so viel überlebt und durchgestanden zu haben ohne mich in Drogen oder Alkoholismus zu stürzen. Und auch wenn die Lehre, das menschen zu unvorstellbaren Grausamkeiten fähig sind, sehr dominant war, wurde mir relativ schnell klar das der mensch auch ebenso unvorstellbare Schönheit schaffen kann. Das zeigen uns Kunst, Architektur, Literatur etc.

Alles wofür ich gekämpft und durchgehalten habe war ein glückliches Leben. Eine tolle Frau, ein duffter Freundeskreis und ein Job den ich gerne und gut mache. Naja letzteres ist kein Problem, der Rest ist kompliziert. Nach Jahren der Ablehnung, Körbe und gewiss auch Demütigungen, wünschte ich mir einfach ich wäre anders, eben nicht mehr lesbisch. Sowas wie ein Knopf, ich drücke ihn und suche mir halt einen Mann. Das scheint mir viel einfacher, ich fürchte nur so einen Knopf gibt es nicht. Es tut einfach weh zu sehen wie die Menschen um mich herrum glücklich werden, hetero wie auch homo und ich komme jeden Tag nach Hause und hiter der Tür wartet niemand, weder darauf das ich nach Hause komme noch das ich anrufe.

Eigentlich wollte ich auch gar nicht jammern, aber naja ihr wisst ja wie das mit guten Vorsätzen ist. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Vielleicht hat ja jemand eine Idee, oder Erfahrung. Irgendwas das mir hilft meine Orientierung doch noch zu ändern oder mit dem Status Quo besser zurecht zu kommen. Bis zur Rente vielleicht. Oh und ich mache immer Witze wenn ich traurig bin, das hilft mir irgendwie. Schwer zu erklären. Also, gibt es irgendwas sinnvolles das ich tun kann? Champignons mag ich ja schliesslich heutzutage auch und die habe ich früher immer gehasst. Zugegeben vielleicht kein passender Vergleich. Naja ich will auch gar keinen Shitstorm auslösen, ich weis einfach nicht mehr was ich tun soll und ich kenne niemanden der mir da helfen kann. Ich dachte vielleicht finde ich ja hier etwas das mir hilft.

LG
Cassy
Go to the top of the page
 
+Quote Post
 
Start new topic
Antworten
Cassy
Beitrag 10.Jun.2014 - 19:00
Beitrag #2


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 17
Userin seit: 30.06.2008
Userinnen-Nr.: 6.016



@Sägefisch: Ich gebe zu das Verallgemeinerungen nicht besonders sinnvoll sind, ich möchte mich daher in sofern korrigieren das ich mich auf die Frauen beziehe die mir digital oder persönlich über den Weg gelaufen sind. Darüber hinaus gebe ich ohne Scheu zu das ich schlichtweg frustriert bin. Immerhin sind 7 Jahre eine lange Zeit. Letztlich stellt sich, zusätzlich zu den benannten Ausführungen, die Frage ob ich mitlerweile nicht zu tief vergraben bin als das ich eine sinnvolle Änderung herbeiführen könnte. Ein extremes Leben zieht letztlich auch extreme Reaktionen nach sich und ich will nicht bestreiten das meine Reaktion nicht besonders gemäßigt ist. Nichts desto trotz fühle ich so, meine Gedanken sind Bestandteil meiner Persönlichkeit und ich finde so wie ich bin ist es gut. Ist ehrlichgesagt eine relativ frische Erkenntnis. Ich bin mir darüber im Klaren das ausserhalb meiner vier Wände, der Schule und des Betriebes eine ziemlich große Welt liegt, ich habe nur selten wirklich gute Ideen was ich damit anfangen soll. Ich habe sehr viel Zeit gebraucht um zu lernen frei zu sein, von den ganzen destruktiven Ereignissen meines Lebens. Mich davon zu lösen war schwierig und sowohl Kraft-, als auch Zeitraubend. Seit Jahren frage ich mich immer häufiger was ich mit all dieser Handlungsfreiheit die sich daraus ergeben hat und das Fehlen massiver Konfilkte anfangen soll.

Nach den Rückschlägen der letzten Jahre, frage ich mich einfach ob eine Veränderung sinnvoll wäre. Wenn ich das Problem also sachlich durchdenke wäre die erzwungene Änderung meiner Orientierung eine Lösung? Oder bleibt mir letztlich nichts anderes übrig als mich von meinen Wünschen, Träumen und Hoffnungen zu lösen und mich nur noch auf mich zu konzentrieren? Das ist schwierig zu verstehen, denn eben diese Träume, Hoffnungen und Wünsche haben mir ein Ziel gegeben für das es sich gelohnt hat durch zu halten und Oberwasser zu gewinnen, nie aufzugeben und sich durchzubeißen. Wie kann ich das einfach los lassen?

@meandmrsjohns: Dieser Wunsch hat sich vor ca. 3 Jahren eingeschlichen denke ich. Ein genaues Datum weis ich nicht aber es gährt seit einer ganzen Weile. Es ist schwierig zu erklären woran ich fest mache das ich lesbisch bin. Es ist ein Paket aus unterschiedlichen Empfindungen. Es hat einfach schon immer gepasst. Die romantische wie auch körperliche Anziehung. Männer hingegen waren einfach irgendwie existent, schwer zu beschreiben. Ich habe das vor Jahren mal versucht, also mit einem Mann und es war einfach nicht richtig. Er war ein ganz lieber Kerl, aber es war eben nicht das Gefühl was ich druch die Nähe zu anderen Frauen kenne.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sägefisch
Beitrag 11.Jun.2014 - 05:56
Beitrag #3


Schlaudegen.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 4.102
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 71



ZITAT(Cassy @ 10.Jun.2014 - 20:00) *
Wenn ich das Problem also sachlich durchdenke wäre die erzwungene Änderung meiner Orientierung eine Lösung? Oder bleibt mir letztlich nichts anderes übrig als mich von meinen Wünschen, Träumen und Hoffnungen zu lösen und mich nur noch auf mich zu konzentrieren?


Ich finde das krude. Wünsche aufgeben und auf sich selbst konzentriert sein gehören nicht zusammen. Ganz im Gegenteil: die eigene Entwicklung ist geradezu Bedingung für erfüllte Träume. Und auch für Beziehungen auf Augenhöhe.

Beschäftigt Dich noch etwas anderes? Wenn Beruf, Hobbies, Freundschaften nur mit Mühe betrieben werden, kann eine Beziehung den Tag auch nicht auf Dauer retten. Also ja, konzentriere Dich ganz unbedingt auf Dich selbst. Meistens ist das was ganz profanes: Dinge tun. Viele, gern auch neue, Dinge tun. Vielleicht zur Abwechslung was, wo man in seine Kraft kommen muss (wenn es nichts kosten sollte: THW, DRK...?). Eine Beziehung als grosser Lebenszweck und Fluchtpunkt an dem das ganze Sein und Streben hängt, das geht schief. Überleg mal was das für Dein Gegenüber für eine Überfrachtung ist.

Ich habe zuhause auch einige falsche Strategien gelernt. Und für mich liest es sich, als wenn Du jetzt an dem Punkt bist, wo man merkt: im wahren Leben funktioniert das so nicht. Daraus kann man falsche oder richtige Schlüsse ziehen.

Nachtrag: Damit will ich nicht sagen dass Du keine Beziehung haben wirst - sondern wie Du unverzweifelt zu einer kommen könntest.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 11.Jun.2014 - 06:00
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Beiträge in diesem Thread


Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 07.07.2025 - 12:20