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Beitrag
#1
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 70 Userin seit: 01.03.2014 Userinnen-Nr.: 8.885 ![]() |
Hallo,
nachdem ich hier schon eine Weile nicht mehr geschrieben habe, wende ich mich mal wieder an euch, um einfach mal eine Einschätzung von euch zu bekommen. Meine Freundin und ich führen seit ein paar Monaten eine Fernbeziehung. Als wir uns kennengelernt haben, haben wir noch in derselben Stadt gelebt, jetzt lebe ich ziemlich weit von ihr entfernt (circa 700 km). Ich wusste zuerst nicht genau, wie lange ich dort bleiben werde, deshalb war am Anfang auch alles noch okay. Wir haben uns oft besucht, meine Freundin war auch während ihres ganzen Urlaubs bei mir und irgendwie fanden wir es auch ganz schön, uns zu vermissen und die gemeinsame Zeit dann umso mehr zu genießen. Jetzt habe ich ein unbefristetes Jobangebot in dieser Stadt angenommen, bin superglücklich damit und fühle mich auch in der Stadt wahnsinnig wohl. Natürlich habe ich dabei auch an meine Freundin gedacht, aber da sie auch bald mit ihrem Studium fertig wird, hatte ich irgendwie die Hoffnung, dass sie vielleicht nachkommen könnte (wir haben immer mal wieder darüber gesprochen, aber es war nie so richtig konkret, weil ich ja auch gar nicht wusste, ob ich dort bleiben würde). Hmm, und jetzt scheint alles ein wenig aus dem Ruder zu laufen. Meine Freundin fühlt sich wahnsinnig verletzt, weil ich nicht zurück kommen werde, meinte auch zu mir, dass ich mich damit gegen sie entschieden habe und mir der Job wichtiger sei. Sie hat sicher recht damit, dass ich diese Entscheidung "für mich" getroffen habe - das Berufliche ist mir ziemlich wichtig, ich habe genau das gefunden, was ich in meinem Leben machen möchte, was mich glücklich macht und kann außerdem in der Stadt leben, in der mich wohl fühle. Das ist aber keine Entscheidung gegen meine Freundin, ganz im Gegenteil. Ich bin glücklich mit ihr, möchte auch mit ihr zusammen sein. Allerdings finde ich nicht, dass eine Fernbeziehung völlig unlebbar ist (wir hatten in den Monaten, in denen wir räumlich getrennt waren, auch eine sehr intensive Zeit, haben uns Briefe geschrieben, kleine Geschenke verschickt, es gab Überraschungsbesuche und eigentlich fand ich es sehr schön). Meine Freundin hat mir nie kommuniziert, dass sie unter der Entfernung leidet. Vor ein paar Tagen haben wir uns wieder gesehen und sind dann leider im Streit auseinander gegangen. Sie hat mir vorgeworfen, dass ich mich gegen sie entschieden habe und mir mitgeteilt, dass sie auch nach ihrem Studium nicht zu mir ziehen werde (das hat sie zuvor nie so direkt gesagt, auch wenn ich wusste, dass sie in "ihrer" Stadt sehr verwurzelt ist). Wahrscheinlich waren wir beide verletzt und haben uns irgendwie unverstanden gefühlt. Auf jeden Fall versuche ich seitdem mit ihr darüber zu reden, so richtig klappt das aber nicht. Sie will nicht am Telefon mit ihr darüber reden, wir können uns im Moment aber auch nicht sehen. Und ich weiß nun irgendwie gar nicht mehr, wie ich an sie rankommen kann. Wie würdet ihr das ganze einschätzen? Hättet ihr auch den Eindruck, dass sich eure Freundin quasi "gegen euch entscheidet", wenn sie aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt zieht? Würde mich freuen, von euch zu lesen!! Vielen Dank schon mal und viele Grüße, MsGreen |
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Beitrag
#2
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Es bleibt natürlich nicht aus, dass hier Antworten kommen die sich ganz zentral um "DIE Frau", "Leben teilen" und "unumgängliche Kompromisse" drehen. Aber warum eigentlich?
Ich würde erstmal festhalten, dass Ihr beide in einer Phase des Ausbildungsabschlusses und Berufseinstiegs seid. Das ist immer ein Entscheidungszeitpunkt. Und es ist der Zeitpunkt im Leben vieler Frauen, wo sie sich an einem Partner (m/w) orientieren. Wenn so eine Frau mit 45 gegen was jüngeres ausgetauscht wurde und selber wenig Geld, Berufserfahrung und Handlungsspielraum hat, kann sie sich vielen Mitleides sicher sein. Wenn die gleiche Frau aber mit Ende 20 eine angeblich egoistische Entscheidung trifft, die sie vor dieser Lage bewahrt hätte, muss sie sich nicht selten mit den obigen Argumenten herumplagen. Natürlich hat es einen hohen Preis, wenn ein Paar zwei relativ selbstbestimmte Leben unter einen Hut bekommen muss. Man kann allerdings auch fragen, ob es diesen nicht auch wert ist? Nichts ist von ewiger Dauer, und womöglich ist eine berufszentrierte Phase genau das, was Dich so stabil in den Sattel hebt, dass Du Dir später mehr aussuchen kannst - auch geographisch oder zeitlich. Während ein Kompromiss von heute vielleicht einen schiefen Start in eine lange Frustration bedeuten kann, und dabei ja auch kein lebenslanges Beziehungsglück aus dem Hut zaubern kann. Und wenn Deine Stadt für Euch beide ein gutes Auskommen böte (ihre nicht?), warum gilt das Kompromissthema dann nur für Dich? Ich wäre vorsichtig damit, die Beziehung gegen eine manchmal eben notwendige berufliche Priorität auszuspielen. Tendenziell sind Frauen (auch ich) eher zu schlecht darin, solche Prioritäten in eigener Sache durchzusetzen, als darin das komplette Leben temporären emotionalen Belangen unterzuordnen, darum plädiere ich mal ganz undifferenziert für Deine Entscheidung. Wenn eine Beziehung gut ist und sein soll, dann kann sie solche Phasen jedenfalls auch überstehen. Das ist zwar eine Phrase, aber auch keine hohlere als "Beziehung bedeutet Kompromiss in allen Lebenslagen". Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 20.Sep.2014 - 21:51 |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 16.05.2025 - 11:02 |