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> Fernbeziehung, oder Vereinbarkeit von Beruf und Beziehung
MsGreen
Beitrag 19.Sep.2014 - 22:24
Beitrag #1


Vorspeisenexpertin
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Beiträge: 70
Userin seit: 01.03.2014
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Hallo,

nachdem ich hier schon eine Weile nicht mehr geschrieben habe, wende ich mich mal wieder an euch, um einfach mal eine Einschätzung von euch zu bekommen.
Meine Freundin und ich führen seit ein paar Monaten eine Fernbeziehung. Als wir uns kennengelernt haben, haben wir noch in derselben Stadt gelebt, jetzt lebe ich ziemlich weit von ihr entfernt (circa 700 km). Ich wusste zuerst nicht genau, wie lange ich dort bleiben werde, deshalb war am Anfang auch alles noch okay. Wir haben uns oft besucht, meine Freundin war auch während ihres ganzen Urlaubs bei mir und irgendwie fanden wir es auch ganz schön, uns zu vermissen und die gemeinsame Zeit dann umso mehr zu genießen. Jetzt habe ich ein unbefristetes Jobangebot in dieser Stadt angenommen, bin superglücklich damit und fühle mich auch in der Stadt wahnsinnig wohl. Natürlich habe ich dabei auch an meine Freundin gedacht, aber da sie auch bald mit ihrem Studium fertig wird, hatte ich irgendwie die Hoffnung, dass sie vielleicht nachkommen könnte (wir haben immer mal wieder darüber gesprochen, aber es war nie so richtig konkret, weil ich ja auch gar nicht wusste, ob ich dort bleiben würde). Hmm, und jetzt scheint alles ein wenig aus dem Ruder zu laufen. Meine Freundin fühlt sich wahnsinnig verletzt, weil ich nicht zurück kommen werde, meinte auch zu mir, dass ich mich damit gegen sie entschieden habe und mir der Job wichtiger sei.

Sie hat sicher recht damit, dass ich diese Entscheidung "für mich" getroffen habe - das Berufliche ist mir ziemlich wichtig, ich habe genau das gefunden, was ich in meinem Leben machen möchte, was mich glücklich macht und kann außerdem in der Stadt leben, in der mich wohl fühle. Das ist aber keine Entscheidung gegen meine Freundin, ganz im Gegenteil. Ich bin glücklich mit ihr, möchte auch mit ihr zusammen sein. Allerdings finde ich nicht, dass eine Fernbeziehung völlig unlebbar ist (wir hatten in den Monaten, in denen wir räumlich getrennt waren, auch eine sehr intensive Zeit, haben uns Briefe geschrieben, kleine Geschenke verschickt, es gab Überraschungsbesuche und eigentlich fand ich es sehr schön). Meine Freundin hat mir nie kommuniziert, dass sie unter der Entfernung leidet. Vor ein paar Tagen haben wir uns wieder gesehen und sind dann leider im Streit auseinander gegangen. Sie hat mir vorgeworfen, dass ich mich gegen sie entschieden habe und mir mitgeteilt, dass sie auch nach ihrem Studium nicht zu mir ziehen werde (das hat sie zuvor nie so direkt gesagt, auch wenn ich wusste, dass sie in "ihrer" Stadt sehr verwurzelt ist). Wahrscheinlich waren wir beide verletzt und haben uns irgendwie unverstanden gefühlt. Auf jeden Fall versuche ich seitdem mit ihr darüber zu reden, so richtig klappt das aber nicht. Sie will nicht am Telefon mit ihr darüber reden, wir können uns im Moment aber auch nicht sehen. Und ich weiß nun irgendwie gar nicht mehr, wie ich an sie rankommen kann.

Wie würdet ihr das ganze einschätzen? Hättet ihr auch den Eindruck, dass sich eure Freundin quasi "gegen euch entscheidet", wenn sie aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt zieht?

Würde mich freuen, von euch zu lesen!! Vielen Dank schon mal und viele Grüße,
MsGreen
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MsGreen
Beitrag 21.Sep.2014 - 13:37
Beitrag #2


Vorspeisenexpertin
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Vielen Dank für die weiteren Antworten!!

ZITAT
Wie machst du es denn sonst in Beziehungen? Geht richtige, tiefe, innige Nähe?
Wie hat sich eure Beziehung entwickelt. Wurde es gerade näher bevor Du Dich von ihr wegbewegt hast? Oder hattet ihr euch sowieso schon etwas voneonander entfernt? Oder wechselt das ab?
Was würde -Gedankenspiel- die Vorstellung, dass Deine Freundin entgegen Deinen Erwartungen und ihren Aussagen plötzlich doch beschließt, aus ihrer Stadt wegzuziehen und zu Dir zu kommen ( In einer gemeinsame Wohnung. Vielleicht heiraten wollen würde) bei Dir auslösen? Fühlt sich das gut an oder kriegst Du Beklemmungen?


Interessante Fragen, danke, Riva! Doch, richtige Nähe und Tiefe kann ich schon zulassen, ich hatte auch den Eindruck, dass das bei meiner jetzigen Freundin viel schneller und einfacher ging als bei früheren Freundinnen. Wir haben schon ziemlich viel miteinander durchgemacht, sie hatte ziemliche Probleme mit ihrer Familie (sie ist Türkin und ihr Outing kam in der Familie überhaupt nicht gu an, da wurde angedroht, sie zu verstoßen usw.), die wir gemeinsam überstanden haben (sind sogar extra zu einem Treffen muslimischer Lesben und Schwuler gegangen, haben uns informiert, viel geredet...). Das war ein Punkt, der uns näher zusammen gebracht hat. Und auch nach meinem Umzug war unsere Beziehung sehr tief, finde ich.

Um das Gedankenspiel durchzuspielen: wenn sie sich tatsächlich dazu entscheiden sollte, zu mir zu ziehen, würde mich das wahnsinnig freuen. Heiraten kommt für mich generell nicht in Frage (schon alleine deshalb, weil ich das Institut der Homoehe für eine Farce halte und eine Ehe für mich - wenn überhaupt - nur dann in Betracht käme, wenn wir dieselben Rechte hätten wie Heteropaare. Dazu kommt, dass ich mich zumindest momentan auf keinen Fall so fest binden würde, ja, diese Vorstellung beklemmt mich). Wie sich eine gemeinsame Wohnung in Gedanken anfühlt, kann ich nicht so genau sagen, an sich könnte ich mir vorstellen, mit ihr zusammen zu leben, aber vielleicht noch nicht jetzt... hmm, ich weiß nicht. Es stimmt aber schon, dass die Nähe-/Distanzfrage wohl ziemlich relevant ist.


@dietutwas:
Ja, dass sie ihre Antwort gegeben hat und mir jetzt quasi vorwirft, dass ich mich der Antwort entsprechend verhalten habe, verletzt mich auch. Und dass sie sich momentan weigert, mit mir darüber zu reden, macht es natürlich noch schwerer.

Zu ihrer Überlegung, ins Ausland zu gehen: ja, ich glaube langsam auch, dass sie das doch für mich getan hat - ohne es mir zu kommunizieren und daher auch ohne dass ich es hätte wissen können... bei unserem Streit vor ein paar Tagen habe ich ihr nämlich auch gesagt, dass ich, sofern sie ins Ausland gegangen wäre, das nie als Entscheidung gegen mich angesehen, sondern mich für sie gefreut hätte (das wäre eine ziemlich tolle Chance gewesen) und natürlich alles dafür getan hätte, sie möglichst oft sehen zu können. Daraufhin meinte sie: "Ja, aber ich bin nicht gegangen." Hmm, irgendwie finde ich es gerade ganz schwierig, weil wir das alles ja ganz anders hätten klären können, wenn sie mir von Anfang an ehrlich gesagt hätte, wie es ihr mit der Situation geht...

@sägefisch:
Deine Antwort trifft es ziemlich gut. Ich denke auch, dass gerade in der Zeit des Berufseinstiegs, der beruflichen Orientierung und damit ja auch des Zu-Sich-Findens nichts schlimmer wäre, als die eigenen Wünsche/Vorstellungen vom Leben für die Beziehung hintenanzustellen. Vielleicht würde genau das dazu führen, dass wir irgendwann merken, dass wir unseren Träumen nicht nachgegangen sind. Und davor hätte ich Angst.

@miriam:
Vielen Dank!! Ich habe deine Worte übrigens nie als moralischen Zeigefinger empfunden - und hatte auch nicht den Eindruck, als würdest du mich als egoistisch bezeichnen. Das nur mal vorweg. Ansonsten ist es natürlich leichter, seine Entscheidungen im Nachhinein zu überdenken. Deine Freundin und du hattet wahrscheinlich ein wahnsinniges Glück, euch zu finden - es hört sich sehr schön, was du über sie und eure Beziehung schreibst. Wer weiß, vielleicht wird sich unsere Beziehung auch so entwickeln. Vielleicht aber auch nicht. Und gerade deshalb sind Punkte im Leben, an denen gravierende Veränderungen und Entscheidungen anstehen, ja wahrscheinlich auch so schwierig. Ich weiß es einfach nicht. Und muss daher, ohne die Möglichkeit, ein paar Jahre vorspulen und auf das Vergangene zurückblicken zu können, das machen, was mir im Moment gut und richtig vorkommt. Genau wie meine Freundin auch.

Ich habe ihr jetzt einen langen Brief geschrieben und hoffe, dass wir uns möglichst bald sehen können. Im Moment ist sie noch in der Türkei, deshalb könnten wir das alles leider wirklich nur telefonisch klären (wobei es persönlich natürlich besser wäre - deshalb hoffe ich jetzt einfach mal, dass wir uns, sobald sie zurück ist, sehen werden und sie dann auch bereit ist, mit mir zu reden...).

Vielen Dank nochmal, ihr habt mir schon sehr weiter geholfen!!
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