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> Eigen-und Fremdwahrnehmung bei einer Verabredung zu Viert, Erfahrungsaustausch
Pirola
Beitrag 01.Feb.2015 - 12:28
Beitrag #1


Bekennende Urlesbe
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Hallo liebes Forum ,

hier habe ich ein Thema , das mich zwar nicht allzusehr belastet , das ich aber gerne hier zur Diskussion stellen will .

Meine Freundin und ich haben in den letzten Jahren immer wieder mal mit anderen Frauenpaaren zu tun .
Immer wieder stellt sich dabei die Frage , inwieweit die anderen ein verbindliches Interesse an uns als Personen haben
und wie dann die Konsequenz aussieht , d.h. , ob ich mich dort melden und ein Treffen verabreden sollte oder nicht .
Es geht letztendlich meist so aus , dass der Kontakt im Sande verläuft oder auch entschieden abgebrochen wird , weil
das andere Paar sich trennt oder weil sie uns nicht mehr sehen wollen etc.
Aktuell nun haben wir gerade ein Treffen in unserer Wohnung hinter uns , das schön war und dem die altbekannte Diskussion folgt :
wie weiter vorgehen ? Als sie uns begrüssten , sagte die eine , wie lange das doch gedauert habe , bis es nun endlich
geklappt habe , sich zu treffen . Ich nahm das gesammte Treffen so wahr , dass eine grosse Freude und Intensität
im Raum lag und nichts hätte ich mir lieber gewünscht , als dass wir gleich eine neue Verabredung treffen würden .
Die besagte Frau meinte : Das nächste Mal fände bei ihr oder ihrer Freundin zuhause statt .
Aber sonst nichts Konkretes .
Meine Freundin besteht nun darauf , dass wir passiv bleiben , da es gegen sämtliche Konventionen verstösse ,
sich selbst einzuladen .
Ich glaube , dass dann gar nichts passiert . Ich bin i.d.R. diejenige , die die Initiative ergreift und die anderen kontaktiert .
Bei dem anderen Paar scheint es auch so eine Rollenverteilung zu geben . Die oben erwähnte Frau ist dort die Initiatorin ,
und tatsächlich läutete am nächsten Morgen ein paar Mal das Telefon - wir kamen so schnell nicht hin , was uns oft passiert -
und sie hinterliess aber keine Nachricht .

Was ich nun gerne vom Forum wissen würde , ist : wie findet ihr heraus, wie gross das Interesse an Treffen bei den anderen ist ,
ohne den anderen zu nahe zu treten oder gesellschaftliche Regeln zu brechen ?
Und auch ganz allgemein :
was habt Ihr für Erfahrungen mit anderen Paaren gemacht , also mit Treffen , die nichts mit der Suche nach einer Partnerin zu tun haben , sondern einen freundschaftlichen Austausch zwischen mehreren Lesben intendiert ?
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Pirola
Beitrag 03.Feb.2015 - 15:27
Beitrag #2


Bekennende Urlesbe
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Liebe plop ,
danke für die Nachfrage . Ich wollte gestern schon antworten - es gab aber technische Probleme , die wohl jetzt
verschwunden sind .
Nein , ich bin selbst verunsichert - auch wenn es sich vielleicht so anhört , als sei ich da offener gewesen . Die Frau hat auch bis jetzt nicht auf unsere mail geantwortet . Es ist keine Meinungsverschiedenheit zwischen meiner Freundin und mir , höchstens eine verschiedene Herangehensweise .
Ich habe so viele negative Erfahrungen mit solchen Kontakten gesammelt , dass ich immer skeptischer und befangener
werde .
Und , was Du schreibst , dass es kaum möglich ist , tiefer reichende Gespräche über Themen , die mich wirklich interessieren , zu führen , das kenne ich nur zu gut
und darunter leide ich auch immer wieder . Ich habe begonnen , mich schon zu freuen , wenn es überhaupt möglich
ist , sich zusammen zu amüsieren , mal auf andere Gedanken zu kommen und eine harmonische Atmosphäre hinzubekommen .
Wobei ich eine Eititeiti-Stimmung prinzipiell ablehne . Es muss dann schon wirklich entspannt sein .
Eigentlich leben in dieser Region erstaunlich viele Lesben , auch in unserem Alter . Aber es gibt sehr wenige langjährige
Paare . Mir ist es wichtig , dass ich meine Freundin nicht immer nur alleine unter vier Augen sehe und erlebe , sondern
ich brauche auch mal etwas anderes , wobei z.B. ein lesbischer Tanztee ideal sein kann . Zum Glück gibt es nach längerer
Pause ab und zu mal wieder so eine Veranstaltung .
Wie habt Ihr es denn geschafft , wirklich freundschaftliche Kontakte zu anderen Lesben zu finden ?

Noch mal speziell zu diesem Paar , von dem ich schrieb :
wir haben beide anscheinend immer denselben Geschmack und mögen fast immer " eine Frau innerhalb eines Paares " deutlich mehr
als die andere . Hier ist es diejenige , die sich nicht um den Kontakt kümmert . Wir haben weder E-mail noch Telefonnummer von ihr .
Sie ist ernsthafter und hat mehr gemeinsame Schnittmengen , ist uns aufgrund ihrer Zurückhaltung und ihrer höflichen , einfühlsamen
Art einfach angenehmer . Vielleicht liegt es daran , dass die Verabredungen so schwer zustande kommen , denn dafür ist die andere
zuständig . Die letzte mail haben wir übrigens beide verfasst , weil wir eigentlich diese festgelegten Rollen bescheuert finden
und immer wieder versuchen , sie aufzuheben .
Zwei unserer ehemaligen Kontakte sind zerbrochen , weil wir nur jeweils eine der Paarfrauen wirklich mochten und das damals konkret angesprochen haben . Dann haben wir uns mit einer nur noch alleine getroffen , nachdem die sich von ihrer Partnerin getrennt hat , und was war die Folge ? Diese Frau kam ihrerseits nicht mehr mit mir klar , aber sie wollte sich auch nicht alleine mit meiner Freundin treffen , was ich selbst vorgeschlagen hatte und sie kaum fassen konnte . Für sie war klar : so was hat es nicht zu geben : dass ich da nicht zu eifersüchtig sei und ihr meine Freundin ganz alleine überlasse ( zwischen beiden war auch eine gewisse Erotik , was mich aber wirklich überhaupt nicht beunruhigt hat ).
Es ist immer wieder dermassen kompliziert gewesen und auch verletzend , so dass ich nun ein gebranntes Kind bin .

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 03.Feb.2015 - 15:35
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Herzfilz
Beitrag 04.Feb.2015 - 08:49
Beitrag #3


Naschkatze
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ZITAT(Pirola @ 03.Feb.2015 - 15:27) *
Wie habt Ihr es denn geschafft , wirklich freundschaftliche Kontakte zu anderen Lesben zu finden ?


Also, wirklich freundschaftliche Kontakte zu anderen Lesben haben sich bei mir tatsächlich entweder aus ehemaligen Beziehungen ergeben - zwei Exfreundinnen von mir gehören zu meinen besten und liebsten Freundinnen, und ich weiß zumindest von meiner Freundin, dass ihre beste und liebste Freundin auch eine Exfreundin von ihr ist- oder sie sind aus szene-internem Engagement entstanden, und kommen da aus dem Macherinnen-Bereich und haben sich in dem Kontext aus irgendwie geartetem gemeinsamen Engagement entwickelt.

Wobei was eine macht oder will da dann nicht unbedingt genau das selbe sein muss. Ich bin zum Beispiel eine, die bei Veranstaltungen eher hinter Theken oder in Spülküchen steht, und habe auf die Weise mehr als eine Freundin gefunden, die sich zwar natürlich nicht zu schade sind, bei Bedarf auch in die Spülküche zu gehen, die aber z.B. eigentlich eher auf Bühnen oder an Mischpulten zu Hause sind und an Gitarren zupfen oder auf Trommeln einschlagen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) . Was ich sehr spannend finde, gerade weil ich leider selbst ein total amusicher Knoten bin mit einem rein rezeptiven Zugang zu Literatur und Musik und dann gerade dankbar dafür, plötzlich Menschen in meinem Freundeskreis zu haben, die z. B. Lyrik schreiben oder Instrumente spielen und/oder Lieder singen können. Oder rappen, wie ich letzte Nacht feststellen durfte. Ich habe also Freund_innen, die Raps schreiben können, und der Feminismus lebt und ist, auch dank ihnen, immer wieder neu und aktuell und akut in seinen Anliegen. Auch das ist gut zu wissen, irgendwie. Also, dass er immer noch da ist und jubelnd begrüßt wird von anderen Frauen, wenn er auftaucht und sein Haupt erhebt.

Andere und zum Teil dieselben Freundschaften haben sich aus Online-Foren ergeben und sind über reale Treffen zu realen Freundschaften geworden. Dies letzte gilt allerdings bei mir zumindest vor allem für Kontakte mit Frauen, die selbst heterose*uell sind und die dann z.T. explizit sagen, dass ihnen sowas wie die Lesbenszene mit den organisierten Treffen und Veranstaltungen fehlt und dass sie es total toll fänden, so etwas zu haben und/oder dazugehören zu dürfen. Von den Streitigkeiten, die dort z.B. um Zugehörigkeit ausgefochten wurden oder immer noch toben, wissen und ahnen sie nichts, und irgendwie gehen diese Konflikte sie auch nichts an, so dass ich nur selten ihnen davon erzähle. Aber irgendwie ist das auch eine gesellschaftliche Rückmeldung, die ich spannend und wichtig finde, gerade auch wenn und weil sie von heterosexuellen Frauen kommt, nämlich die, dass ihnen das Gefühl fehlt, eine "Szene" zu haben, in der sie sozusagen für sich und untereinander sein können. Sowas zu hören, das macht eine irgendwie so dankbar (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .













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