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> Annäherung - Die freundschaftliche Rolle brechen..., Wie springe ich über meinen Schatten?
Helen
Beitrag 19.Dec.2014 - 22:58
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 11
Userin seit: 19.12.2014
Userinnen-Nr.: 9.142



Ihr Lieben,
ich bin neu hier und zwar doppelt, im Forum und in der frauenliebenden Welt! Ich habe eine ca. 6 monatigen Prozess der wachsenden Selbsterkenntnis hinter mir und bin nun sicher, dass ich mich Erstens: in einen ganz besonderen Menschen verliebt habe und Zweitens: dass ich gleichgeschlechtlich Liebe. Drei guten Freundinnen gegenüber habe ich mich in den letzten Wochen auch schon geoutet, was ganz positiv war, gut tat, weiter half.

Jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen: Nach ganz viel Zeit der Unsicherheit und Selbstzweifel, habe ich jetzt schon die Idee, dass SIE ähnliche Gefühle für mich haben könnte. Ein Restzweifel bleibt natürlich noch, vielleicht bilde ich mir alles auch nur ein. Nun ja - damit muss ich leben, was ist schon gewiss? Ach so, dass sie überhaupt nicht auf Frauen stehen könnte, ist mir sowieso noch nicht in den Sinn gekommen. Sie ist zwar im Verein (woher wir uns kennen) nicht offiziell geoutet, aber da gibt es eigentlich keinen Zweifel (Aussehen, Auftreten, Umgang, Sprechen über…). Eine Menge Dinge sprechen dafür, dass es ihr ähnlich geht, wie mir: das Aktuellste ist, ihr Strahlen in den Augen, wenn wir uns sehen. Mein Gefühl ist, dass wir beide voneinander wissen/erahnen, dass es der Anderen auch so geht (verliebt), wir aber in der Annäherung (sprich: Körperlichkeit, Treffen alleine) stocken…
Wie gesagt, ich glaube, ihre Erkenntnis, auf Frauen zu stehen ist nicht neu. Meine hingegen schon… Was eher sie mir gegenüber verunsichern müsste, als umgekehrt.
Da ich sowieso etwas mit mir Selbst und meinem Gefühlschaos beschäftigt bin und total verknallt in sie bin, erreiche ich dann immer so einen Schwebezustand, wenn wir aufeinander treffen, dass ich völlig handlungsunfähig und verpeilt werde, teilweise kaum vollständige Sätze sprechen kann, mir kluge, nette, näherbringende Antworten erst immer im Nachgang einfallen… Sie redet dann immer weiter und hilft mir somit über meine „Aussetzer“ hinweg. Der Supergau war, dass ich mich gefühlte 5 Minuten neben Sie gestellt habe, kein Wort rausbrachte, und dann mit traurigem Blick und einem schüchternem „Tschüss, ich bin dann mal weg“ abgedampft bin. Bisher ist sie mit solchen seltsamen „Aktionen“ meinerseits ganz cool und lässig umgegangen und hat mir dadurch ein enormes Gefühl von Sicherheit gegeben, so dass ich mich nicht dauerhaft, sondern nur situativ zurückgezogen habe. Zum Beispiel hat sie mir in diesem Moment (ich lauf weg…) dann sogar nachgerufen, dass es schade sei, dass wir uns ja irgendwie zeitlich immer etwas verpassen würden …. (was ja indirekt heißt, dass es schade ist, dass wir uns nicht länger sehen..). Nett von ihr, meine Reaktion war ein Blick über die Schulter, ein „ja“ und weg war ich… *peinlich, peinlich*
Naja- also auch mit dem in die Augen gucken ist es wechselhaft bei mir. Ich suche ihre Augen quasi immer, wenn sie meinen Blick dann erwiedert, bin ich aber meist so erschrocken, dass ich weggucke. Oder wenn ich wahrnehme, dass sie mich ansieht, bekomm ich meine Blick einfach nicht zu ihrem. Kurz gesagt, mein Gefühlsleben übernimmt die Steuerung über mich, mein Verstand/Wille hat dann nur noch wenig Kontrolle… So gab es noch den ein oder anderen Annährungsversuch ihrerseits. Zuletzt hat sie mir ihre Hände hingehalten um etwas zu zeigen, ich war – obwohl ich es wollte – nicht in der Lage ihre Hände anzufassen, ich hatte so schiss, dann völlig die Kontrolle zu verlieren – also gefühlsmäßig. Ich habe sowieso immer, wenn wir uns körperlich nah sind (dicht nebeneinander stehen) das Gefühl, dass ich seelisch-emotional mit ihr verschmelze, dass ich nicht mehr sicher bin, wo ich anfange und aufhöre und was jetzt ihre/meine Anteile sind. Das ist schon ziemlich krass. Einmal war ich ihr auch schon so nah, dass ich den Moment gar nicht mehr richtig erinnern kann, ich weiß nur noch, wie gut sie gerochen hat, dass unsere Gesichter viel zu dicht beieinander waren und dass ich wie gegen einen ganz starken Magnet, der mich an sich saugt angekämpft habe ( es waren noch andere Leute um uns…)
Es gab/gibt auch Situationen in denen ich Sie verunsichern kann/konnte, die sind nur wesentlich seltener, sie wird dann meist ganz kurz rot, bleibt sonst auch völlig gelassen, aber an ihren Backen kann man eben doch erkennen, dass ich nicht allein fühle, was da zwischen uns los ist :/

Also meine Frage an Euch ist wohl eher NICHT, was ich tun könnte um ihr näher zu kommen, dazu habe ich schon eine Menge Ideen im Kopf (ich würde sie unheimlich gerne länger berühren...) SONDERN, wie es mir gelingen kann, die Kontrolle über mich zu behalten und dies auch umzusetzen? Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß vielleicht auch, wie schwer es ist als Frau die „Rolle“ gegenüber einer anderen Frau zu brechen und zu beginnen, zu sich und den eigenen Gefühlen stehen zu können…

Also jetzt klingt das ganze vielleicht etwas schwerfällig, vielleicht sollte ich dazu noch sagen, dass ich neuerdings nach unseren –teilweise meinerseits seltsam anmutenden Zusammentreffen – meist lachend über mich selbst im Auto sitze und mich freue, dass sie mich irgendwie in meiner Verklemmtheit erkennt, sich dadurch nicht verunsichern lässt und ich selbst vor allem eine gewisse Heiterkeit über meine eigene Unfähigkeit habe :-)

schon komisch, wenn man alles in seinem Leben im Griff hat und dann so ein besonderer Mensch auftaucht, mein bis dahin bestehendes Selbstbild mir nichts, dir nichts auf den Kopf stellt und mich in all diesem Neuen mit einer solchen Gelassenheit erträgt- wie soll ich da auch nicht in sie verliebt sein?


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Helen
Beitrag 12.Feb.2015 - 23:15
Beitrag #2


Geschirrspülerin
**

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Beiträge: 11
Userin seit: 19.12.2014
Userinnen-Nr.: 9.142



Jaaa- ich könnte nochmal von mir hören lassen.

Erstmal nochmal danke an alle für´s nachfragen, mitlesen und mitfühlen...
Es gibt ja ziemlich viele Mitleser... ich freu mich, wenn ihr auch mal was schreibt, nachfragt etc... ;-)

Zu mir:
Mir geht es seit meiner Aussprache viel besser. Ich habe meine Gefühle seit ganz langer Zeit wieder im Griff. Wir sehen uns nach wie vor regelmäßig, vorher habe ich mich meinem Gefühlschaos immer ausgeliefert gefühlt, jetzt nicht mehr. Das heißt nicht, dass meine Gefühle weg wären, sondern ich kann sie jetzt wieder besser beherrschen. Ich habe etwas Distanz gewonnen - zum Beispiel merke ich, wie mein Blick an ihr hängen bleibt, ich sie von oben bis unten betrachte, einfach so, weil ich sie so anziehend finde und ich kann mir dann einfach eingestehen in einer Art Gedankenschau auf mich selber "ach ja, ich finde sie immer noch ziemlich toll, ist sie ja auch" etc. also ich bin dann auch damit irgendwie zufrieden, kann akzeptieren, dass es momentan kein "mehr" gibt - ich mich aber auch nicht für mein Bedürfnis, sie weiterhin anzuschmachten verurteilen oder schlecht fühlen muss. Also alles in allem ein gutes Maß, wie ich finde.

Zu ihr:
Sie geht sehr aufmerksam und wertschätzend mit mir um. Sie signalisiert mir in vielen Situationen ihr freundschaftliches Interesse an mir. Sie ist mit ihrer Aufmerksamkeit oft bei mir, kommt zu mir, spricht mich an. Also alles auf dem absolut gleichem Maß, wie vor unserem seltsamen Gespräch.


Meine Interpretationen zu nachfolgenden Situationen:

Wie gesagt, ist mir etwas Distanz zu der ganzen Situation gelungen, dennoch nehme ich weiterhin verschiedene Dinge wahr, die ich vorher vielleicht als Anzeichen von vermehrtem Interesse gedeutet hätte und dich ich heute einfach nur beschreibe - überdenke - ohne sie in Zukunftsvisionen weiterzudenken.

Es gab verschiedenen Momente, in denen ich das Gefühl hatte, sie zögert in meiner Nähe, z.B. beim zum Auto gehen, wartet ... vielleicht wartet sie, ob ich sie nochmal anspreche...? habe ich aber nicht vor....

Es gab wieder einen solchen für mich sehr besonderen Moment als wir zusammen saßen - sie war diesmal von ihrer Körperhaltung längerer Zeit in meine Richtung ausgerichtet, ich sowieso in ihre. Und dann gab es wieder dieses Gefühl - von dem ich immer noch ausgehe, dass es einer nicht alleine fühlen kann. Wir haben uns gegenseitig ganz intensiv wahrgenommen (ohne Blickkontakt) aber der Blick von jeder hat auf dem Körper der anderen geruht und es fand eine Art wahrnehmen-einfühlen statt. Das hatten wir so schon öfter, darauf war dann die Male davor ein ganz intensiver Blickkontakt gefolgt. Diesmal habe ich versucht, das Gefühl nur zu beobachten und habe daraus nichts weiter entstehen lassen.

Meine Interpretation rund um das seltsame Gespräch (mein Ausspracheversuch):

Ich denke, dass wir beide sehr unterschiedliche Arten haben, Dinge zu klären.

Ich wollte unsere Situation zur Sprache bringen, weil mir die Aussprache hilft ins Handeln zu kommen. In diesem besonderen Fall meiner ersten Frauenliebe ist mir dieser sprachliche Weg besonders sicher erschienen und ich hatte auch Angst davor, Berührungen zuzulassen, wenn ich nicht zuvor eine sprachliche Zusicherung zur Ernsthaftigkeit der Berührungen eingeholt habe. Folglich meine Aussprache.

Sie hingegen, so vermute ich, klärt Dinge durch Handeln/Tun und wird dann vielleicht irgendwann drüber sprechen, wenn für sie am Handeln/den Taten kein Zweifel mehr besteht, erhält es sozusagen die Reife ausgesprochen zu werden. Was folglich das komplette Gegenteil von meinem Bedürfnis war.

Was dafür spricht: Als wir an diesem Abend, vor meiner Aussprache, spazieren waren, kam sie mir sehr nahe (Arm an Arm), ich hatte fürchterliche Angst, sie würde meine Hand holen. Ich hätte dann nicht mehr reden können und ich brauchte doch so dringend dieses reden/ aussprechen. Also bin ich etwas auf Abstand gegangen (dachte mir "nein- jetzt noch nicht, lass es mich zuerst ansprechen") Meine Reaktion muss sie wohl verunsichert haben (oder könnte zumindest). Und als ich es dann auf meine Art klären wollte- ist sie ausgewichen hat mir ihr "nein" gesagt.

Momentan kann ich dies also nur so akzeptieren, es soll noch nicht sein. Keine von uns ist reif genug ihren sicheren Weg zu verlassen und der anderen auf ihrem Weg zu vertrauen und sich führen zu lassen.

Wow, das war jetzt gerade eine ziemlich krasse Reflexion, die mir erst durch das niederschreiben selbst so deutlich wurde. Also DANKE für´s nachfragen, sonst hätte ich es mir selbst nie so deutlich gemacht... ist doch hoffentlich nachvollziehbar, oder?


lieben Gruß

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