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> Die Sache mit der Ex, Lesben und ihre Ex-Geliebten
Lumar
Beitrag 28.Feb.2015 - 19:38
Beitrag #1


Gut durch
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Gruppe: Members
Beiträge: 2.234
Userin seit: 12.04.2008
Userinnen-Nr.: 5.831



Hallo zusammen!

Dass ich nach langer Zeit unfreiwillig wieder Single bin, weiß die eine oder andere bereits aus meinem anderen Thread. Mich beschäftigt neben meinem Liebeskummer vor allem auch die "Sache mit der Ex". Wie wird aus Liebe "nur" Freundschaft?
Da sie die erste Frau in meinem Leben war, kann ich auf keine "Erfahrung" mit Ex-Geliebten zurück greifen. Was ich aus Frau-Mann-Beziehungen nicht kenne, ist die Sache mit der Freundschaft. Schluss ist Schluss. Kaum hat sie aber mit mir Schluss gemacht, kam der Satz: "Aber befreundet würde ich schon gerne mit dir bleiben." Ich hatte unsere ganze Beziehung lang nie verstanden, wie ihre Ex nach allem was passiert war, ihre beste Freundin blieb (sie hatte sie damals wegen mir verlassen). Wie geht das? Die Trennung findet leider meist nicht in gegenseitigem Einverständnis statt. Oft trifft die eine eine Entscheidung, die andere wird verletzt, leidet. Wie wird nach diesem Trennungsdrama aus Liebe Freundschaft? Ich habe nicht wirklich ein lesbisches Umfeld. Deshalb würde ich gerne Eure Meinung/Erfahrung hören. Habt ihr zu Euren Exen Kontakt? Gehören sie zu Eurem Freundeskreis? Seid ihr gar beste Freundinnen? Ist das wirklich ein lesbisches Phänomen? Wie geht das? Funktioniert Freundschaft schon so frisch nach der Trennung oder muss da erst mal Gras über den Trennungsschmerz wachsen?
Im Moment bin ich sehr hin und hergerissen. Klar, bevor ich sie ganz verliere, will ich mit ihr "befreundet" bleiben. Im Moment ist es aber noch zu früh. Ich kann ihr nicht neutral begegnen. Ich kann nicht mit ihr wie mit einer anderen Freundin ins Kino oder nen Kaffee trinken gehen. Fängt man den freundschaftlichen Kontakt erst an, wenn man die Trennung verarbeitet hat? Erinnert sie mich nicht immer an meine gescheiterte Beziehung? Wenn ich ehrlich zu mir bin, glaube ich nicht, dass wir künftig einfach nur Freundinnen werden.

Ich freu mich auf ein paar Antworten/Stellungnahmen von Euch!

Danke,
Eure Lumar
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shark
Beitrag 02.Mar.2015 - 00:13
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
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Ich hab zu keiner Ex ein freundschaftliches Verhältnis (mehr). Nicht, weil ich das für mich rigoros ausschlösse, sondern weil sich das einfach nie (längerfristig) so ergeben hat.
Und in einem Fall ist es eine Ex, die den Kontakt zu mir - und zwar jeden noch so kleinen - entschieden ablehnt; auch noch nach nun fast 13 Jahren.

Dafür beginnen sich meine Frau und eine ihren Exfreundinnen (die vor mir) grade wieder anzunähern.
Früher hätte ich da wohl ziemliche Probleme damit gehabt, denn diese Frau war einfach unmöglich, auch mir gegenüber... inzwischen sind so viele Jahre verstrichen, dass sich das für mich nicht mehr bedrohlich oder ärgerlich anfühlt. Ein bisschen seltsam erst, denn vor mir war diese Frau die einzige wirkliche Liebe, eine, mit der sie sich alles Mögliche hätte vorstellen können, aber eben nur noch seltsam, nicht mehr schlimm.
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Herzfilz
Beitrag 02.Mar.2015 - 04:08
Beitrag #3


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 365
Userin seit: 05.02.2010
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Ich bin mir nicht sicher, ob das "Freund_innen bleiben" so ein genuin lesbisches Phänomen ist.

Einerseits hat eine Freundin von mir -zumindest für mich- das Wort vom "Exen-Netzwerk" geprägt, mit dem sie genau solche Freundinnen-Kreise beschreiben wollte, die sich aus früheren Lieben zusammensetzen und zusammenhalten wie Pech und Schwefel, weil aus den Zeiten, in denen frau miteinander zusammen war, ein tiefes Gefühl gegenseitiger Verbundenheit zurückgeblieben ist, und das als ein Charakteristikum lesbischer Kontexte bezeichnet, und nach allem, was ich mitbekommen habe, scheint mir das auch ziemlich plausibel zu sein.

Andererseits kam eine Exfreundin von mir, mit der mich bis heute eine der engsten und am meisten tief empfundenen Freundschaften verbindet, die es in meinem Leben überhaupt gibt, aus einer heterosexuellen Patchwork-Familie, die aus dem Exmann ihrer Mutter, deren derzeitigem Freund, ihrer Mutter, ihrer Schwester, und der derzeitigen Frau ihres Vaters (des Ex-Ehemannes ihrer Mutter) und deren beiden Söhnen aus einer vorangegangen, nicht mehr bestehenden Ehe bestand, und die haben auch alle zusammen gehalten und zusammengeholfen wie Pech und Schwefel, was nicht zuletzt bei Umzügen mitunter sehr praktisch war *hust*. Ich muss aber zugeben, dass ich das als etwas wahrgenommen habe, das eine nicht oft zu sehen bekommt.

Aber vielleicht hat das häufigere Auftreten von solchen Phänomenen in lesbischen Umfeldern (das ich subjektiv auch wahrnehme, ich geb´s ja zu (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) auch mit dem Umstand zu tun, dass gesellschaftlich Freundschaften zwischen Frauen (und zwischen Männern) eher vorgesehen sind als Freundschaften zwischen Frauen und Männern. So dass es für Heteros leichter sein könnte, für immer auseinanderzugehen, wenn die Beziehung beendet ist. Vielleicht frag ich einen guten Freund von mir demnächst mal, wie das unter schwulen Männern ist, und berichte dann noch einmal ...

Nochmal andererseits gibt es in meinem Leben eine Exfreundin, die eine sicher zumindest als eine der großen Lieben meines Lebens bezeichnen könnte, und mit der ich heute trotzdem -oder vielleicht deswegen- keinerlei Kontakt mehr habe. Allerdings ist das auf meinen eigenen Wunsch so gekommen, nachdem sie, Jahre nach der Trennung, etwas getan hatte, das ich damals als einen mit meinem Konzept von Freundschaft komplett unvereinbaren Vertrauensbruch empfand. Die Trennung, die dieser Geschichte vorausgegangen war, war ausschließlich von meiner Exfreundin ausgegangen, und unser gegenseitig empfundener Wunsch, Freundinnen zu bleiben, erwies sich damit als letztich und auf Dauer nicht verwirklichbar. Zumindest vorläufig (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .

Die Trennung, aus der für mich letztlich eine tief empfundene Freundschaft hervorging, war eine, die in gegenseitigem Einverständnis beschlossen wurde, und bei der wir buchstäblich beide geheult haben wie Schlosshunde und -natürlich vergeblich- auch versucht haben, einander zu trösten. Wir haben damals beide gesehen, dass keiner von uns eine Fortsetzung der Beziehung zwischen uns gut tun würde, und ja, es war vor allem am Anfang oft sehr schwer, für uns beide, Freundinnen im Sinn von Verbündeten gegen den Rest der Welt zu bleiben. Geholfen hat, dass sie quasi sofort eine neue Partnerin hatte und damit die Fronten eindeutig geklärt waren, oder zumindest, wenn ich das mal so sagen darf, "diese" Front. Gelitten hab zumindest ich nichtsdestoweniger lange Zeit erst mal wie Tier ... . Wert war es das, würde ich aus der Rückschau sagen, auf jeden Fall.

Soviel ins Allgemeine geschrieben, nun zu deinen Fragen, @Lumar.

Wenn du ein klares Gefühl hast, dass es für dich zu früh ist, dich mit deiner Exfreundin auf einer freundschaftlichen Ebene (wieder) zu treffen, dann würde ich an deiner Stelle dieses Gefühl wahrscheinlich als ein Anzeichen dafür werten, dass es tatsächlich für dich zu früh für so etwas ist. Was andere Menschen gemacht haben oder machen oder wie, sagt ja, glaube ich, nicht zwangsläufig auch nur das Geringste darüber aus, was für dich und in deiner Situation für dich richtig ist. In dieser Hinsicht, fürchte ich, bleibt dir nur, auf deine eigenen Gefühle und Empfindungen zu hören, und zwar empfehlenswerterweise sehr, sehr aufmerksam und genau, als auf deinen inneren Kompass, und ihnen zu folgen. Und wenn´s für dich in deiner Situation nicht funktioniert, ist das meiner Meinung nach halt einfach so und dann auch ok und akzeptierenswert. Nicht alle Wünsche anderer Menschen können wir erfüllen (wollen). Unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche sind auch noch da, und letztlich, wie eine Freundin von mir mal gesagt hat: Am Ende sind wir selbst die Menschen, mit denen wir es am längsten aushalten müssen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .

Wenn dir, mit anderen Worten, der Wunsch deiner Exfreundin, Freundinnen zu bleiben, in irgendeiner Weise unerfüllbar, absurd oder uneinlösbar erscheint, dann ist das, scheint mir, halt einfach so, und vermutlich zumindest zunächst mal genau richtig (für dich) so. Und ich würde ganz definitiv nicht sagen wollen, dass das zwangsläufig so oder anders sein sollte oder womöglich sogar müsste, weil ihr euch beide als lesbisch -nehm ich mal an- versteht.

In jedem Fall wäre mein Rat an dich: Wenn du das Bedürfnis nach Zeit für dich selbst und Abstand so klar verspürst, wie du es für mein Empfinden formulierst: Gib und gönne dir auf jeden Fall die Zeit, von der du das Gefühl hast, dass du sie brauchst - auch wenn das, erst mal, mit einer (vorläufigen) Zurückweisung der Wünsche deiner Exfreundin einhergeht. Lass das Gras wachsen über alles, was geschehen ist, und freu dich lieber über die Mohn- und Kornblumen, die zwischen den Grashalmen aufblühen, als dich über die scheinbar fruchtlos verstreichende Zeit zu grämen.

Eine echte, langfristige Freund_innenschaft verträgt, meiner Erfahrung nach, Kontaktlücken und -Verluste auch dann, wenn sie von langer, und sogar, wenn sie von sehr langer Dauer sind. So wie es auch eine Kerze verträgt, wenn sie jahrzehntelang darauf warten muss, neu angezündet zu werden, und dann doch wieder leuchtet, als ob sie erst gestern gezogen worden wäre - zumindest, wenn sie eine gute Kerze ist.








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