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> Fernbeziehung auf Dauer?
-Agnetha-
Beitrag 04.May.2015 - 11:35
Beitrag #1


ungerader Parallel-Freigeist
************

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Beiträge: 10.889
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Userinnen-Nr.: 83



Vorweg: Es gibt wahrscheinlich wenig bis nichts, was man dazu raten kann. Dennoch mag ich es mir gerne mal von der Seele schreiben.


Meine Freundin und ich führen seit etwas mehr als 8 Jahren eine Fernbeziehung. Sie lebt in NRW in Deutschland und ich in Wien.
Wir sehen uns ca. alle 1-2 Monate. Meistens dann zumindest 4-5 Tage, manchmal auch nur ein Wochenende. Manchmal aber auch länger, also 1-2 Mal im Jahr dann auch gleich für 2 Wochen.

Anfangs war es noch so, dass wir davon ausgegangen sind, wahrscheinlich irgendwann im Laufe der Zeit zusammen zu ziehen.
Am Anfang war es dafür noch zu früh. Eine ganze Weile dachten wir wohl, dass "kommt" dann einfach wenn wir uns bereit dafür fühlen.
Wobei wir wahrscheinlich beide gehofft haben die andere würde umziehen.

Dann kam aber irgendwann der Punkt, an dem wir uns wohl klar wurde: "Wenn wir JETZT noch nicht bereit dafür sind, dann wahrscheinlich nie".
Wobei wir beide grundsätzlich bereit wären zusammen zu ziehen. Aber keine kann sich vorstellen umzuziehen.
Jede von uns fände es sehr schön, würde die andere zu ihr ziehen. Aber keine kann sich vorstellen weg zu ziehen.

Der entscheidende Grund bei mir ist meine Mutter.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen sie nur noch alle paar Monate mal zu sehen.
Meine Mutter ist keine Mutter die nicht los lassen kann. Sie hat mir nie das Gefühl gegeben, dass es schlimm für sie wäre, würde ich weg ziehen.
Das ist es also nicht. Viel mehr ist es so, dass ich sie zu sehr vermissen würde.

Es gibt auch andere Gründe. Ich mag auch Wien sehr sehr gerne, habe auch liebe Freunde hier.
Aber das würde ich in Kauf nehmen.
Würde also meine Mutter mitkommen, könnte ich mir schon vorstellen nach Deutschland zu ziehen. Das möchte sie aber (verständlicherweise) nicht.

Meiner Partnerin geht es aber genauso.
Auch für sie ist der Hauptgrund ihre Familie. (Eltern, Schwester, Neffe)

So können wir uns zumindest beide sehr gut verstehen. Wir machen uns auch keine Vorwürfe.

Trotzdem ist es natürlich schwierig und macht uns beide mitunter traurig.

Möchte dazu noch sagen: Ich hatte nie das Gefühl es könnte daran liegen, dass wir uns nicht genug lieben oder zu große Zweifel haben.
Ich glaube nicht, dass es bei einer anderen Frau anders sein könnte. Also dass es eine Frau gibt, für dich ich umziehen würde.


Eigentlich komme ich mit der Fernbeziehung recht gut zu recht. Ich würde nicht sagen, dass ich ständig darunter leide.
Ich bin recht freiheitsliebend und mag es auch Zeit für mich zu haben.

Es fehlt mir schon oft, dass wir uns nicht immer umarmen können, usw.
Dennoch gibt mir die Beziehung viel.

Auch wenn sie nicht immer körperlich da ist, ist sie es doch immer.
Sie ist immer für mich da.
Und wir wissen auch beide... sollte irgendwas sein, könnte sich auch jede jederzeit in den Flieger setzen.
Auch wenn ich im Alltag nicht immer meine Freundin an meiner Seite habe, fühle ich mich nie als Single.

Würde soweit gehen zu sagen, dass wir trotzdem auch unseren Alltag teilen.

Moderne Kommunikation hilft dabei natürlich sehr.
Vor 20 Jahren wäre alles noch viel schwieriger gewesen.
Wir können über das Internet telefonieren so lange wir wollen, müssen also keine Sorgen wegen einer hohen Telefonrechnung haben.
Über die Handy-App können wir jederzeit gratis Nachrichten schicken, sogar Fotos und Videos schicken und uns Sprachnachrichten senden.

Was für andere vielleicht großteils Schnick-Schnack ist, ist für uns dann schon eine große Hilfe.
Man fühlt sich schon näher, wenn man auch mal ein Foto schicken kann und die andere so teilhaben lassen kann.


Eigentlich könnte ich mir sogar vorstellen, dass es auch auf Dauer so funktioniert.
Wenn es 8 Jahre geht, warum nicht auch 20 oder 30 Jahre.
Natürlich wissen wir das nicht, aber wissen kann man es sowieso nie. Auch nicht wenn man zusammen wohnt.


In den letzten Jahren mache ich mir aber trotzdem immer mehr Gedanken darüber.

Ein Thema worüber ich mir da besonders Gedanken mache:

Umso älter ich werde, desto öfters denke ich, dass ich gerne ein Kind hätte. Der Wunsch wird immer präsenter.
Das geht aber nun mal bei einer Fernbeziehung nicht. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)
Ganz theoretisch schon, aber dann wäre es quasi so, als wäre ich alleinerziehend und das ist nicht das, was ich mir wünsche. Meine Freundin würde damit wohl auch nicht zurecht kommen.

Ich bin jetzt (fast) 31 und habe das Gefühl die Zeit läuft mir davon.


Ich habe Angst davor, dass es irgendwann zu spät ist und ich dann bereue keine Kinder zu haben und traurig darüber bin.


Wäre meine Mutter nicht mehr da, könnte ich mir schon vorstellen zu meiner Freundin zu ziehen.
Meine Mutter ist jetzt 60, ich hoffe also natürlich, dass das also nicht so bald der Fall sein wird.

Zwar ist der Gedanke beruhigend zumindest irgendwann mal im Alter vielleicht gemeinsam wohnen zu können. Der Zug für eigene Kinder wäre dann aber abgefahren.

Wir haben darüber auch schon geredet, sie weiß dafür aber auch keine Lösung.
Sie ist zwar grundsätzlich nicht abgeneigt Kinder zu haben, aber sie meint bevor wir nicht zusammen wohnen, brauchen wir uns darüber auch keine Gedanken zu machen.
Im Gegensatz zu mir ist bei ihr der Wunsch aber nicht so groß. Ich denke sie könnte sehr gut auch ohne Kinder leben.



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june
Beitrag 04.May.2015 - 13:20
Beitrag #2


Treue Seele
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Möchte deine Freundin denn Kinder?

Wenn sie keine möchte - wäre eine solche Situation ja nahezu ideal...
Wenn sie welche möchte - dann könntet ihr dann ja tatsächlich auch darüber nachdenken, so eine Kompromisslösung zu fahren à la: die ersten drei Jahre in Wien, danach ziehen wir nach NRW... (Ich weiß natürlich auch nicht, wie flexibel ihr im Job seid...)

Prinzipiell finde ich, dass man eine sehr innige und gute Beziehung führen kann, unabhängig davon, wie weit man auseinander wohnt.
Und ja, dabei ist die Technik wirklich ein Segen! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Ich denke, dieser Thread hier wird wahrscheinlich einer, der sehr alt werden wird, da sich möglicherweise über die Jahre immer mal wieder neue Aspekte ergeben werden...

Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute für die weitere Gestaltung deines Lebensweges!

June
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Mausi
Beitrag 06.May.2015 - 21:53
Beitrag #3


Mama Maus
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ZITAT(june @ 04.May.2015 - 14:20) *
Möchte deine Freundin denn Kinder?

Wenn sie keine möchte - wäre eine solche Situation ja nahezu ideal...


Entschuldigung, wenn ich da widerspreche: Es ist genau dann nicht ideal!
Sobald Agnetha das Kind hätte, wäre sie die ersten Jahre (mindestens!) nicht mehr ungebunden, das Kind wäre mindestens da 1. Jahr eigentlich immer dabei, die Gedanken würden sich sehr viel damit beschäftigen, es ist sehr viel Verzicht abzusehen und (und das unterschätzt man einfach sehr, bevor das eigene Kind auf der Welt ist) die Welt ist einfach vollkommen anders als vorher - die Gefühlswelt.
Da ist auf einmal eine Priorität, die als Solche vollkommen an erster Stelle steht. Und da muss dann auch die Partnerin (die eh weiter weg wohnt und den Alltag nicht mit bekommt) leider zurück stehen, wenn das Kind krank ist, wenn die Nächte scheiße sind, wenn die eh kostbare Alleinzeit noch weniger bzw. erstmal weg ist ....

Es ist durchaus mit Alleinerziehend zu vergleichen, allerdings nur dann, wenn der Gegenpart da vollkommen mitschwingen kann, mit Kindern. Wenn er das nicht tut, dann könnte es, nach einer Zeit, durchaus auch das Aus sein.

Allgemein würde ich Dir, Agnetha, raten es anzusprechen.
Vielleicht könnt ihr die Frequenz der Besuche ja erhöhen.
Wie wäre denn die Mitte? Wie weit ist die denn von jeweils von den Wohnorten?

Dass das Kind Deine Frau nicht als Mutter sehen kann, denke ich nicht. So wie Du mit Ihr kommunizierst, wirst Du auch mit Kind mit ihr kommunizieren können. Aber es kann eben gerne passieren, dass sich -v.a. - am Anfang die Termine verschieben (ich nenns mal Unpässlichkeiten des Kindes oder/und der Mama), was an sich ja nicht schlimm ist, wenn eben das d´accord da ist.

Ohne reden wirds nicht gehen, aber einen Verzicht finde ich grundsätzlich schlecht bei dem Thema, wie ich schon oft schrieb.

Und dass Du es angehen möchtest, kann ich verstehen - aber ich würde wirklich versuchen, Lösungen für die derzeitge Situation zu finden. Sollte sich DANN irgendwann ein Zusammenziehen ergeben, schön - aber derzeit ist das ja grad nicht möglich.

Viel Glück für die Lösungsfindung.

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 06.May.2015 - 21:57
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