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> Freundin projiziert ihre Gefühle auf mich, Kennt das jemand?
So What
Beitrag 12.May.2015 - 00:10
Beitrag #1


Suppenköchin
*******

Gruppe: Members
Beiträge: 136
Userin seit: 05.05.2015
Userinnen-Nr.: 9.270



Liebes Forum,

ich bin neu hier und zudem noch eine ziemliche Schnellmerkerin (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Also hatte ich bisher nur eine Beziehung mit einer Frau, obwohl ich schon ziemlich erwachsen bin und obwohl es schon seit Ewigkeiten Anzeichen gab, dass ich eventuell auf Frauen stehe. ABER:
1. Was nicht sein kann, kann nicht sein!
2. Alles sowieso rein freundschaftlich.
3. Im Zweifelsfall siehe Punkt 1!

Punkt 2 lief also, bis ich wortwörtlich mit nackten Tatsachen konfrontiert wurde. Und dann hieß es in meinem Kopf: Was, ich hab mit einer Frau geschlafen? War ein Ausrutscher, kommt nie wieder vor! Ich war sogar monatelang mit einer Frau zusammen? Das war doch nur ein Einzelfall!
Ähh nein, war es nicht...
Jedenfalls kenne ich mich mit Beziehungen unter Frauen gar nicht aus und versuche grade, eine hässliche Trennungsgeschichte aufzuarbeiten. Unter den vielen Problemen, die ich mit meiner Freundin so hatte, war für mich mit das schwierigste, dass sie immer ihre Gefühle auf mich übertragen hat. Also vom Anfang bis zum bitteren Ende hieß es, irgendwas geht da von mir aus (was nicht sein konnte, da bis vor kurzem unvorstellbar). Sie machte mich andauernd an und glaubte daraufhin, ich sei in sie verliebt (dass es dann irgendwann wahr wurde, spielt jetzt nur eine nebensächliche Rolle). Wir waren irgendwann zusammen, und dann hieß es immer, ich hätte solche Sachen an, würde sie so anlächeln, also immer musste ich diejenige sein, von der das Ganze ausgeht. An sich vielleicht harmlos, aber wenn ich mir nur vorstelle, sie wäre ein Mann, dann klingt das schon sehr nach dem "Dein-Rock-ist-zu-kurz"-Argument. Und es blieb nicht dabei. Obwohl ich selbst nur sehr sehr selten überhaupt irgendwas in die Richtung initiiere, hieß es, ich würde sie verführen, und sei es nur, weil ich ihre Umarmungen erwidert habe. Dann sagte sie zu mir, ich würde sie lieben, ich würde sie brauchen, sie mich aber nicht. Ich war davon regelmäßig am Zusammenbrechen, weil ich mit so einer Last nicht umgehen konnte, wie sollte ich denn bitte für zwei Menschen fühlen? Wenn ich gesehen hätte, dass meine Gefühle einseitig waren, hätte ich sie doch schon viel früher verlassen, weil ich so was erniedrigend fände, das Gefühl hatte ich aber nie. Trotzdem hat sie nie aufgehört, alles auf mich zu schieben. Ihre Gefühle waren schon wahlweise in meinen Blicken, meinen Umarmungen, meinen Lächeln, meinen Küssen, das ist mittlerweile schon ein running gag in meinem Freundeskreis, ihre Gefühle, die überall sind, nur nicht in ihr selbst. Also ehrlich, hat sie einen Astralkörper, der sich in mir eingenistet hat oder wie? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass meine eigenen Gefühle in einer anderen Person sein könnten.
Kennt das jemand? Wie sollte man am besten mit so einem Verhalten umgehen? Ich war davon einfach nur kaputt und beleidigt. Ist das einfach nur ein Sicherheitsbedürfnis, hat sie einfach nur gehofft, dass ich das alles bestätige? Bei mir löst so was nur Ablehnung und Trotzreaktionen aus, obwohl meine eigenen Gefühle gar nicht erst zur Debatte standen, ich mag einfach nur nicht die Verantwortung für die Gefühle und die Handlungen einer anderen Person komplett übernehmen. Ich kenne sonst nur Menschen, die langsam sind und vorsichtig mit ihren Gefühlsäußerungen (bin auch selber so), also lange warten, bis sie sagen, dass sie jemanden lieben. Das fände ich auch völlig in Ordnung. Aber eigene Gefühle auf andere Personen übertragen, ihnen andauernd unterstellen, dass sie mich lieben? Kommt mir grausam und anmaßend vor. Ich will aber nicht schlecht über meine Ex denken und möchte das in Zukunft besser machen, deswegen suche ich nach Gründen.
Wenn also jemandem von euch etwas dazu einfällt und wie man mit solchen Sachen umgeht, wäre ich dankbar.
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McLeod
Beitrag 12.May.2015 - 08:07
Beitrag #2


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Hallo So What,

wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann warst Du mit einer Frau sowas wie zusammen, die Eure Nähe und Eure sowas wie Beziehung nie so ganz wollte, sondern immer sagte, dass sie quasi nicht anders könne, weil Du ja dies tust oder auf jene Weise schaust...? So als ob sie dann Deiner Verführung hilflos ausgesetzt sei...? (Bitte korrigiere mich,w enn ich das nicht so ganz richtig verstanden habe.)

Inzwischen seid Ihr nicht mehr zusammen und Du suchst jetzt Möglichkeiten, mit dem Schmerz, den diese Aussagen bei Dir ausgelöst haben, umzugehen, richtig?


Zunächst einmal kann ich Dir sagen, dass das keine typische Form von "Beziehungsführung" ist, die Frauen innewohnt. Ich verstehe Deinen Auftakt, dass Du Dich mit Frauenbeziehungen nicht auskennst, ein wenig so, dass Du denkst, wir hier hätte da mehr Erfahrung und wüssten, wie mit so einem Verhalten umzugehen sei, weil es vielleicht häufiger vorkommt...

Für mich klingt es - vorausgesetzt, ich habe es einigermaßen gut verstanden - danach, dass diese Freundin sehr viel Verantwortung abgegeben hat bei Dir. Auch, dass sie Dir ein schlechtes Gewissen und Gefühl gemacht hat damit. Dass sie ihre eigenen Gefühle nicht gezeigt hat - oder vielleicht auch nicht in einer vergleichbaren Form hatte. Wer kann schon in sie hineinschauen. Ich will sie nicht bewerten und beurteilen so über Bande, das wäre Murks. Was es mit Dir gemacht hat, damit kannst Du was anfangen, damit solltest Du auch arbeiten und auf Dich acht geben. Wenn sich eine Beziehung irgendwie schräg anfühlt oder es von etwas zu viel (Zuschreibungen) oder zu wenig (Selbstaussagen) gibt, dann würde ich das mal vorsichtig ansprechen. Bei einem nächsten Mal, von dem ich nicht hoffe, dass Du nochmal in eine ähnliche Situation gerätst - wie gesagt, es erscheint mir ein sehr spezielles und seltenes Verhalten zu sein. Aber mal angenommen, es gibt wieder einmal irgendwas, das in Dir Trotz, Wut oder Schmerz auslöst - dann wäre es besser, es nicht hinzunehmen, sondern vielleicht auch gemeinsam drüber zu reden: "Was ist das da mit uns? Wenn Du Dich so und so verhältst, dann fühlt es sich für mich so und so an und ich verstehe nicht, was Du meinst. Kannst Du es mir verständlicher machen?" Das ist jetzt ein sehr abstrakter Satz. Konkreter könnte es auch sein, wenn Du Dich schützt und zum Beispiel über Grenzen nachdenkst: "Danke für die Kino-Einladung, für mich bedeutet das, dass wir ein öffentliches Paar sind. Für Dich auch?" (Und wenn es für Dich ein ja und für sie ein nein wäre und Du ein nein nicht erträgst und dann lieber Dich nicht "draußen" triffst, dann lehnst Du die Kinoeinladung eben ab und wenn es für Dich denkbar ist, lädst Du sie vielleicht zum Tatort-gucken zu Hause ein oder so.)

Es wäre auch eine Möglichkeit, zu sagen: "Wenn Du Dir über Deine Gefühle im Klaren geworden bist und Dir sicherer bist, dass Du auch gern mit mir zusammen bist, dann steht Dir meine Tür offen. Nimm Dir die Zeit und werde Dir klar darüber. Ich warte solange hier." und dann hältst Du Dich solange zurück und bist dann schonmal bei Dir in einem ruhigeren, sichereren Rahmen, als Du es bei ihr warst.

Das sind alles sehr selbst-reflektierende Möglichkeiten. Vielleicht ist ja was für Dich dabei. Du liest Dich für mich eher wie ein Gefühlsmensch, intuitiv und über Taten, statt mit Worten miteinander kommunizierend. Dann könnte das eine ziemliche Herausforderung sein. Mit der Frage "Was würde sich jetzt gut anfühlen *und* kann realistisch auch jetzt eintreffen? Was müsste ich dafür tun?" kommst Du vielleicht auch zu einem guten Impuls auf der Bauch-Ebene... Ich bin da nicht so versiert, wie Du vielleicht merkst, ich laufe eher über Kopf und Worte.

Was ich aber auch schon ganz gut kenne ist der Impuls, in einer Situation zu bleiben oder sogar noch näher zu gehen, die knirscht oder sogar schmerzt. In der Zuversicht und Hoffnung, dass es dann bald "besser" wird. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass Raum und Zeit zu geben auch eine gute Variante ist. Eine, in der ich dann zwar etwas sehnsuchtsvoll, aber nicht mehr so schmerzhaft bin. Und auch eine, die die Chance in sich trägt, dass Teufelskreise unterbrochen werden oder zumindest dass durch Wiederholungen aus einer Spur im Gras kein Trampelpfad wird, auf dem nichts mehr wächst.

Wie siehst Du das? Wäre ein bisschen Cool-Down und Abstand für eine Weile eine Option für das nächste Mal, wenn etwas sich wiederholt und dabei weh tut?

Liebe Grüße
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 12.May.2015 - 08:10
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