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Beitrag
#1
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo allerseits,
ja... Ich weiß, wenn sich alle einig sind und es niemandem schadet: supi. Und es geht auch einfach nur um viele, schöne, gute, beglückende Gefühle. Ich bin es so gar nicht gewohnt, NICHT auszusprechen und zu benennen. Taten statt Worte wünschen sich Menschen an so vielen Stellen. So ist es in meinem Leben seit längerem. Heute unterhielt ich mich mit einer Freundin/Bekannten. Die fand es völlig nervig oder zumindest unnötig, dass alles (*g*) immer (*ggg*) einen Namen brauchen soll... Erstmal gucken... Wachsen lassen... Kennen lernen. Okay... Check, check und nochmal: erledigt. Ihr habt doch oft so schön kluge Fragen. Es irritiert mich, dass ich bestimmte Sätze oder Worte zurückhalte. Und dass es mich nicht stört. Dass es so selbstverständlich ist. Offenbar für beide. Ratlos. Auf hohem Niveau, vermutlich. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) McLeod |
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Beitrag
#2
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Wir haben also anfangs "typische" Zuneigungsbekundungen oder Worte wie "Verliebtheit" einfach weggelassen. Schließlich sind solche Anfangsphasen ja auch irgendwie erfahrungsgemäß hirnerweichende Hormon-Feuerwerke, die mensch genießen kann (und sollte, meine ich), aber die nicht dauerhaft sind. "Es" entwickelt sich also ohne Zukunftsversprechen und -wünsche und eben ohne klare Aussagen. Eine Weile lang hab ich wilde Dinge gegoogelt... Polyamorie, Freundschaft mit Extras, Mingles, Affären... Wenn ich ehrlich bin, ist das Internet da meist sehr oberflächlich, egal wo mensch landet: immer nur recht klare Definitionen... ... die eine, vielleicht trügerische, aber zumindest weniger ressourcenfressende Form von Sicherheit geben als das Erfühlen-Müssen, das "sicher-sein-oder" und die Frage, ob etwas falsch mit mir ist, wenn ich hören möchte, ob mich meine Frau noch liebt, sch***egal, ob ich es eigentlich weiß. Manchmal reicht "eigentlich" nicht, diese Schwäche ist ausdrücklich erlaubt, und ich finde Situationen ganz schön einengend, wenn das nicht so ist. Intimität war mir früher gefühlt immer erst möglich, wenn wir uns beide einig waren, dass wir "mehr" wollten. Meinen Gegenübers ging es genauso. Von der Überraschung, dass es jetzt auch anders geht (offenbar!!), habe ich mich mittlerweile erholt. Ich kenne meine Gefühle und wenn mich Freundinnen fragen, artikuliere ich sie auch. Nur jene und ich, wir reden über alles Mögliche, was uns wichtig ist und uns bewegt. Aber da ist eine Linie und sie bleibt da. Naja... eine Zone... Wann immer es mich danach drängt, ausdrücklich zu werden, merke ich, dass es nur darum geht, positive Resonanz zu bekommen. Und die bekomme ich ja sowieso schon. Es gibt also irgendwie keinen Grund. Letztlich äußerst du also Interesse an positiver Resonanz. Blöde Frage: inwiefern ist das verwerflich? Ich frag mich manchmal, warum wir das so machen. Ich kann das ja nur für meine "Hälfte" sagen und ich bin immer noch (sehr!) skeptisch, was die Vereinbarung "Beziehung" mit mir so alles macht. Das empfinde ich angesichts meines bisherigen Beziehungsverhaltens als äußerst vernünftig. Aber nicht als Hinderungsgrund. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Zwischen den Tiefpunkten haben wir viel gute Zeit miteinander. Ohne die Selbstverständlichkeit, freie Zeit miteinander zu verbringen. Mit einem steten Wechsel (ohne Statistik zu führen) des Einladens oder des Vorschlagens für Unternehmungen. Irgendwas ist anders. UNd ich hab eine alte Angst, dass "anders" sich als etwas Schlimmes herausstellt. Anders ist nicht selbstverständlich. Betrachtet man Geborgensein im Sozialverbund als eine wichtige Ressource (was unromantisch, aber nicht ganz von der Hand zu weisen ist), dann finde ich es völlig natürlich, eine diffuse Bedrohung zu empfinden, wenn die Bereitstellung der Ressource auf ad-hoc-Vereinbarungen aufgebaut wird. Natürlich ist eure Vereinbarung irgendwie ehrlicher, freier, und eventuell auch intensiver als der übliche "willst du mit mir gehen ja nein vielleicht Toastbrot"-Vertrag. Sie nimmt die Angst vor der Macht des Wortes "Bindung". Die Verbindlichkeit des Einen ist die Sicherheit des Anderen. Das macht "Un-Sicherheit" im wahrsten Sinn des Wortes zu einem Bestandteil eures Miteinanders. Das ist nicht schlecht, sondern nur anders. Aber unsicher und nervös werden nicht umsonst so oft synonym benutzt. Eine gewisse Grundspannung würde ich darin also immer erwarten. Und eine gewisse Ent-Spannung eher nicht. Das gilt es dann einfach auszuhalten - ob jetzt besprochen oder still ausgesessen. Ich hinterfrage schon und ich hab das auch schon oft zu sehr, zu weit, zu tief gemacht. Dann war es kaum auszuhalten mit mir. Auch für mich. Es ist glaub ich keine Angst vor Zukunft oder Gegenwart. Aber ein massiv verwurzeltes Misstrauen, dass alles Gute sich mit einem Fingerschnipp in die Hölle verwandeln kann. Das macht es selten oder vielleicht: seltener als früher. Und ich übe mich im Vertrauen, im Hinschauen oder Hinhören, Fragen oder Versuchen - statt im Vermuten. Der Unterschied zwischen Angst, dass alles Gute sich in die Hölle verwandeln könnte, und umtreibendem Misstrauen, ob es das auch tun wird, ist mir ehrlich gesagt zu feingranular. Beides sind unangenehme Emotionen, die von einer selbst Aufmerksamkeit und Zuversicht einfordern, damit mensch einigermaßen entspannt weiterleben kann. Irgendwie hab ich Angst, dass nur ich verliebt bin. Dass nur in mir langsam der Wunsch reift, die Trennung in unserem Verhalten aufzubrechen: nah und vertraut zu zweit oder in einer fremden/anonymen Öffentlichkeit, aber total platonisch befreundet im Freundeskreis, bei Geschwistern, in solchen Kontexten. [...] wann immer etwas in mir drängte, bestimmte Worte zu benutzen, merkte ich, dass es nur war, um eine Sicherheit vorgegaukelt zu bekommen. Eine, an die ich vor zwei oder drei Jahren noch geglaubt habe, dass es sie gibt. Und die es aktuell nicht mehr zu fühlen gibt. Ich mache keine Pläne mehr, die über ein paar Tage, Wochen oder auch mal Monate hinaus gehen. Ob du an Sicherheit glaubst, und ob du sie dir wünschst, sind zwei Paar Schuhe. Weltfrieden, Gerechtigkeit und Demokratie sind so ähnlich. Menschen brauchen Sicherheit, und es ist nicht verwerflich, sich danach zu sehnen, und das Sehnen nicht mal dann albern, wenn man mit der Gewissheit herumläuft, dass es diese Sicherheit nicht gibt, und dass sie für den Moment auch gar nicht nötig ist. Ich bin sicher, bei mir bricht keiner ein, und mir ist klar, dass das nächtliche Krachen vom Kühlschrank und den Holzschränken stammt. Aber ich liege trotzdem mit dreistelligem Puls im Bett, wenn ich zu spät schlafen gegangen bin. Und ich darf das, solange ich deswegen nicht gleich die Polizei rufe. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) So sinnlos es erscheinen mag, ist nicht mal was falsch daran, für ein paar Stunden bitterste Sehnsucht zu spüren, dass irgendwas für immer so und so ist, und am nächsten Tag das Ganze wieder tiefenentspannt zu sehen. So viel Schwäche muss sein dürfen. Wir sind schließlich keine Gesellschaft von Zen-Meistern, sondern ganz normale Menschen. Klar ist es ein schöner und wichtiger Anspruch, stärker als die eigene Natur sein zu wollen. Aber ich halte es nicht für dauerhaft schaffbar. Es tut gut, vor anderen sagen zu können "Das ist die X. Nur dass ihr's wisst, im Zweifel wird sie mir zur Seite stehen, egal, was ist, und ich ihr auch." Darf es auch. Es war bis vor relativ kurzer Zeit mal lebenswichtig, so eine Form von Rückhalt zu haben. Heute fassen wir das zusammen als "Das ist meine Freundin, die X." und finden das immer noch sehr, sehr wichtig. Um eurem Miteinander die Verbindlichkeit (so heißt "Verpflichtung" ja im Juristendeutsch) nicht aufzubürden, habt ihr für euch auf diese Sicherheit verzichtet, und das kann das Leben sehr viel leichter machen, wenn sich zwei das Verbindliche nicht zutrauen wollen oder den Nutzen/Aufwand-Vorteil gegenüber "einfach so eine gute Zeit haben" nicht sehen. Manchmal hättest du sie trotzdem gern, und ich kann daran nichts Verkehrtes finden. Du glaubst aber eigentlich nicht daran, und auch daran kann ich nichts Verkehrtes finden. Das geht halt nicht zusammen, und diesen Widerspruch gilt es zu akzeptieren, weil er sich nicht wirklich aus der Welt schaffen lässt. (To have your cake and eat it, prepare two cakes.) Mich würde an deiner Situation etwas stören, das nur ganz ganz leise zwischen den Zeilen herauspiepst. Nämlich das Gefühl, mit der Sehnsucht alleine dazustehen und sie nicht äußern zu dürfen, weil das Teil eures Vertrags ist. Darüber nicht reden zu dürfen, dass gerade ein Schwächeltag ist, das würde mir fehlen und wäre mir entschieden zu anstrengend. Aber vielleicht geht das ja? Vielleicht lässt sich ja irgendwo das Vertrauen hernehmen, dass du auch mit dieser Form des Schwächelns angenommen bist? Mit viel vorsichtigem Herantasten? Dass das eben nicht bedeutet, dass du jetzt "einknickst" und den alten Vertrag aufkündigst, sondern einfach nur eine kleine Phase behutsam aufgefangen werden will? Oder ist die Frage eher, ob es eine "kleine Phase" ist, oder ob sich da so Fundamentales tut, dass es besprochen gehört? Und wenn ja, wie darüber geredet werden soll, wenn nichts verbindlich ist und die andere jederzeit gehen darf, weil es ihr zu "anstrengend" wird? (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) Gute Nerven euch beiden. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.05.2025 - 13:42 |