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> Meine Freundin akzeptiert ihr lesbisch sein nicht, Wie kann ich ihr helfen sich selbst zu akzeptieren
Kaddl10
Beitrag 10.Apr.2016 - 06:39
Beitrag #1


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 2
Userin seit: 10.04.2016
Userinnen-Nr.: 9.555



Hallo liebe Frauen,

dieses Thema beschäftigt mich schon so lange,
jetzt möchte ich einmal euren Rat haben, damit ich meiner Freundin und auch mir helfen kann.

Meine Freundin (35) und ich (25) sind seit fast 1 Jahr zusammen. Wir lieben uns und sind glücklich. Bis auf ein leidiges Thema, das einen Rattenschwanz von Problemen mit sich her zieht...

Meine Freundin kann nicht zu ihrer Homosexualität stehen. Sie lebt seit 10 Jahren, teils auch offen lesbisch aber hat innerlich so ein Problem damit, dass ihr selbst Händchen halten, Umarmungen, sich im Arm halten und KüssCHEN in der Öffentlichkeit völlig unangenehm sind. (Ich erwarte nicht dass wir übereinander herfallen und uns abschlecken ;-) )
Selbst vor ihren/unseren Freunden, die das völlig akzeptieren und uns beide als Paar kennen.
Deshalb kommt es öfter zum Streit. Wenn ich andere meiner Freunde sehe bin ich schon immer neidisch, da sie zeigen können wie verliebt sie sind. Und wir können das eben nicht... Dann fühle ich mich immer weggestossen und so ungeliebt... Das führt dazu dass ich eifersüchtig bin und ihr irgendwie oft nicht vertrauen kann...
Auch da sie öfter sagt, dass ich "eine Freundin" bin... Das tut schon ziemlich weh..
Und den Männern um sie herum vertraue ich sowie so nicht. (Meine Freundin ist wirklich ein Traum von Frau, feminin, natürlich, hat Ausstrahlung... und wird jede 10 Minuten von irgendwelchen Typen angequatscht... und da sie es auch denen recht machen will und niemals erwähnt dass sie eine Freundin hat... ihr versteht?)
Sie hat solch eine Angst davor was andere Leute denken und wie sie meine sie beurteilen könnten.
Meine Freundin ist in der ehem. DDR aufgewachsen und ihre ganze Kindheit wurde ihr von ihren Eltern erzählt dass Homosexualität abnormal und ekelhaft sei. Das hat sie anscheinend so verinnerlicht, dass sie es selbst schon glaubt.

Ich bin anscheinend nicht die einzige Freundin bei der sie so handelt also liegt es schonmal nicht an mir persönlich...

Auch wenn irgendwo in Ihrem Leben Probleme auftauchen denkt sie dass es daran liegt, dass sie auf Frauen steht.
Z.B hatte sie letztens Probleme auf der Arbeit und beim erörtern der Gründe kam sie zu dem Schluss, dass es daran liegt dass sie auf Frauen steht und ihre Chefs vor kurzem Erfahren haben, dass sie mit einer Frau zusammen ist...
Das ganze hat sich in Luft aufgelöst und das War natürlich nicht das Problem... aber sie denkt überall in Ihrem Leben, dass ihr lesbisch sein schuld ist...

Aber es ist so belastend und ich würde ihr so gerne helfen... sie hat schon alles ausprobiert : Lifecoaching, Psychologen, Selbsthilfebücher...

Wenn wir alleine sind ist übrigens alles gut. Da hat sie keine Angst vor Nähe und sie ist die beste Freundin die ich mir vorstellen kann. Auch hat sie schon einen grossen Schritt getan und mich schon ganz am Anfang ihrer Familie und Freunden vorgestellt (natürlich nicht offiziell mit "Das ist meine Freundin" - aber ihre Familie kennt mich nun und jeder weiß dass ich ihre Freundin bin auch wenn es tot geschwiegen wird!)

Habt ihr einen Rat?

LG
ICH

Der Beitrag wurde von Kaddl10 bearbeitet: 10.Apr.2016 - 06:50
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McLeod
Beitrag 10.Apr.2016 - 07:45
Beitrag #2


mensch.
************

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Beiträge: 6.514
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Userinnen-Nr.: 2.777



Hi Kaddl10,

das klingt nach einem anstrengenden Alltag, für sie und für Dich. Bei mir schwingen da unterschiedliche Saiten mit. Es könnte einen Unterschied machen, ob es darum geht, dass Menschen wissen - und bewerten - dass ein Mensch lesbisch lebt. Oder zärtlich, körperlich nah zu sein vor den Augen anderer. Es macht für mich einen Unterschied, weil ich zum Beispiel diese Momente der Nähe nicht gerne teile, es ist für mich etwas, das zwischen ihr und mir entsteht/stattfindet und das sich gerade wenn ich die Menschen um uns kenne, im Schneckenhaus hält. Weiß gar nicht, warum das so ist, hab ich nicht wirklich drüber nachgedacht.

Schwierigkeiten beim Job auf negative Reaktionen aufs Coming out zurückzuführen, ist möglich, aber nur manchmal die einzige Erklärung. Dafür verbringen Menschen zu viel Zeit miteinander, als dass diese eher unspezifische Eigenschaft so ein Gewicht bekommt - ist meine These. Schließlich sind lesbisch lebende Frauen so unterschiedlich, vielfältig, individuell. Und Kolleg.inn.en und Vorgesetzte usw.

Okay... Das meine Gedanken dazu.

An ihrer Situation und ihrem Empfinden können wir hier (wir = Du und ich) jetzt nicht viel rumdoktorn. Lauter Vermutungen und Interpretationen. Ich stelle mir vor, dass sie neben den Ängsten vor der Wertung anderer auch langsam die Befürchtung haben könnte, dass sie Dich unzufrieden macht und verlieren könnte. Also noch eine weitere Angst. Je nachdem, wie deutlich und auch wie fordernd/wünschend/traurig Du kommunizierst (fühlst), deswegen.

Vielleicht können wir ja einen Austausch drüber starten, wie Du Akzeptanz für ihre Ängste - für sie wie sie empfindet - entwickeln könntest. Wie Vertrauen und Nähe und ein Du-bist-willkommen-bei-mir-Gefühl mitgeschaffen werden. Denn wenn ich Dich richtig verstehe, willst Du ja mit ihr zusammensein und bleiben und wünschst ihr, dass sie sich besser fühlt, weniger Befürchtungen hat, abgelehnt zu werden?

Was hältst Du davon?

Was LifeCoaching und Psychologen angeht, so hab ich die Erfahrung gemacht, dass vieles seine Zeit braucht. Dass Prozesse nicht von außen beschleunigt oder bestimmt werden können, wenn drinnen noch kein Loch in der Mauer ist, in die ein Fuß passt, um mal drüber zu schauen.

Ich finde es ziemlich gut, dass Du Dir so viele Gedanken machst und helfen willst. Manchmal ist nicht Aktivität die Hilfe, nicht Überzeugung. Sondern wortlose Wärme, verlässliches Handeln, gut zuhören ohne Bewerten, ohne Analyse, sondern mit Mitgefühl.

Liebe Grüße
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 10.Apr.2016 - 07:47
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