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> den richtigen Zeitpunkt verpasst
-Agnetha-
Beitrag 18.May.2016 - 23:59
Beitrag #1


ungerader Parallel-Freigeist
************

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Beiträge: 10.889
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Userinnen-Nr.: 83



Ist es euch schon einmal passiert, dass ihr den richtigen Zeitpunkt verpasst habt einer Person zu sagen, dass ihr lesbisch seid?

Am Anfang erscheint es einem manchmal ja noch zu früh und irgendwann hat man dann aber das Gefühl es schon längst hätte sagen zu müssen.


Konkret ist mir Folgendes passiert:

Eine Kundin von mir hat mich vor 6-7 Jahren zum Kaffee eingeladen. Wir haben uns trotz des sehr großen Altersunterschieds angefreundet. Ich würde es inzwischen schon als eine (lockere) Freundschaft sehen. (Ich bin 32, sie ist 75)
Sie lädt mich regelmäßig zum Kaffee und/oder Essen ein und wir können sehr gut reden. Ihr Mann ist meistens dabei, redet aber eigentlich nicht so viel.

Ich freue mich immer auf die Treffen und mag sie gerne.

Ich hatte von Anfang an öfters von meiner Freundin erzählt, immer von "meiner Freundin" gesprochen, was ja allerdings nicht ganz eindeutig ist.
Wenn ich von platonischen Freundinnen spreche sage ich zwar immer "eine Freundin", aber das muss einem natürlich nicht auffallen.
Sie hat meine Partnerin auch schon zwei Mal gesehen und mit ihr gesprochen, aber auch da war die Situation nie eindeutig.

Lange Zeit wusste ich eigentlich nicht, ob sie nun weiß dass wir ein Paar sind oder denkt wir wären beste Freundinnen.

Das war für mich so ansich auch in Ordnung, ich hatte nicht das Gefühl etwas verschwiegen zu haben.
Ab und zu habe ich mich dann aber doch gefragt ob sie es nun weiß oder nicht bzw. was sie denkt.
Ich hätte es natürlich deutlicher machen können, aber war dabei auch unsicher. Vermutlich auch durch ihr Alter. Ich habe von gleichaltrigen Frauen eigentlich nie negative Reaktionen auf ein Outing erfahren. Aber da war ich dann doch unsicher wie tolerant eine Frau mit über 70 ist.

Einmal hat sie sich auch nicht grade positiv über Conchita Wurst geäußert, was mich dann erst recht verunsichert hat.

Vor einiger Zeit war ich wieder bei ihr eingeladen. Ich habe etwas von meiner Freundin erzählt und dann hat sie gefragt ob meine Freundin eigentlich einen Mann oder Freund hat. Daraufhin war ich etwas perplex und habe gesagt, dass sie keinen Freund hat.
Darüber habe ich mich im Nachhinein sehr geärgert. Es war zwar nicht in dem Sinn gelogen, aber ich hätte da eigentlich schon sagen sollen, dass ich ihre Partnerin bin.
Keine Ahnung warum ich das nicht konnte.
Wenn sie mich direkt gefragt hätte: "Seid ihr eigentlich ein Paar?" hätte ich schon "ja" gesagt.
Aber die Frage war so indirekt und vor allem, so dass deutlich wurde, sie rechnet damit überhaupt nicht. Ich hatte wohl Angst sie fällt dann aus allen Wolken.
Ich wollte nicht, dass die Situation hinterher komisch ist.


Tja, und jetzt habe ich irgendwie das Gefühl den Moment verpasst zu haben es noch so ohne Weiteres sagen zu können.
Da ich ja indirekt eigentlich schon gesagt habe, dass wir nicht zusammen sind.

Wenn ich es erwähne, wird sie sich fragen warum ich dann auf ihre Frage so geantwortet habe.

Natürlich könnte ich erklären, dass es mir unangenehm war, ich Sorge wegen ihrer Reaktion hatte und es deswegen nicht gleich deutlich gesagt habe.
Wenn ich es mir umgekehrt vorstelle, dann würde ich das sicherlich auch verstehen und wäre deswegen nicht böse. Aber man kann da ja leider nicht von sich auf andere schließen.

Ich würde mir selbst jetzt wohl raten es ihr einfach zu sagen, es zu erklären.
Hinterher würde es mir sicherlich besser damit gehen.

Das Problem ist: Ich weiß das zwar, aber ich sage es einfach nicht. Ich schaffe es nicht da über meinen Schatten zu springen.

Ich bin irgendwie so gar nicht der Typ für "Outings", für ein "Ich möchte dir etwas sagen...."

Bei meiner Tante war es zB auch so, dass ich ihr meine Freundin vorgestellt habe und sie nach und nach einfach mitbekommen hat, dass wir zusammen sind.
So richtig gesagt habe ich das nicht. Da hat das funktioniert. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)



Der Beitrag wurde von -Agnetha- bearbeitet: 19.May.2016 - 00:04
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McLeod
Beitrag 19.May.2016 - 06:46
Beitrag #2


mensch.
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Hallo Agnetha... (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

erinnert mich in Teilen an zwei Erlebnisse... Meine Stiefschwester, die "es" locker ein Jahrzehnt lang nicht mitbekommen hatte und sich an einem weinseligen Abend dann darüber bei mir beschwerte... Und der Besuch bei amerikanischen Freunden ähnlicher Altersklasse wie Deine Bekannte. Da konnte ich mit allen Offensichtlichkeiten nicht in einen Dialog kommen. Erst später fiel mir ein, dass er mal beim Militär war und seinerseits wohl in don't ask, don't tell geübt war...

Ich würde da jetzt nicht so eine große Sache draus machen. Über Stunde Deine Befürchtungen. Vielleicht war ihre Frage ein dezenter Versuch von ihr, Dir da ein Türchen zu öffnen... Womöglich denkt sie umgekehrt, dass Du Dich nicht traust und dass es für lesbisch liebende Frauen bestimmt schwer ist... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) vielleicht erzählst Du einfach mal von einer Familienfeier. Bei der Du Onkel Manni wiedergetroffen hast, der sich nochmal so gefreut hat, dass Du es mit Deiner Freundin so gut getroffen hast... Natürlich ein reales Erlebnis!! Meinst Du, es gibt so eine schöne Anekdote mit Umweg... Wei Du ja eigentlich über Onkel Manni redest, nur indirekt über Dich...?

Ich wünsch Dir gelassene Selbstverständlichkeit beim Tee und Schnack... (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) was auch immer dann passiert... Vielleicht kommt das Gespräch ja dann auch auf Befürchtungen und Vorannahmen. Vielleicht auch nicht.

Liebe Grüße
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 19.May.2016 - 06:48
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