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Beitrag
#1
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 11 Userin seit: 24.05.2014 Userinnen-Nr.: 8.956 ![]() |
Hallo, ich bin transsexuell (Transfrau) und habe große Probleme eine Partnerin zu finden, und wollte gerne mal fragen, ob ihr euch eine Transfrau als Partnerin vorstellen könntet, oder ob ihr sowas von vornherein abblocken würdet, also euch deshalb vielleicht nicht mal auf eine Bekanntschaft einlassen würdet. Wenn es für euch nicht in Frage kommt, würde ich auch gerne wissen, warum.
Und es würde mich auch interessieren, ob ihr überhaupt Kontakten oder Bekanntschaften Transfrauen gegenüber aufgeschlossen seid. |
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Beitrag
#2
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hi tina... :-)
ich war viel unterwegs, dabei auch bei einem Workshop, in dem die geschlechtliche Selbstbeschreibung thematisiert wurde. Ich für meinen Teil würde vermutlich gar nicht großartig zucken, wenn ich bei Dir ab und zu "männliche Seiten" oder Momente wahrnähme. Bei Machismo würde ich vielleicht humorvoll intervenieren. Die Zuschreibung diverser Verhaltensweisen in die Kategorie "männlich" habe ich in meinem Kopf undogmatisch abgelegt. Inzwischen... früher war ich sogar erpicht darauf, die Grenze zu überschreiten. Ich empfand die Geschlechternorm für Mädchen als ziemlich einschränkend, sie entsprach nicht meinem Bewegungsdrang, meinen Talenten und meinen Interessen. Es ist ein heteronormatives Narrativ, denke ich heute. Also eine Kultur, in der viel Erfahrung dazu geführt hat, Männer & Frauen so anzuleiten oder ihnen Vorbild zu sein oder sie zu lehren sich zu verhalten, dass sie in besonderem Maß zueinander passen (in der Kombi Mann und Frau of course). Das vereinfacht die Beziehungsführung einfach, wenn vieles nicht mehr zwischen zwei verhandelt werden muss, sondern von beiden als "gegeben" angenommen werden kann. Und gegeben ist da wohl wörtlich zu nehmen, es wurde "uns" von Anderen gegeben, es kommt ursprünglich nicht aus uns selbst heraus. Wo wollte ich hin? Ach so. Eigentlich ziemlich einfach: bin ein bisschen zusammengezuckt, als Du von "ich komme nicht über ... hinaus" von Dir geschrieben hast. Drumherum las ich einen entspannten Menschen und da kam mir das wie ein Moment vor, der mit sich die Botschaft trägt: "Ich werde nicht genügen, nie"... und "andere erreichen mehr, sind besser"... Wünsche Dir, dass es entweder gar nicht so gemeint war oder dass Du Dich mehr magst, irgendwann. Es geht nicht darum, sich in irgendeiner Form "optimal" zu mögen. Frag mich... Bodyshaming ist echt schwer abzuarbeiten. Oder übernommene Messlatten abzubauen. Insofern: Schwester im Geiste! Ganz herzlich: McLeod |
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Beitrag
#3
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 26 Userin seit: 27.05.2016 Userinnen-Nr.: 9.600 ![]() |
Hallo McLeod,
"Selbstbeschreibung", ein gutes Stichwort! "Beschreibung" bedeutet doch, ein realistisches Abbild dessen zu geben, was aus dem Blickwinkel eines neutralen, außenstehenden Betrachters wahrgenommen wird. "Selbst"-Beschreibung verzerrt die (objektive) Wahrnehmung in sofern, als die Position der Neutralität und des Außenstehen verlassen wird. Ab dieser Position bedarf es m.E. eines gewissen Maß an Selbstbeschränkung, um die Selbstbeschreibung nicht zu einer "Verklärung" werden zu lassen. Belegen möchte ich diese These mit meinem "ich komme nicht über ... hinaus": Wenn ich (versuche) den Blickwinkel eines neutralen, außenstehenden Betrachters auf mich selbst einnehme, muss ich feststellen, dass es mir auf Grund biologischer Fakten einfach unmöglich ist, eine Vielzahl bio-weiblicher Gefühle/Ängste/Empfindungen/Freuden zu erfahren. Ich war, bin und werde diesbezüglich immer auf Beschreibungen meiner "besten Freundinnen" angewiesen sein. Stellt sich natürlich die Frage, in wie weit sind diese Aussagen realistische Selbstbeschreibungen oder Verklärungen??? Qualitativ werde ich persönlich immer ein "Defizit" zu einer Bio-Frau haben müssen. Quantitative Überlegungen (Stichworte: Messlatte, optimal) machen m.E. nur dann einen Sinn, wenn man dabei auch den Ausgangspunkt berücksichtigt. Und natürlich auch die dazugehörigen Veranlagungen. Wir leben leider in einer Zeit, in der wir versuchen, nahezu alles zu messen, zu "scoren", nach Skalen zu bewerten, in Gaußsche Normalverteilungen einzuordnen. Leider machen auch die Wissenschaften (besonders Psychologie und vermehrt auch die Soziologie) diesen Quatsch mit. Möchtest Du einen Psychologen mal etwas "an-piksen", frag ihn einfach mal, warum er Psychologe und nicht Statistiker geworden ist ... Ich persönlich teile in weiten Bereichen die Auffassung in"Liebeserklärung an die Psychologie von Stefan Grosjean". Eigentlich mag ich sprichwörtliche Lebensweisheiten nicht besonders. Bei zweien mache ich für mich jedoch eine Ausnahme: "Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum". und "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt´s sich völlig ungeniert". (Ohne diese beiden Einstellungen hätte ich mein Outing wohl nicht geschafft.) Scham ist stets ein schlechter Ratgeber, solange die Handlungen nicht in die Freiheit Dritter eingreifen. Sich für z.B. ein paar (auch viele) Kilo zu schämen, ist Unfug. Wohl macht es jedoch Sinn, sich für ein Verhalten zu schämen, das anderen Menschen (objektiv) Schaden zugefügt hat. Und jetzt sind wir beim Thema "Unterschied zwischen Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung" ... Um zum Ende zu kommen: Ich empfand die Geschlechternorm für Jungens als sehr einschränkend. Sich immer diesem Kräfte-Messen unterwerfen zu müssen, diese ekelhafte "Hau-drauf-Mentalität", der fehlende Tiefgang und vor allem die fehlende Empathie. Den anderen Teil des Absatzes kann ich voll unterschreiben. Bis bald! Eure Tina |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 19:23 |