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Beitrag
#1
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 5 Userin seit: 14.05.2016 Userinnen-Nr.: 9.583 ![]() |
Hallo Zusammen,
ich bin völlig neu hier und brauche Euren Rat. Ich lebe in einer Beziehung mit einem Mann, seit 9 Jahren und bin jetzt fast 40 Jahre alt. Als 20 Jährige habe ich mich in eine Frau verknallt - meine Lehrerin - 18 Jahre älter. Wir haben uns angefreundet und vielerlei tiefsinnige Gespräche in dieser Zeit geführt, sehr viel Zeit auch außerhalb der schulischen Örtlichkeiten. Eigentlich hat sich sichtbar für alle schon damals ein starke Verbundenheit und Freundschaft entwickelt. Ich war damals zu Ende der Schulzeit sehr geknickt, hatte Verlustängste - das volle Programm eben. In der Abschlusszeit sagte sie mir damals ganz vorsichtig, dass sie heiraten werde, da sie ein Kind erwarte. Ich freute mich zu sehen, dass sie so froh war - trotzdem hab ich Ihren Tonfall von damals noch im Ohr. Es klang fast wie eine Beichte. Mir war sie als Mensch so wichtig, dass ich das selbst auf eine andere Ebene bringen wollte - weg von der jugendlichen Schwärmerei hin auf die Ebene einer tiefen und festen Freundschaft. Das war auch so, ich lernte Mann und später dann auch das Kind kennen. Wir besuchten uns immer wieder und verbrachten Zeit. Eine schöne Freundschaft eben. Meine wahren Gefühle zu Ihr blieben unausgesprochen. Mein Leben änderte sich irgendwann, wurde durch den beruflichen Erfolg meinerseits hektischer und hektischer. Zudem lernte ich meinen Lebensgefährten kennen und zog 800km weit weg. 7 Jahre habe ich nichts von mir hören lassen. Im Nachhinein war es gut, denn ich habe diese persönliche Entwicklung gebraucht, sie vielleicht auch. In diesen 7 Jahren dachte ich zwar immer wieder an Sie, verwarf den Gedanken der Kontaktaufnahme, aufgrund meines schlechten Gewissens wieder. Glücklicherweise war irgendwann die Emotion stärker und ich rief sie einfach an. Wir haben uns lange unterhalten und ich hab sie einfach übers verlängerte WE zu uns eingeladen. Ich freute mich wie ein kleines Kind über Ihre Zusage. Gesagt, getan - ein paar Tage später saß sie im Flieger und ich holte sie ab. Wir knüpften einfach da an, wo wir vor 7 Jahren stehen blieben - nur ich war viel souveräner, als ich das mit meinen paar und zwanzig je hätte sein können. Irgendwie waren wir durch die uns fehlenden Jahre auf gleicher Augenhöhe angekommen. Unser gemeinsames Wochenende war wirklich schön, wir verbrachten die meiste Zeit mit reden, reden, spazieren, gutem essen und nochmals reden. Klar, wir brauchten Updates vom Leben des Anderen. Sie lernte meinen Freund kennen, mein Leben und meine Umgebung. Diese gemeinsam Verbundenheit und Zuneigung war tief wie eh und je - eine sehr starke freundschaftliche Liebe. Vor jedem Zubettgehen umarmten wir uns innig und wir genoßen einfach beide, dass wir an gleichem Punkt ansetzen konnten. Soweit - so gut! Als ich sie nach 2 Tagen zurück zum Flughafen brachte, bedauerten wir schon auf der Fahrt, dass wir so weit auseinander wohnen. Sie erklärte mir wie schade sie es fände, jetzt zurück zu müssen - und ich dass ich sie gerne noch bei mir hätte. Als wir uns verabschiedeten liefen Ihr dicke Krokodilstränen über die Wangen. Ich kann es nicht mehr zählen, aber ich glaube sie hat mich ganze fünf mal in den Arm genommen und verabschiedet. Und sie weinte und weinte. Sie konnte sich zum Schluß gar nicht mal mehr umdrehen zu mir, sondern ging weinend und hob die Hand ohne weiteren Blick. Dabei war klar, dass wir uns in spätestens 4 Wochen und dann erneut in 8 Wochen wiedersehen würden. Puh.... In diesem Moment war alles wieder präsent, was 20 Jahre zuvor zu brodeln begann. Aber irgendetwas hat sich geändert. Nicht mit mir, sondern in ihr. Diese Tränen hätte ich früher niemals zu Gesicht bekommen, wenn es diese Tränen in der Vergangenheit überhaupt gegeben hat? Ich war völlig perplex. Einen Moment lang dachte ich, die Rollenbesetzung in unserem persönlichen Lebensfilm hat sich umgekehrt. Ich dachte huch, was ist denn mit ihr los. Das hätte ja mein Part früher sein können. Aber wie gesagt - dieser Gedanke beschlich mich nur kurzen Moment. Denn da waren Sie wieder - 20jährige Schmetterlinge, die eher ausgewachsenen Adlern glichen. Ich war völlig von der Rolle. Wir haben am gleichen Tag noch 3mal telefoniert. Wenn ich als Schüler früher, doch eher die Initiative mit Anrufen etc. übernehmen musste, so war das jetzt eine völlig neue Erfahrung für mich. Plötzlich kommen vorsichtige Nachrichten wie "Ich vermisse Dich" und stundenlange Telefonate. Ich habe mich vor Ihr - und - nach Ihr nie wieder in eine Frau verliebt, ich hab keinerlei Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht und nur langjährige heterosexuelle Partner gehabt. Ich weiß nicht, ob ich mich generell in eine andere Frau verlieben könnte, aber DIESE Frau liebe ich nach wie vor. Und ich ahne, das meine persönliche Erfüllung und Zufriedenheit genau hier liegt. Ich fühle, dass kein Mann mir diese Liebe geben kann, nachder ich mich wirklich sehne. Seit Tagen wünsche ich mir nichts mehr als den sprichwörtlichen WINK mit dem Zaunpfahl, oder hoffe auf "ich muss dir was sagen..." Allmählich fängt das Kopf-Karussell "Sie liebt mich, sie liebt mich nicht..." sich erneut an zu drehen und ich überlege die ganze Zeit wie (man) "Frau" so etwas zu deuten hat. Habt Ihr es denn schon mal erlebt, dass nach außen lebende "Hetero's" tief in Ihrem innern sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlten und das auch zuließen? Ich möchte einfach nicht so weiteres den ersten Schritt tun. Mir ist diese Frau zu wichtig, als dass ich sie in irgendeiner weise verschrecke, oder unsere Freundschaft zurück werfe. Die Angst davor ist zwar nicht mehr ganz so schlimm wie vor 20 Jahren, da ich glaube, dass eine so innige Freundschaft ein solches Geständnis irgendwie verkraftet, aber sie ist da. Was habt Ihr für Reaktionen auf Geständnisse dieser Art erlebt? Hat man sich von Euch abgewandt? Danke für Eure Gedanken |
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Beitrag
#2
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 21 Userin seit: 09.02.2016 Userinnen-Nr.: 9.508 ![]() |
Hallo Zusammen, ich bin völlig neu hier und brauche Euren Rat. Ich lebe in einer Beziehung mit einem Mann, seit 9 Jahren und bin jetzt fast 40 Jahre alt. Als 20 Jährige habe ich mich in eine Frau verknallt - meine Lehrerin - 18 Jahre älter. Wir haben uns angefreundet und vielerlei tiefsinnige Gespräche in dieser Zeit geführt, sehr viel Zeit auch außerhalb der schulischen Örtlichkeiten. Eigentlich hat sich sichtbar für alle schon damals ein starke Verbundenheit und Freundschaft entwickelt. Ich war damals zu Ende der Schulzeit sehr geknickt, hatte Verlustängste - das volle Programm eben. In der Abschlusszeit sagte sie mir damals ganz vorsichtig, dass sie heiraten werde, da sie ein Kind erwarte. Ich freute mich zu sehen, dass sie so froh war - trotzdem hab ich Ihren Tonfall von damals noch im Ohr. Es klang fast wie eine Beichte. Mir war sie als Mensch so wichtig, dass ich das selbst auf eine andere Ebene bringen wollte - weg von der jugendlichen Schwärmerei hin auf die Ebene einer tiefen und festen Freundschaft. Das war auch so, ich lernte Mann und später dann auch das Kind kennen. Wir besuchten uns immer wieder und verbrachten Zeit. Eine schöne Freundschaft eben. Meine wahren Gefühle zu Ihr blieben unausgesprochen. Mein Leben änderte sich irgendwann, wurde durch den beruflichen Erfolg meinerseits hektischer und hektischer. Zudem lernte ich meinen Lebensgefährten kennen und zog 800km weit weg. 7 Jahre habe ich nichts von mir hören lassen. Im Nachhinein war es gut, denn ich habe diese persönliche Entwicklung gebraucht, sie vielleicht auch. In diesen 7 Jahren dachte ich zwar immer wieder an Sie, verwarf den Gedanken der Kontaktaufnahme, aufgrund meines schlechten Gewissens wieder. Glücklicherweise war irgendwann die Emotion stärker und ich rief sie einfach an. Wir haben uns lange unterhalten und ich hab sie einfach übers verlängerte WE zu uns eingeladen. Ich freute mich wie ein kleines Kind über Ihre Zusage. Gesagt, getan - ein paar Tage später saß sie im Flieger und ich holte sie ab. Wir knüpften einfach da an, wo wir vor 7 Jahren stehen blieben - nur ich war viel souveräner, als ich das mit meinen paar und zwanzig je hätte sein können. Irgendwie waren wir durch die uns fehlenden Jahre auf gleicher Augenhöhe angekommen. Unser gemeinsames Wochenende war wirklich schön, wir verbrachten die meiste Zeit mit reden, reden, spazieren, gutem essen und nochmals reden. Klar, wir brauchten Updates vom Leben des Anderen. Sie lernte meinen Freund kennen, mein Leben und meine Umgebung. Diese gemeinsam Verbundenheit und Zuneigung war tief wie eh und je - eine sehr starke freundschaftliche Liebe. Vor jedem Zubettgehen umarmten wir uns innig und wir genoßen einfach beide, dass wir an gleichem Punkt ansetzen konnten. Soweit - so gut! Als ich sie nach 2 Tagen zurück zum Flughafen brachte, bedauerten wir schon auf der Fahrt, dass wir so weit auseinander wohnen. Sie erklärte mir wie schade sie es fände, jetzt zurück zu müssen - und ich dass ich sie gerne noch bei mir hätte. Als wir uns verabschiedeten liefen Ihr dicke Krokodilstränen über die Wangen. Ich kann es nicht mehr zählen, aber ich glaube sie hat mich ganze fünf mal in den Arm genommen und verabschiedet. Und sie weinte und weinte. Sie konnte sich zum Schluß gar nicht mal mehr umdrehen zu mir, sondern ging weinend und hob die Hand ohne weiteren Blick. Dabei war klar, dass wir uns in spätestens 4 Wochen und dann erneut in 8 Wochen wiedersehen würden. Puh.... In diesem Moment war alles wieder präsent, was 20 Jahre zuvor zu brodeln begann. Aber irgendetwas hat sich geändert. Nicht mit mir, sondern in ihr. Diese Tränen hätte ich früher niemals zu Gesicht bekommen, wenn es diese Tränen in der Vergangenheit überhaupt gegeben hat? Ich war völlig perplex. Einen Moment lang dachte ich, die Rollenbesetzung in unserem persönlichen Lebensfilm hat sich umgekehrt. Ich dachte huch, was ist denn mit ihr los. Das hätte ja mein Part früher sein können. Aber wie gesagt - dieser Gedanke beschlich mich nur kurzen Moment. Denn da waren Sie wieder - 20jährige Schmetterlinge, die eher ausgewachsenen Adlern glichen. Ich war völlig von der Rolle. Wir haben am gleichen Tag noch 3mal telefoniert. Wenn ich als Schüler früher, doch eher die Initiative mit Anrufen etc. übernehmen musste, so war das jetzt eine völlig neue Erfahrung für mich. Plötzlich kommen vorsichtige Nachrichten wie "Ich vermisse Dich" und stundenlange Telefonate. Ich habe mich vor Ihr - und - nach Ihr nie wieder in eine Frau verliebt, ich hab keinerlei Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht und nur langjährige heterosexuelle Partner gehabt. Ich weiß nicht, ob ich mich generell in eine andere Frau verlieben könnte, aber DIESE Frau liebe ich nach wie vor. Und ich ahne, das meine persönliche Erfüllung und Zufriedenheit genau hier liegt. Ich fühle, dass kein Mann mir diese Liebe geben kann, nachder ich mich wirklich sehne. Seit Tagen wünsche ich mir nichts mehr als den sprichwörtlichen WINK mit dem Zaunpfahl, oder hoffe auf "ich muss dir was sagen..." Allmählich fängt das Kopf-Karussell "Sie liebt mich, sie liebt mich nicht..." sich erneut an zu drehen und ich überlege die ganze Zeit wie (man) "Frau" so etwas zu deuten hat. Habt Ihr es denn schon mal erlebt, dass nach außen lebende "Hetero's" tief in Ihrem innern sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlten und das auch zuließen? Ich möchte einfach nicht so weiteres den ersten Schritt tun. Mir ist diese Frau zu wichtig, als dass ich sie in irgendeiner weise verschrecke, oder unsere Freundschaft zurück werfe. Die Angst davor ist zwar nicht mehr ganz so schlimm wie vor 20 Jahren, da ich glaube, dass eine so innige Freundschaft ein solches Geständnis irgendwie verkraftet, aber sie ist da. Was habt Ihr für Reaktionen auf Geständnisse dieser Art erlebt? Hat man sich von Euch abgewandt? Danke für Eure Gedanken LIebe Ilmli, ich hatte Gänsehaut, als ich Deine Geschichte las. Ich hatte eine ähnliche Geschichte - bzw . hab sie noch. Ich hab noch nie so eine innige Verbindung zu jemand ausserhalb meiner Ursprungsfamilie gespürt. Wie ein Zwilling - und die Anziehung wurde stärker und stärker. Ich kannte sie allerdings nicht so lange, vielleicht in Jahr. Und irgendwann hab ich es einfach nicht mehr ausgehalten, ich hab drei Anläufe gebraucht, ihr zu sagen, dass ich mich in sie verliebt habe (ich bin eigentlich auch hetero, wenn man das so einteilen kann...) und verliebt ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Ich liebe sie bis auf den Grund meines Herzens! Und als es endlich raus war, hat sich die Situation verändert. Meine Angst war weg, sie hat mich nicht abgelehnt, auch wenn sie erst mal nicht auf Frauen steht. Unsere Verbindung ist noch enger geworden, wir konnten offener miteinander reden und ich war glücklich, mich nicht mehr vor ihr verstecken zu müssen. Und das gab dann so viel NÄhe, das die Annäherung von ihr kam - womit ich nicht gerechnet habe. Ich war wirklich im siebten Himmel. Das Thema sind aber unsere Lebensverhältnisse. Sie ist auch verheiratet und möchte ihre Ehe nicht gefährden. Seit sie es ihrem Mann gesagt hat, ist es nicht mehr so unbeschwert wie vorher - die Nähe ist nach wie vor da, aber wir können sie nicht richtig leben - und sie versucht, es gar nichct erst so gross werden zu lassen. Aber sie spürt nach wie vor, dass die Verbindung da ist. Diese Verbindung steht einfach, dass ich manchmal nur staune und das spüre - das ist einfach. So versuche ich halt, mit dem, was ist, zu leben und freu mich, dass wir uns sehr oft sehen - auch wenn ich manchmal heulen könnte, weil ich nicht dazu stehen darf und mit ihr leben kann. Ich möchte mich nicht verstecken - aber ich kann verstehen, weiviel für sie auf dem Spiel steht. Letztlich habe ich Angst, dass es deswegen erstickt wird. Und das würde mich wahnsinnig machen. ich tröste mich zur Zeit damit, dass ich weiss, dass es LIebe ist, und dass sie so stark ist. Was Du schreibst , klingt für mich auch so, dass sie starke Gefühle für Dich hat. Ich denke, diese Freundschaft hält es aus, wenn Du mit ihr sprichst. Alles Gute für Euch! |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 05.07.2025 - 04:07 |