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> Spinnen
Herzfilz
Beitrag 09.Dec.2016 - 03:53
Beitrag #1


Naschkatze
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Was ich jetzt gleich schreiben werde, wird, fürchte, entsetzlich verrückt klingen.

In meinem Zimmer lebt eine Spinnen-Population, vielleicht könnte eine sagen, ein kleines Spinnenvolk. Sie sind klein, rot- braun und haben kugelige Körper und, natürlich, acht Beine, wie es sich für eine Spinne gehört. Ihre Körper funkeln wie Juwelen, wenn die Sonne darauf scheint. .Eigentlich sind sie ziemlich schön und. ja, anmutig und elegant. Die meiste Zeit sehe ich wenig von ihnen, weil sie überwiegend in dunklen, wenig bewegten Winkeln hausen; wirklich begegnen tun wir uns eigentlich fast nur beim Frühjahrsputz. Ich habe ihnen aber auch schon dabei zugeschaut, wie sie ihre Netze bauten, und fand das auf eine seltsame Weise entspannend. Seltsam für mich deshalb, weil ich - eigentlich - generell Angst vor Spinnen habe. Sie in meiner Nähe zu wissen, tat mir aber auf eine für mich selbst rätselhafte Weise bisher gut.

Ich hatte hier einmal eine furchtbare Mottenplage. Diese Tiere haben buchstäblich den Teppich unter meinen Füßen aufgefressen, die Spinnen haben (glaube ich) mit ihnen gründlich aufgeräumt. Und ich war ihnen dafür ziemlich dankbar.

Seit ein paar Wochen finde ich an meinem Körper immer wieder Verletzungen, die ich mir nicht erklären kann und die nur sehr langsam, wenn überhaupt, abheilen. Es sind, um das gleich mal klarzustellen, keine Mückenstiche oder Floh- bzw. Wanzenbisse, sondern richtig fiese, lang nässende, schwer abheilende tiefe Krater in meiner Haut. Ich habe als Sammlerin historischer Kleidungsstücke echt schon viel erlebt, aber so etwas noch nie gehabt. Nun frage ich mich, ob es sein kann, dass manche von "meinen" Spinnen mich nachts beißen, wenn ich schlafe.

Über Spinnenbisse habe ich bisher im Netz (unintended pun) sehr widersprüchliche Aussagen gefunden. Die einen scheinen komplett zu bestreiten, dass so etwas überhaupt vorkommt, die anderen behaupten, dass es quasi ständig passiert. Nichts davon kann ich mit meiner Lebenserfahrung in Einklang bringen, und beides kommt mir ziemlich ideologisch verzerrt vor.

Warum ich "meinen" Spinnen plötzlich so ins Gehege kommen sollte, dass sie mich beißen, wüsste ich beim besten Willen nicht. Sie leben in ihren Ecken, wir gehen uns die meiste Zeit erfolgreich und konsequent aus dem Weg. Sehen uns manchmal wochenlang nicht einmal ... . Auch wenn ich natürlich weiß, dass sie da sind, und sie wahrscheinlich auch wissen, dass ich hier bin.

Was mich nun interessieren würde, ist, ob es hier andere Menschen gibt, die mit einer Spinnenpopulation zusammen gelebt haben und die Erfahrung machen mussten, dass, nun ... matters got out of hand. Ob es Erfahurungen mit Spinnenbissen gibt, die sich verifizieren lassen (das scheint ein großes Problem bei diesem Thema zu sein).

Und am meisten würde mich interessieren, ob es Erfahrungen hinsichtlich der Frage gibt, wie ich den Frieden in diesem Zimmer wiederherstellen kann, falls es tatsächlich "meine" Spinnen sein sollten, die mich so beißen. Denn so seltsam das klingen mag, obwohl ich eigentlich enigermaßen arachnophob bin, mag ich die Spinnenpopulation hier und würde gerne friedlich mit ihr koexistieren.

Müsste ich hier mit einer Katze oder einem Hund koexistieren, würde ich mir wahrscheinlich zumindest bis zum Beweis des Gegenteils zutrauen, dieses Tier durch Leckerlies zu bestechen. Aber eine ganze Schar glitzernder, und in ihrer Art wunderschöner Achtbeiner? Abgesehen davon, dass ich überhaupt nicht weiß, wo sie stecken, ich kann denen doch keine Fliegen fangen ... I am, frankly. out of my depths... .
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kawa
Beitrag 10.Dec.2016 - 22:37
Beitrag #2


Blau, weil Ströse.
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Hast du die Wunden mal einem Arzt gezeigt, Herzfilz? Und ich würde sie (oder Fotos davon) einem Biologen oder Insektenkundler zeigen. Möglicherweise hast du eine ganz neue Mitbewohnerin und verdächtigst deine Spinnenpopulation zu Unrecht.
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Herzfilz
Beitrag 11.Dec.2016 - 02:12
Beitrag #3


Naschkatze
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ZITAT(kawa @ 10.Dec.2016 - 22:37) *
Hast du die Wunden mal einem Arzt gezeigt, Herzfilz? Und ich würde sie (oder Fotos davon) einem Biologen oder Insektenkundler zeigen. Möglicherweise hast du eine ganz neue Mitbewohnerin und verdächtigst deine Spinnenpopulation zu Unrecht.


Bisher nicht, ich gehe eher ungern zu Ärzt_innen. Aber wahrscheinlich ist das Klügste, was ich machen kann, tatsächlich den Verlauf oder die Entwicklung eines solchen Bisses von Anfang an photographisch zu dokumentieren und mir dann eine_n Expert_in zu suchen und mich an die oder den zu wenden.

Die Vermutung, dass es ein ganz anderes Tier sein könnte, das mich beißt, ist leider nicht unplausibel. Ich weiß zum Beispiel, dass viele von "meinen" Spinnen sich anscheinend unter meinem Schreibtisch sehr wohlfühlen. Da strecke ich dauernd meine Füße hin, auch wenn sie nackt sind, und es ist tatsächlich noch nie vorgekommen, dass ich in den Fuß gebissen wurde.

Allerdings glaube ich auch irgendwie, dass "meine" Spinnen gegen eine neue Form von Mitbewohnerinnen in ihrer stillen und beharrlichen und effektiven Weise wahrscheinlich radikal und effizient einschreiten würden, ähnlich wie sie es gegen die Mottenplage getan haben. Denn wenn ich eine von ihnen an ihrem Seidenfaden hängen und in Abensonnenstrahl funkeln sehe, sagt mir ein dunkles Gefühl, dass das ziemlich dominante und territorial fühlende Tiere sein dürften.

ZITAT(leslie7259 @ 10.Dec.2016 - 22:23) *
Als Kind hab´ ich im Hollandurlaub auch einmal gezielt Spinnen eingefangen und in meinem Fensterrahmen platziert, um der Mückenplage Herr bzw. Frau zu werden wink.gif )
Auf der Dachterrasse hatten wir allerdings leider in den letzten Jahren regelmäßig eine Gartenkreuzspinnenplage - nicht so schön, weil die nämlich auch giftig sind und das für unsere Katzen unter Umständen hätte blöd werden können. Also bin ich regelmäßig raus und habe mehr als daumennagelgroße Gartenkreuzspinnen (also der Körper war mindestens daumennagelgroß, die Beine kamen dann noch dazu wink.gif ) eingefangen und unten im Garten wieder ausgesetzt (umbringen hab´ ich nicht übers Herz gebracht)... wie viele davon dann wieder hochgekrabbelt sind, weiß ich natürlich nicht.
Aber selbst die (ich meine gelesen zu haben, dass sie für Menschen ungefähr so giftig sind wie ein Mückenstich, schlimmstenfalls wie ein Wespenstich, sofern man keine Allergie hat) haben niemals gebissen.
Ich finde das sehr seltsam...
Wie wäre es denn mal mit einem "Selbstversuch"? (Viel Schlimmeres kann Dir ja eigentlich nicht mehr passieren.)
Will heißen, Du fängst mal ganz bewusst eine von Deinen Mitbewohnerinnen ein, setzt sie gezielt auf Deine Hand oder Deinen Arm, provozierst sie und schaust, ob sie zubeißt. Und beobachtest dann, was passiert?


Ob ich mich dies letzte traue, weiß ich nicht, wenn die Situation so weitergeht wie sie im Moment ist, vielleicht irgendwann schon. Aber jetzt noch nicht, fürchte ich ... Danke trotzdem für den Tip, darauf bin ich noch gar nicht gekommen.

Kreuzspinnenpopulationen haben sich in den letzten Jahren oft im Zusammenhang mit sogenannter Lichtverschmutzung, also nachts überflüssigerweise brennenden Leuchtmitteln, die Insekten anlocken und dadurch hervorragende Jagdgründe für die Kreuzspinnen herstellen, etabliert, soviel ich weiß. Insofern könnte es sein, dass sich auch die Spinnenpopulation zurückbildet, wenn ihr darauf achtet, nachts kein von außen sichtbares Licht auf der Dachterasse und auf dem Dach zu haben, falls es so etwas geben sollte (mit anderen Worten, dass ihr eure Fenster bewusst verdunkelt, falls ihr oft nachts lange wach und aktiv sein solltet). Allerdings habe ich auch oft gehört, dass in den letzten Jahren gerade auf Hausdächern die Spinnenpopulationen generell explodiert seien, möglicherweise hat das mit der Klimaerwärmung und der weinbergs-ähnlichen Situation auf vielen Dächern zu tun (es ist warm, es gibt viele Insekten. Der Tisch für sie ist reich gedeckt, also gibt es auch viele Spinnen).

Das mit dem Fensterrahmen im Urlaub finde ich lustig. Als Studentin habe ich einmal über Monate versucht, Spinnen auf einem kleinen, wie ich aus der Rückschau befürchte, ziemlich kitschigen Kronleuchter anzusiedeln, der in meinem Zimmer hing, weil ich im ersten Harry-Potter-Film diesen wunderbar eingesponnenen, spukigen Kronleuchter im Schalterraum von Gringott's Bank gesehen hatte und so etwas auch haben wollte. Es hat nie geklappt, die Achtbeiner fanden den Vorschlag wohl unpraktisch und haben sich abgeseilt und mir was gehustet. Als hier dann Jahre später irgendeine Radnetz-Spinne (ich vermute, dass es eine junge, unerfahrene Zebra-Spinne war, von denen damals einige hier in der Wohnung gelebt haben) in der Lampe ein klassisches Radnetz gebaut hat, die hier hängt (ohne angeschlossen zu sein, deswegen hat sie vermutlich mit diesem Radnetz nie irgendein geflügeltes Insekt gefangen und es deswegen hoffentlich bezeiten aufgegeben und verlassen hat), war ich stolz wie Oskar und habe die besagte Lampe nie wieder abgestaubt, um dieses schon kurze Zeit danach offensichtlich verlassene Netz nicht zu zerstören... Lily Munster lässt grüßen, von ganz nahe.








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