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Beitrag
#1
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 10.01.2015 Userinnen-Nr.: 9.162 ![]() |
Hallo zusammen!
Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll. Vielleicht mit einem Zitat, das meine Frage ganz gut umreißt: "Als ich klein war, da hab ich geglaubt, man verliebt sich automatisch immer nur in jemanden, der passt, und der sich automatisch zurück und dann ist man ein Leben lang nett zu einander. An so nen Quatsch hab ich geglaubt" Stammt aus einem Kaberett-Programm (Tina Teubner, kann ich nur empfehlen!!). Und dieser Satz hat unvermutet in Worte gefasst, was ich an Liebe einfach nicht verstehen. Vielleicht ist das mein persönliches Problem, aber mich interessiert einfach, wie andere das sehen. Das es (vor allem mit Liebe zwischen Frau und Frau, von wegen Sichtbarkeit, Auswahl, ...) nicht so einfach ist, wie Tina Teubner als Kind geglaubt hat, weiß wohl jeder. Man verliebt sich eben nicht immer in passende Menschen, und die sich auch nicht immer zurück. Ich zum Beispiel, bald 22 Jahre, war bis jetzt immer nur unglücklich verliebt, also mit wenig Hoffnung auf Erwiderung und hatte dementsprechend noch keine Beziehung. Witziger Weise hat mich das gar nicht so sehr gestört. Klar, ich hätte es schöner gefunden, wenn was daraus geworden wäre. Aber irgendwie war immer das Gefühl präsenter, so ein Glück zu haben, die Person überhaupt kennen gelernt zu haben, das Privileg gehabt zu haben, einem so wundervollen Menschen begegnet zu sein. Wenn ich verliebt bin, dann richtig, das volle Programm. Ich beginne in einer (für mich eigentlich total untypischen) blumigen Sprache zu reden, kann kaum atmen, wenn sie in der Nähe ist und so weiter. Als ich mich, mit 18, zum ersten mal "bewusst" (also, dass ich es mir eingestanden hab, in eine Frau verliebt habe, war ich so berauscht von dem Gedanken, dass auch ich solche Gefühle verspüren kann (ich dachte immer, ich verliebe mich einfach nie, weil meine Welt bis dahin einfach sehr heteronormativ war), dass ich darauf erstmal gar nicht klar kam (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Auch jetzt noch gibt es Momente, da denke ich: Es ist einfach so wunderbar, dass ich Liebe emfinden kann, egal, ob sie erwidert wird oder nicht. So. Und jetzt das Problem. Das generelle Problem von Liebe ist ja, dass es auf beiden Seiten funktionieren muss. Und eben da hakts irgendwie, in der Logik meine ich. Ganz ehrlich, wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, für den ich starke Gefühle empfinde, die auch für mich empfindet? Also, dass jemand dieses tanzende Glücksgefühl empfinden könnte, ausgerechnet wegen mir? Das soll jetzt nicht so klingen, als hätte ich Selbstwertprobleme oder so, das ist zum Glück nicht das Problem. Ich würde mich als "durchschnittlich mit mir im Reinen" bezeichnen (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Es ist schlicht und einfach die Tatsache, dass das mit der gegenseitigen Liebe doch eigentlich... "viel zu schön um wahr zu sein" ist. Oder mir so vorkommt. Wie kann es denn so etwas geben, dass zwei Menschen einander so sehr lieb haben, einander nahe sein wollen, wo doch so viele Weichen dazwischen richtig gestellt sein müssen. Sie müssen sich erstmal treffen, dann müssen sie gerade Zeit und Lust dafür haben, sie müssen sich weiter treffen, ... Und jetzt kommt ja aber das richtig Krasse, das funktioniert tatsächlich bei richtig vielen Menschen! Sogar bei richtig vielen lesbischen Beziehungen, die auch die Hürde überwinden müssen um diese ganzen Fragen "Ist sie hetero, und wenn ja, könnte sie sich trotzdem für mich interessieren, wie merke ich, dass sie lesbisch ist" usw. Tja, vielleicht seid ihr jetzt ein bisschen vor den Kopf gestoßen, wenn es so sein sollte, tut es mir sehr leid.. Das war nicht die Absicht. Ich hatte nur das Gefühl, das mal irgendwie loswerden zu müssen und mir fällt zur Zeit niemand ein, mit dem ich darüber sprechen könnte. Wenn ihr in einer Beziehung seid, wie hat das "geklappt"? Habt ihr euch schonmal ähnliche Gedanken gemacht? Oder was denkt ihr darüber? Liebe Grüße aus meiner schrägen Gedankenwelt. Thea Der Beitrag wurde von Thea bearbeitet: 03.Apr.2017 - 21:29 |
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Beitrag
#2
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hi, Thea.
Genau diese Frage hat mich total umgetrieben, ehe ich meine erste Beziehung hatte. Und danach gleich wieder, denn zweimal dieses statistisch unwahrscheinliche Glück war ja... Doppelt unwahrscheinlich eben. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich hab einen ganz wilden Gedanken, jetzt, nachdem viele, viele Jahre und einige Beziehungen seitdem vergangen sind und ich mal ein bisschen vergleiche zwischen einer guten Freundin aus Jugendzeiten (auch frauenliebend) und mir. Ich lebe sehr offen-sichtlich lesbisch. So selbstverständlich, dass ich das Wort lesbisch dafür kaum noch zu nutzen brauche. Ich bewege mich gern und relativ häufig in queeren, schwul-lesbischen, lesbischen Gefilden. Lesungen, Café, Frauenfrühstück. In Zeiten ohne Partnerschaft scanne ich da jetzt nicht die ganze Zeit mit, ob eine neue Bekanntschaft vielleicht zu mir passen könnte, ob ich mich gerade verliebe, was sie wohl von mir hält. Ich bin irgendwie sehr alltäglich unterwegs. Meine gute Freundin ist da anders. Sie ist wenn, dann über lange Zeiten Single. Dann hadert sie mit dem Leben. Sie ist relativ unsichtbar. Erst mit ihrer letzten Freundin hätte sie sich vorstellen können, aufs Firmenfest zu gehen. Sie trennten sich aber vorher. Leider. Sie hat durchaus einige lesbische Paare im Freundeskreis. Spieleabend. Manchmal eine Geburtstagsfeier. Nahezu ausschließlich dort trifft sie auf neue lesbische Bekanntschaften. Also Menschen, bei denen es von vornherein relativ klar ist, dass sie "eine von uns" sind. Sobald sie dort oder auch auf ihren Reisen (die dann wieder mit Gruppen aus der Heteronormative sind) eine auch nur ansatzweise nette, interessante Frau kennenlernt, rattert bei ihr das volle Programm los: ist sie überhaupt an Frauen interessiert, mag sie mich. Ihr Hauptprogramm ist dann quasi "der Scanner". Sie ist einfach nicht entspannt damit und mit sich. Das hat sicher viele Gründe und Geschichte und das kann ich als gute Freundin, aber Außenstehende bestimmt auch nicht alles ermessen und nachvollziehen und es gehört hier nicht hin. Aber im Grunde (und das bedaure ich sehr für sie, denn ich wünsche ihr nur Gutes) scheint mir dieser Scanner-Wahrscheinlichkeitsrechner-Modus der "perfekte" Schutz vor einer Liebesbeziehung. Ich glaube, dass sehr viel davon abhängt, wie das innere Kennenlernprogramm abläuft und wie es um die eigene Hör- und Sichtbarkeit bestellt ist. Mir jedenfalls ist das entspannte Kennenlernen sehr locker möglich. Ich finde durchaus öfter Frauen interessant, aber vielleicht ist es nach ein paar Begegnungen nicht mehr so spannend, die kleine Anziehung ist verflogen und hat sich nicht zu einer Verliebtheit ausgewachsen. Bei meiner Freundin kommt beim ersten Bemrken eines inneren Interesses das ganz große Besteck: ist sie die Richtige? Wohnt sie nicht zu weit weg? Oh nein, sie raucht, das mag ich nicht... Mag sie mich überhaupt? Und mag sie mich noch etwas mehr? Auch das unterscheidet uns. Irgendwie ist sie in dem Modus geblieben, den ich ja auch gut kannte, in den Anfangsjahren. Ich weiß nicht genau, woran das liegt. Mal sehen, wohin Dich der Weg führt, nach dem ersten Lieben... Ich wünsch Dir jedenfalls so aus der unbekannten Ferne bald eine tolle Begegnung mit Herzrasen auf beiden Seiten. Sonnige Grüße McLeod |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 09.07.2025 - 22:36 |