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> Schwuler Praktikant, Homophobe Schulleitung
leslie
Beitrag 01.Sep.2017 - 18:02
Beitrag #1


Miau
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Userinnen-Nr.: 2.495



Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, ich darf das Thema hier posten, falls nicht, bitte einfach löschen.

Ich bekam gerade eine Anfrage bzw. den Hinweis einer Kollegin, dass sich ein schwuler Fast-Student um ein Jahrespraktikum an unserer Schule bewirbt. Ich hab´ normalerweise nicht so gerne "fremde Leute" in meiner Klasse, hatte aber vor einigen Jahren auch schon mal einen schwulen Praktikanten (allerdings nur für 4-6 Wochen) in meiner Klasse, den ich mit Zehen und Klauen gegen meine homophobe Schulleiterin verteidigen musste. Der hatte sich in der Öffentlichkeit Hand in Hand mit seinem Freund gezeigt, war von Kindern gesehen worden, die hatten ihn dann gefragt: "Bist du schwul?" Er hat ehrlich geantwortet mit "Ja!". Daraufhin wurde er zur Schulleitung zitiert (und da er "mein" Praktikant" war, bin ich natürlich mitgegangen) und völlig zur Sau gemacht, das ginge ja gar nicht, er solle seine sexuelle Orientierung gefälligst für sich behalten, sonst würde er gefeuert etc. pp... Ich hab´ der Schulleiterin dann meinerseits einen Vortrag darüber gehalten, wie mutig ich es von dem jungen Kerl fand, mit 17 zu seiner Sexualität zu stehen - er hatte damit ja nicht rumgeprahlt, er hatte nur ehrlich geantwortet und sich nicht verleugnet - und dass ich es immer noch traurig fände, dass ich micht das seinerzeit eben nicht getraut hätte. Und dann hab´ ich dem Praktikanten seine Rechte ausgedruckt (er wusste nicht, dass ich lesbisch bin, hat sich aber sehr gefreut (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )
Jetzt haben wir wieder eine Bewerbung von einem (diesmal aber wohl offen schwulen) Jahrespraktikanten - nun entscheidet natürlich meine Schulleitung, ob sie ihn überhaupt nimmt - ich würde mich sofort bereit erklären, ihn für das Jahr zu betreuen und in meiner Klasse aufzunehmen - aber da sie so homophob ist, hab´ ich die Befürchtung, dass sie seine Bewerbung von vornherein ablehnt. Das darf sie aber doch gar nicht, oder? (Siehe mein erster Praktikant...) Aber wenn ich ihr den ganzen Kram jetzt auch nochmal raussuche und ausdrucke und sie sagt trotzdem "NEIN" - kann ich da noch irgendwas tun? Ich hab´ seine Bewerbungsunterlagen gesehen (die sind top, richtig gute Noten, gute Bewertungen) - mit welchem Recht darf sie ihn abweisen?

LG Leslie

edit: Und ein Argument, warum das Ganze hier vielleicht doch stehen bleiben darf: Bei einer offen erkennbaren lesbischen Praktikantin wäre das Spiel mit meiner Schulleitung das Gleiche...
Also: Vielleicht einfach vorstellen, dass es eine offen lebende Lesbe ist - dann passt das auch wieder - so homophob, wie meine Schulleitung ist, macht das wohl auch keinen Unterschied (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Der Beitrag wurde von leslie7259 bearbeitet: 01.Sep.2017 - 18:08
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McLeod
Beitrag 05.Sep.2017 - 09:24
Beitrag #2


mensch.
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Ich verstehe nicht, was zu dem Bild "es braucht eine Fortbildung" und "nicht aus dem Herzen kommt" geführt hat. In meiner forschen Fantasie schlägt die Lehrerin hier zwei Fliegen mit einer Klappe: sie organisiert sich eine wirklich nette und sinnvolle Weiterbildung, auf deren Grundlage sie viel besser ins Kollegium multiplizieren kann, als aus der persönlichen Perspektive und Position heraus (aus der ich viele Lehrkräfte eher besonders zurückhaltend zu LSBTI*-Themen Stellung beziehend und sich einbringend erlebe - ganz subjektiv und ohne große Stichprobe). Gleichzeitig macht sie der Rektorin klar, dass sie nicht aus persönlichen Motiven handelt und legt die Möglichkeit eines Standortvorteils für die Schule auf den Tisch. Denn das Thema ist inwzsichen in immer mehr Bundesländern auf der Tagesordnung und es ist doch gut, wenn eine Rektorin sich nicht fragen muss "wen schicke ich denn da bloß hin?" oder eventuell sogar Hemmungen hat, ihre Lehrkräfte aktiv aufzufordern, weil das ja eventuell in konservativen Köpfen ein "Was denkt die von mir...?" auslösen kann. Die Bildungspläne in Bezug auf Vielfalt* sind wichtig für jeden Jahrgang, der ins Land zieht und in dem queere junge Menschen auf dem "Trockenen" sitzen ohne echte Kontakte zu Menschen und Themen, die ihnen entsprechen. Und zu guter Letzt beschreibt meine Phantasie natürlich eindeutig die motivierte Lehrerin und eine gestresste, den Themen und Menschen darum nicht mehr sonderlich offene Rektorin. Eine Alltagssituation, die Praktikant*innen an vielen Schulen antreffen dürften.

Das war meine forsche Fantasie. Und ich bekomm die Brücke nicht hin zu Deiner kurzen Replik. Vielleicht fehlt mir Deine Phantasie beim Lesen meines kurzen Einwurfs...?

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 05.Sep.2017 - 09:25
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