Ambivalenz - wie da raus kommen? |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
Ambivalenz - wie da raus kommen? |
22.Aug.2017 - 14:16
Beitrag
#1
|
|
Fürstin Pückler Gruppe: Members Beiträge: 242 Userin seit: 18.09.2016 Userinnen-Nr.: 9.663 |
Hallo liebe Frauen,
nach etwas längerer Zeit, melde ich mich mit persönlichen Entwicklungen zurück, die für mich gerade sehr wichtig sind und ich das Gefühl habe, ich kann neue Schritte gehen, um mich beizeiten zu schützen. Das möchte ich festhalten bzw. mit euch teilen - vielleicht kann die eine oder andere von euch was Hilfreiches 'mitnehmen'. Diesmal (im Vergleich zu den 'Geschichten' in meinem Mut-Thread) hat eine Frau an mir sowas wie 'Interesse' gezeigt oder besser gesagt, ist sehr überraschend auf eine private Ebene gegangen. Ich war anfangs damit fast überfordert ... Wir 'kannten' uns als Kolleginnen bis dato kaum, bis auf gelegentliche Zusammenarbeiten, die stets professionell und super effizient abliefen. Das machte einfach Freude, diese super Kooperationen. Mir fielen ab und zu ihre Blicke (Blickontakt, kaum entziehbar) auf, ihr Lächeln - ihre Ausstrahlung hatte 'was': so eine Aura von distanzierter Unabhängigkeit. Wie sie sich bewegte, so ästhetisch, fast tänzerisch - in weiten Leinenhosen und -gewändern. So mit Esprit versehen. Sehr schön. Ich nahm im Kontakt mit ihr manchmal so eine komische Befangenheit wahr, konnte nicht ausmachen ob das meine oder ihre ist. Fühlte mich oft einen Ticken unsicher, denn ich bewunderte sie - nein, ich verehrte sie fast wie eine 'Königin', irgend sowas. Sie ist bei uns z.B. für die musikalische Begleitung von Veranstaltungen zuständig, gibt Konzerte und bildet angehende Sänger aus. Spielt mehrere Instrumente und malt auch noch. Durch Zufall fand ich letztens in einer älteren Zeitschrift eine Zeichnung von ihr, die ich sehr schön fand. Eine zarte Bleistiftführung, so feinsinnig, so zart. Als sie wieder mal bei mir im Büro zu tun hatte, fragte ich sie, ob sie mir das Originalblatt mal zeigen würde und machte ihr ein Komplment a la "sie haben Talent". Das wisse Sie. Sie freue sich über mein Interesse - einen Tag später stand sie vor mir und überreichte mir das Original. Wow! Ich fühlte mich geehrt. Ich wußte noch von einem Malkurs, den sie besucht hatte und sie meinte, dass sie da Fotos zeigen könne. Es entstand ein etwas persönlicheres Gespräch, wo sie überraschend sagte, dass sie kaum was von mir wisse und fragte interessiert dies und das. Das tat mir gut. Ich freute mich sehr darüber. Als sie aus dem Urlaub zurückkam, erzählte sie mir, dieser sei nicht gut gelaufen und es ginge ihr nicht gut - mich berührte das. Ich brachte ihr ein paar Tage später eine kleine Blume und wünschte ihr, dass es ihr bald besser ginge. Sie freute sich, wurde rot und strich mir überraschend dankend über den Rücken - das ging mir schon nahe. An diesem Tag sagte ich mir, dass ich hier aufpassen möchte, auf mich und mein Herz: nahm mir vor auf die professionelle Distanz zu achten. Da bekam ich paar Tage später unerwartet eine private Mail von ihr auf meinem Dienstaccount, wo im Betreff die Betonung auf 'ganz privat' zu lesen war. Boah. Ich fiel fast vom Stuhl und konnte das nicht glauben. Sie schickte mir darin ein Foto eines ihrer Bilder aus dem o.g. Kurs und dass sie sich über mein Interesse daran freue und dass sie "versucht" sei mir noch mehr zu zeigen. Ehrlich gesagt, wußte ich anfangs nicht wie ich damit umgehen sollte - fühlte mich wie gesagt fast überfordert. Ich antwortete/dankte höflich mit einem dreizeiler und betonte, dass mir jetzt wichtig sei: die kollegiale und private Ebene sauber zu trennen bzw. das wir beide in der Lage sein werden das hinzubekommen. Ich würde ihr später noch meine Eindrücke zum Bild schreiben, wenn okay. Sie ließ das so stehen. Eine Woche habe ich gebraucht, um erst einmal ein wenig Abstand zu bekommen und was gescheites zu schreiben. Immer wieder die Frage, was läuft hier eigentlich? Nein, ich will mich nicht verrennen hier. Gut bei mir bleiben. Die Mail bekam ich ganz gut hin, nicht zuviel,nicht zu wenig: sachlich-interessiert fragte ich zum Kurs und was das Malen für sie bedeute, ihr bringe. Und das ich es verstehe, wenn ihr das Beantworten/Schreiben von privaten Mails zu zeitintensiv, Sie habe ja beruflich viel um die Ohren und möge mich das dann ruhig wissen lassen. Machte ihr den Vorschlag, dass wir gerne auch mal in Ruhe außerhalb der Arbeit/Zeitdruck einfach quatschen könnten, ganz entspannt, da sie mir ja schon einiges anvertraut hätte. Ein paar Tage später sahen wir uns nach einer Veranstaltung wieder und sie sprach mich an. Es war so wie ich schon vermutete: keine Zeit um lange Mails zu schreiben. Ein Treffen bekomme sie auch bloß nicht hin. Sie habe so Freundinnen, die oft was mit ihr unternehmen wollen "geht meist von ihnen aus und habe oft ein schlechtes Gewissen", das sie keine Zeit oder nicht genügend zurückgeben könnte. Wo bliebe da sie. Nein-sagen-können fiele ihr schwer. Ich hörte mir das alles in Ruhe an, drückte mein Bedauern aus "schade, wäre schön gewesen" (dachte, das ist eh eine Ausrede von ihr) und wollte schon gehen. Meine Enttäuschung verbarg ich vor ihr. Sie wolle mir meine Fragen aus der Mail gern beantworten und ob wir in der Mittagspause reden könnten - ich sagte zu, obwohl ich da schon 'wußte', dass da auch bloß wieder Zeitdruck wäre (nur eine halbe Stunde Zeit) - möchte ich bei persönlichen Themen nicht so gerne und mir das nicht gut tun wird, weil es nicht reicht. Plötzlich fing sie an zu weinen und äußerte ziemlich verworren: sie wisse manchmal selber nicht, wer sie eigentlich sei, fühle sich klein und schwach. Behutsam ging ich auf sie ein, tröstete sie - und, war ziemlich erschrocken. Sie könne gar nicht mehr aufhören zu weinen, hieß es. Dann mußte sie ganz schnell gehen. Ob ich sie mal in den Arm nehmen dürfte? Ja, sie fiel mir in den Arm und wir hielten uns lange ... ein sehr bewegender Moment, der noch lange nachklang in mir. Anschließend spürte ich in mir Distanzbestrebungen, auf Abstand beliben zu wollen, ein Durcheinander - das war schrecklich. Zu viel auf einmal. Ich ging ihr auf der Arbeit aus dem Weg. Sie bemerkte das und bat um ein Gespräch in der Pause. Sie sei sooo dankbar für diese Begegnung mit mir, mein Verständnis habe ihr gut getan, sei alles so angenehm nah gewesen. Schöne Worte. Ich konnte erst einmal nichts sagen - wieder ging mir das alles viel zu nah, obwohl ich mich von ihr distanzieren wollte. Mir fiel deutlich auf, dass sie sich viel um sich selbst dreht, mit dem was sie da sonst noch preisgab von sich. Wenn ich von mir was erzählte ging sie darauf gar nicht ein bzw. nicht so, wie ich es mir wünchen würde in einem etwas näheren Kontakt. Wieder mußte sie ganz schnell gehen. Wieder gingen in mir die Szenarien los ... und ich kam nicht so recht klar mit der ganzen Situation. Wir sahen uns zwei Tage später auf der nächsten Veranstaltung, die ich vorbereitete/begleitete - vorher hatte ich ihr eine freundliche Einladung geschickt, über die sich sehr gefreut habe wie sie mir mitteilte. Sie kam, strahlte mich sowas von an, sagte: sie habe nicht "widerstehen" können und wolle mir das "du" anbieten. Ich nahm es an, wenn auch noch sehr ungewohnt für mich ist. Sie riß kurz ein Gespräch mit mir an, entschwand kurze Zeit danach zu jemand anders - sie ließ mich einfach stehen. Mir gab das innen einen Stich. Später mußte sie wieder ganz schnell gehen ... und hörte mir ncht richtig zu beim Verabschieden. Und was mache ich dumme Nuss? Schreibe abends nach dem 3. Sekt eine Mail als PS. und bedanke mich für ihr Kommen, was ein kleines Geschenk für mich gewesen sei (weil sie meine Einladung so toll fand). Als Anrede schrieb ich nur ein "du", danke dir ... In der Antwort steht drin, dass sie diese Anrede irritiere und das sei ihr zu nah - ein Satz wie ein Holzhammer für meine empfindsame Seele. Ich merke, es fängt an mir weh zu tun und es tut mir nicht gut das Ganze. Vielleicht hat jemand einen Tip, wie ich am besten aus der Nr. rauskomme, ohne allzu viel Persönliches/Emotionales von mir zu zeigen. Derzeit habe ich paar Tage frei (- göttinseidank). Am liebsten möchte ich da gar nix mehr dazu sagen und das geschickt auslaufen lassen, dh. keine privaten Kontakte mehr, keine Gespräche mehr in der Mittagspause - das möchte ich ab nächste Woche professionell handhaben können. Danke euch fürs Lesen und bin wie gesagt dankbar für jeden Hinweis oder Erfahrungen mit so einer Situation. Gruß, MsJones Der Beitrag wurde von MsJones bearbeitet: 22.Aug.2017 - 15:22 |
|
|
08.Sep.2017 - 17:12
Beitrag
#2
|
|
Fürstin Pückler Gruppe: Members Beiträge: 242 Userin seit: 18.09.2016 Userinnen-Nr.: 9.663 |
Liebe once,
gestern war ich zu k.o., um noch gescheit hier antworten zu können - dennoch habe ich aufmerksam gelesen: das von dir und McLeod, wieder und wieder. Bei deinen Zeilen kamen mir dir Tränen, weil du da Saiten in mir zum Klingen bringst, die genau auf meinen alten Schmerz hindeuten bzw. ihn mir aufzeigen. Weshalb ich Schweigen manchmal so persönlich nehme, auf mich beziehe ... Ich kann das von dir so annehmen wie es da steht und fühle mich diesmal nicht so ... (du weißt schon) und bin dir sehr dankbar (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) für deine verständnisvollen Worte. Du bist nicht über's Ziel hinaus. Verlass' dich darauf, daß ich dir ehrlich rückmelde, wenn mir was zu viel wird hier. Du hast so recht mit allem. Brauche etwas Zeit, um dir deine Fragen zu beantworten. ZITAT("once8") ... aber was ist dein ´Preis´ dafür? Tagelanges Warten auf ihre Dankesmail? Dich selbst schelten? Was tust du dir da an? Hier habe ich zumindest etwas anders gemacht als sonst: Ich habe nicht tagelang gewartet und mich vernachlässigt oder sowas. Sicher habe ich meine Mails gecheckt, doch alles im Rahmen, einmal am Tag. Mein Limit waren drei Tage und meine Erfahrung lehrt mich inzwischen, dass ich es danach abhaken kann, weil "sie steht nicht auf mich" und all das. Diesmal habe ich eine Rückmeldung geschrieben, wie das bei mir ankommt und daß ich denke, sie weiß meine Geste nicht mehr zu schätzen. Sachlich und Kurz. Ohne Vorwurf. Mit dem Fazit: sie erwidere meine Sympathie eben nicht - meine Wahrnehmung einer "Einbahnstraße" hier. Beendete den privat gewordenen, näheren Kontakt mit der Mitteilung, einen gut professionellen Umgang mit der Situation zu bevorzugen. Und das ich keine Antwort mehr erwarte. Finito. Danach ging es mir etwas besser in dieser 'Geschichte'. Sie antwortete überraschend trotzdem - sogar zeitnah. Erst wollte ich das gar nicht lesen. Denn da stand tatsächlich drin, sie habe nichts von meiner Erwartung auf eine Antwort "gewußt". Nee, ne? Wie bitte? - verstehe ich nicht. Mehr stand dazu auch nicht. Ja, das kam noch, das pflichbewußte "danke für dein mitgefühl" - erreichte mich nicht mehr, weil nach Floskel klingend. Ihr Angebot mit mir am nächsten darüber reden zu wollen, damit nicht weiter was im raum steht, habe ich höflich schriftlich abgelehnt mit der Begründung, dass ich mich nicht in der Lage fühle, mit ihr noch 'was' (ja was denn noch?) zu klären. Weil ihr Schweigen in mir was ausgelöst hat, womit es mir nicht so gut geht und mir weh tut. Und sie vmtl. was ab bekommen hat, was eigentlich woanders hingehört, auch damit ginge es mir nicht gut, räumte ich ein. Ersuchte um Verständnis für mein Bedürfnis nach Abstand. Und als sie wir uns dann später in Büro sahen, kam sie auf mich zu und sagte kurz und kühl, sie würde Verständnis haben. Sie sah blaß aus und konnte mich nicht richtig ansehen. Ich machte merkwürdigerweise das Angebot, daß wir mal später reden können - obwohl ich weiß, daß ich das nicht mehr will. (Auweia) In dem Moment spürte ich deutlich, wie sehr ich mir - trotz allem - nur ein einziges warmherzig-tröstendes Wort von ihr gewünscht hätte oder von mir aus ein in-den-arm-nehmen - weil sie ja gelesen hat, dass es mir nicht so dolle geht. Sie entschwand jedoch schnell und redete auffallend locker mit meiner Kollegin im Vorraum. Ich merkte wie mir nebenan am Schreibtisch sitzend die Tränen hochkamen und ich am liebsten weggelaufen wäre. Später weinte ich in der Mittagspause beim Spazierengehen vor mich hin. @McLeod, was meinst du mit "ersatzlos" lassen, deinen Beitrag? Liebe Grüße, Ms. Jones Der Beitrag wurde von MsJones bearbeitet: 08.Sep.2017 - 17:18 |
|
|
09.Sep.2017 - 08:00
Beitrag
#3
|
|
Satansbraten Gruppe: stillgelegt Beiträge: 522 Userin seit: 24.09.2016 Userinnen-Nr.: 9.670 |
Denn da stand tatsächlich drin, sie habe nichts von meiner Erwartung auf eine Antwort "gewußt". Nee, ne? Wie bitte? - verstehe ich nicht. Liebe MsJones, ganz ohne Deinen Wunsch nach Resonanz bewerten zu wollen.... ....dass sie schreibt, sie habe von Deiner Erwartung auf Antwort nichts gewusst finde ich nicht soo völlig unverständlich. Denn das Ich-erwarte-etwas-zurück-Paket lag ja unsichtbar zwischen dem geschickten Kraftpaket und der lieben virtuellen Umarmung. Wenn es ihr nicht gut geht, hat sie vielleicht gerade nicht den inneren Raum, die unsichtbar mitgesandten Erwartungen eines Gegenübers so aufzunehmen und zu spüren? Diesmal habe ich eine Rückmeldung geschrieben, wie das bei mir ankommt und daß ich denke, sie weiß meine Geste nicht mehr zu schätzen. Sachlich und Kurz. Ohne Vorwurf. Mit dem Fazit: sie erwidere meine Sympathie eben nicht - meine Wahrnehmung einer "Einbahnstraße" hier. Beendete den privat gewordenen, näheren Kontakt mit der Mitteilung, einen gut professionellen Umgang mit der Situation zu bevorzugen. Und das ich keine Antwort mehr erwarte. Finito. Ihr Angebot mit mir am nächsten darüber reden zu wollen, damit nicht weiter was im raum steht, habe ich höflich schriftlich abgelehnt mit der Begründung, dass ich mich nicht in der Lage fühle, mit ihr noch 'was' (ja was denn noch?) zu klären. Weil ihr Schweigen in mir was ausgelöst hat, womit es mir nicht so gut geht und mir weh tut. Und sie vmtl. was ab bekommen hat, was eigentlich woanders hingehört, auch damit ginge es mir nicht gut, räumte ich ein. Ersuchte um Verständnis für mein Bedürfnis nach Abstand. .....Und ihr schnelles Entschwinden nach diesen Botschaften finde ich sogar sehr nachvollziehbar. Herzliche, persönliche Worte oder eine UMarmung nach Deiner deutlichen Abgrenzung würden nicht passen. Herzliche Grüße Der Beitrag wurde von Françoise bearbeitet: 09.Sep.2017 - 08:04 |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 01.11.2024 - 01:02 |