![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 30 Userin seit: 23.06.2018 Userinnen-Nr.: 9.954 ![]() |
Hallo zusammen, ich bin Lisa und neu hier.
Ich hoffe hier einen Rat zu finden, da ich nicht so recht weiter weiß. Ich entschuldige mich schon mal im voraus, falls das ein längerer Text wird. Aber es dient der Erklärung. Und zwar erlebe ich eine Achterbahn der Gefühle, seit ich entdeckt habe, dass ich auf Frauen stehe. Ich habe früher immer nur Jungs gedatet und auch mit ihnen meine ersten sexuellen Erfahrungen gemacht. Und das waren eigentlich keine schlechten. Frauen haben mich schon irgendwie angezogen, aber ich dachte immer, dass sei halt bei jedem so. Ich selbst bin sehr zart/feminin und fühle mich auch genau zu diesem Typ Frau hingezogen. Jedenfalls passierte es dann irgendwann, auf einer Party und ich hatte einen one night stand, mit einem älteren Mädchen. Danach war alles anders. Wie der Sex an sich war habe ich zuerst gar nicht realisiert, denn ich war völlig am Boden zerstört und hatte eine Art schlechtes Gewissen, welches mich bis heute noch verfolgt. Dazu später mehr. Zuerst meine Eltern: Ich bin sehr behütet aufgewachsen, typisches Vorstadt Mädchen. Es gab sehr viel Liebe und mir wurde immer alles ermöglicht, was nur irgendwie ging. Und es ging einiges, da meine Eltern wohl der Inbegriff dessen sind was man meint wenn man davon redet, "es im Leben zu etwas gebracht zu haben". Ansonsten war immer alles sehr geregelt und von "Normen und Werten durchzogen". Außerdem wurde immer sehr darauf geachtet "wie das für andere Leute aussieht". Das Thema gleichgeschlechtliche Liebe war nie ein großes, obwohl mir beide immer wieder versichert haben, dass wäre heutzutage etwas völlig normales. Ich hatte zwar nie das Gefühl, dass dies so ganz ihre Überzeugung war, aber es war für mich ja auch nie von großem Belang. Und plötzlich war es das eben doch. Nachdem ich mich ein bisschen von dem ganzen Schreck erholt hatte, fing ich an unter anderen Aspekten darüber nachzudenken und darüber, dass es mir sehr gefallen hatte. Und so habe ich es noch einmal ausprobiert und dabei gemerkt, wie glücklich ich damit bin. Das war so anders. Zärtlich, liebevoll und auch ein bisschen kitschig/romantisch, so wie ich es immer wollte. Es war so schön und fortan fing ich an Frauen zu daten, ohne das Wissen meiner Eltern natürlich. Dann, Anfang letzten Jahres, bin ich meiner Traumfrau begegnet. [...] Sie sah so umwerfend und exotisch aus, dass ich mich sofort verliebt habe und sie einfach ansprechen musste. Alle Zweifel wegen meiner Orientierung, die gesellschaftlichen Zwänge, alles egal. Das war wie ein Sturm, ich wurde einfach mitgerissen und war noch nie vorher so verliebt gewesen. Heute wohnen wir zusammen und ich habe auch mit meinen Eltern darüber geredet. Sie nahmen es auch sehr gut auf, so war mein erster Eindruck. Nur der eine Satz meiner Mutter, wie sie mir auf das Knie tätschelte und meinte "Wir alle haben mal gegen unsere Eltern rebelliert, dass geht vorüber" ließ mich zweifeln. Mein Vater ließ sich nie etwas anmerken, der war aber sowieso immer besonders lieb zu mir. Ich war seine Prinzessin und konnte gar nichts falsch machen, wie meine Mama immer sagt. Leider ist er vor kurzem verstorben und ich war sehr erschrocken, als meine Mutter mir letztens erzählte, er habe sehr mit sich ringen müssen wegen "dieser Frau", als wir zusammen Weihnachten feierten. So nennt meine Mutter sie übrigens immer, wenn sie denkt ich bekomme es nicht mit. Zum Beispiel wenn sie mit einer Freundin telefoniert, oder dergleichen. Die beiden verstehen sich soweit eigentlich recht gut, aber meine Freundin meint immer, sie fühle sich nicht recht wohl in ihrer Gegenwart. Meine Eltern verkehren in solchen gehobenen Kreisen und dort ist es schick und hipp, einen auf voll tolerant zu machen. Aber das ist nicht so ehrlich, wie ich glaube. Zu mir hat sie kürzlich mal gesagt, "Die reden über uns, aber lass Sie doch". Dabei habe ich gemerkt, dass ihr das ganz und gar nicht egal ist. Auf einer Familienfeier sagte sie zu ihrer Schwester, sie habe sich ja etwas anderes vorgestellt, aber es komme halt immer anders. Und nun müsse man sich damit arrangieren und das beste draus machen. Ich habe manchmal den Eindruck, sie redet sich selbst ein, wir wären nur so eine Art "beste Freundinnen WG" oder was in der Art, um besser damit klar zu kommen. Mich belastet das alles so doll. Ich liebe meine Freundin sehr und würde immer zu ihr halten, egal was wer sagt und was jemand erwartet. Andererseits habe ich das Gefühl, meine Eltern irgendwie enttäuscht zu haben. Und dann bin da auch noch ich selbst und meine Zweifel. Ein Teil von mir weiß das ich Frauen liebe und genießt das alles total. Ein anderer hat eine Art schlechtes Gewissen, oder was in der Art. Ich kann das nicht mal sagen. Und ich habe große Angst das dies alles ein großer Irrtum ist und ich irgendwann begreife das ich mir nur einbilde lesbisch zu sein. Obwohl mir das so viel mehr gibt als die Beziehung zu einem Kerl es je konnte. Mit meiner Freundin traue ich mich auch nicht zu reden, weil ich Angst habe, dass sie dann denkt, ich würde mich für sie schämen. Dabei könnte es nicht mehr das Gegenteil sein. Ich bin so stolz auf sie und das wir uns lieben. Aber irgendwie habe ich Angst jemanden zu enttäuschen, oder das am Ende sich alle von mir abwenden. Ich will niemanden verlieren, niemanden verärgern und selbst ein bisschen zur Ruhe kommen. Und ich bin sehr traurig darüber, dass ich nie mit meinem Vater über all das reden konnte und es auch nie mehr kann. Der hätte mich verstanden, mich in den Arm genommen und alles wäre gut geworden. Und selbst wenn er das innerlich total abgelehnt hätte, hätte er mich beschützt und verteidigt. Klingt das alles doof für euch? Nach Kleinkram? Mich bringt es wirklich zum verzweifeln. Was soll ich nur tun? edit kawa: too much information. Zum Schutz deiner Freundin was rausgekürzt. Der Beitrag wurde von kawa bearbeitet: 23.Jun.2018 - 22:58 |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Das hatte ich mir irgendwie gedacht mit der Bordiediagnose . Ich hatte mich vor Jahren eingehend damit beschäftigt
und zieh mir selbst diese Diagnose nicht an , hatte aber entdeckt , dass es sehr viele Menschen gibt , auf die jeweils mehrere Aspekte zutreffen , die Borderl*neanteile ausmachen . Den Begriff Skill kenne ich auch . In kaltes Wasser gehen , etwas Starkes riechen und so , um aufzuwachen , zu sich zu kommen , die Umgebung klarer wahrzunehmen . Es ist typisch , dass dieser Arzt Deiner Freundin riet , sich von Dir zu trennen , weil - so war es jedenfalls vor 10 Jahren- diese Krankheit so unbeliebt ist , weil manche Therapeuten glauben , sie kämen mit Bordies nicht klar , eventuell wegen des ständigen Wechsels zwischen der Verherrlichung und dann wieder Abwertung des Gegenübers . Damit hatte ich auch zu tun , habe das aber mittlerweile gut in den Griff bekommen . Auch mit dem "Gefühlsregler" kann ich heute gut umgehen . Selbstsch*digendes Verhalten muss ja nicht gleich Ritzen sein , kann vieles mehr bedeuten . Hier im Forum wird sehr vorsichtig mit psychischer Instabilität umgegangen , würde ich meinen . Es gibt stattdessen viele - ich sag mal - Spielstationen , wo Smalltalk betrieben wird . Eigentlich teilen wir uns dort aber dann doch auch viel Persönliches mit . Es gibt ja spezielle Internetforen für Bordies , aber ich würde da keins empfehlen , da sie trig*ern und eine Katastrophe nach der anderen aufgetischt wird , damit es ja nicht langweilig wird - so seh ich es heute . Ist meine persönliche Entwicklung . Hast Du eine/-n gute/-n Thera ( musst ja nicht antworten )? |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 02.05.2025 - 18:18 |