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> Coming-out, mal etwas anders
Cassey
Beitrag 30.Jun.2019 - 09:33
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 8
Userin seit: 13.09.2018
Userinnen-Nr.: 9.983



Einen schönen guten Morgen,
möchte euch von einem Erlebnis berichten und freue mich auf eure Meinungen dazu.
Meine Lebensgefährtin und ich arbeiten in einer größeren Abteilung mit immer mal neuen Mitarbeitern. Auch der Chef ist noch relativ neu. Wir haben uns vor über 5 Jahren geoutet da wir die Heimlichkeiten nicht mehr ausgehalten haben, es eh schon jeder geahnt hat und ja gemeinsamer Urlaub anders auch nicht möglich war. Davor war ich viele Jahre mit einem Mann verheiratet und habe zwei inzw. erwachsene Kinder. Wir haben immer darauf geachtet trotz unserer Liebe auf Arbeit nicht zu sehr aufzufallen. Also zB keine Küsse oder Umarmungen am Arbeitsplatz... Im Geschäft sind wir einfach sehr guteArbeitskolleginnen. Und trotzdem merken im normalen Gespräch auch Außenstehende dass wir uns doch sehr gut kennen. Das bedeutet dass immer wenn jemand Neues bei uns zu arbeiten beginnt, länger bleibt und enger mit uns zusammen arbeitet, ein neues Outing ansteht. Die Reaktionen darauf sind immer wieder lustig/ interessant. Es kommen dann immer ein paar Fragen... auch mal ein lustiger Seitenhieb. Alles im Rahmen und immer freundlich. Nun haben wir wieder eine neue Kollegin. Also Outing... du weißt sicher schon dass wir zusammen leben... Nein... ach so...Ja, also wir leben zusammen.
Sie hat mir erzählt dass ihre Tochter auch schon Interesse an Frauen angemeldet hat. Sie das bei ihrer Tochter nicht gut findet bzw. es ihr schwer fällt sich damit anzufreunden. Aber es gibt ja noch Hoffnung...(!)
Und jetzt kommt weshalb ich eigentlich schreibe. Wir hatten eine Situation in der diese neue Kollegin eine von uns beiden wegschicken wollte und es fiel der Satz: Geh doch zu deiner Frau...
Das bekam eine höhere Angestellte aus der Abteilung mit, bei der wir noch nicht geoutet waren. Wie, zu deiner Frau?? Eine Antwort bekam Sie nicht. (Ich war nicht dabei).
Nun haben wir also mal eine ganz andere Situation. Wir werden offen vorne herum geoutet. Seither haben wir das immer selbst übernommen, also meistens ich. Und wir haben penibel darauf geachtet bei wem wir uns outen. Frau kriegt da mit der Zeit so ein Gespür dafür. Wo ist es sinnvoll, nötig oder es ist echt Vorsicht geboten. Was hintenrum läuft können wir natürlich nicht beeinflussen. Was haltet ihr von diesem Geoutet- werden?? Ich selbst komme echt schlecht damit zurecht und habe das Gefühl ich müsste mit der entsprechenden Kollegin reden. Ihr fehlt ganz offensichtlich das Feingefühl. Freue mich auf eure Antworten und hoffe sehr dass ich verständlich geschrieben habe.
Euch einen wundervollen Sonntag trotz der Hitze!!
LG von Cassey
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plop
Beitrag 01.Jul.2019 - 22:18
Beitrag #2


feministische winterfeste klimperlesbe
************

Gruppe: Members
Beiträge: 5.475
Userin seit: 02.09.2004
Userinnen-Nr.: 232



hallo cassey,
ich kann auch nur recht schwierig einordnen den spagat zwischen -sich offen darlegen und
der selektion die ihr vornehmt (oder auch vornehmen müsst-oder glaubt vornehmen zu müssen)bei wem ihr euch erklärt

also kann ich nur meinen eigenen senf dazu beitragen,der eigentlich unser senf ist :

wir leben schon sehr lange zusammen,arbeiten fast solange in teilweise gleichen bereichen an gleichen orten-und das lange zeit nahezu ungeoutet .
langes zusammenleben führt aber in der regel auch dazu,die eigene liebesweise immer erkennbarer und deutbarer zu halten :
teilweise haben wir wirklich verkündet,dass wir in der tat sind,was schon lange hintenrum gemunkelt wurde:nämlich ein lesbischen langzeit- liebespaar,
teilweise nach dem prinzip.wer nicht drüber sprechen will und uns aber immer zusammen einlädt und als doppelpack behandelt, der braucht auch keine erklärung über sich ergehen zu lassen.

allerdings waren wir auch mit dem gegenteil durchaus zufrieden :wenn jemand anders uns als lesbisches paar irgendwo "geoutet "hatte dann war das auf eher angenehme weise ja vom tisch.

das wurde mit der zeit eine immer komfortable lebens/liebessituation-
aber für mich hat sich mit unserer hochzeit vor kurzem noch mal etwas grundlegend geändert:
ich stelle jetzt super oft noch mal durch die -eigentlich von mir nicht sehr gemochte unfeministische -
formulierung "meine frau" klar,dass ich lesbisch lebe!!!!!

und das komischste :
die meisten sagen noch nicht mal "aha" dazu ,sondern sie nicken freundlich als hätte ich von meinem MANN gesprochen..ich frage mich ob mein allgemeines und weiteres berufslumfeld wirklich schon so weit ist,diese mitteilung zur kenntnis zu nehmen ohne noch nicht mal durch ein winziges wimpernzucken eine gewisse irritatioon auszudrücken.
das kommt mir schon zu schön und unkompliziert vor um wahr zu sein vor

aber jetzt bin ich ziemlich abgedriftet:

ich weiss nicht welche hierarchien bei euch zu beachten sind und welcher vertrauensbruch es ist ,wenn nicht IHR die information von eurer beziehung eurer vorgesetzten gegeben habt.falls dass der springende punkt ist ,verstehe ich sehr deine aufregung ,vor allem wenn das berufsleben dadurch schwieriger werden würde....
aber das dürfte doch heute eigentlich gar nicht mehr sein ( das wort "eigentlich" besagt aber leider meist das gegenteil).

ein bisschen out klappt meiner erfahrung nach nicht richtig gut:
ganz oder gar nicht würde die alternative sein,
aber :ist "gar nicht "eine alternative ????????

in deinem post schwingt allerdings bei mir bei der beschreibung dieser neuen kollegin unterschwellig mit,als dass es da ein anderes konfliktfeld gäbe-sei es ihre ablehnung eurer lebensweise,sei es noch etwas anderes.......
dann wäre das verärgert sein über ein outing sozusagen das stellvertreter-thema für dieses zu erkennende kernproblem.








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