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Beitrag
#1
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Tante! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.899 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 13 ![]() |
Hallo zusammen!
Ich hab vor längerer Zeit schonmal darüber nachgedacht, aus der (katholischen) Kirche auszutreten und mit der Papstwahl ist dieser Gedanke wieder aktuell geworden. Das hat allerdings weniger mit dem neuen Papst an sich zu tun, sondern damit, daß ich mich schon seit vielen Jahren mit dem katholischen Glauben nicht mehr identifizieren kann (was auch viel mit Ereignissen in meiner Kindheit zu tun hat) und inzwischen eh nur noch zu irgendwelchen Hochzeiten oder Trauergottesdiensten zur Kirche gehe. Habt ihr vielleicht auch schonmal darüber nachgedacht oder habt diesen Schritt sogar schon vollzogen? Was sind/waren eure Beweggründe? Lieben Gruß Squirrel |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 966 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 42 ![]() |
@Sägefisch:
Die Kirchensteuer wird vom Staat stellvertretend für die (Kirchen-)Gemeinden eingezogen. Die Höhe der Kirchensteuer ist abhängig von der Religionszugehörigkeit und sogar teilweise in den Bundesländern unterschiedlich. Im Schnitt so 8-9% von der Lohnsteuer des Arbeitnehmers. (Die Kirchensteuer ist übrigens selber wieder als Sonderausgabe von der Lohnsteuer absetzbar, d.h. ein Austritt spart nicht automatisch auch diese 8-9% sondern weniger, da sich gleichzeitig durch Wegfall der Sonderausgabe das Einkommen entsprechend erhöht und darob wieder die Lohnsteuer steigt.) Für die Verteilung auf die einzelnen Gemeinden gibt es dann wieder Stichtagsabhängige Erhebungen der Gemeindemitgliederzahl aus denen dann ein Kirchensteuerverteilungsschlüssel errechnet wird, aus dem sich ergibt, wieviel Kirchensteuer jetzt die einzelne Gemeinde wirklich bekommt. Kirchensteuermittel bekommen nur die "amtlich" anerkannte evangelische und katholische Kirche, hat als "Staatskirche" die Möglichkeit die Kirchensteuer vom Staat einziehen zu lassen. Alle anderen Konfessionen müssen ihre Kirchenabgaben von ihren Mitglieder selber "eintreiben". Die freikirchlichen Gemeinden beispielsweise bekommen keine Kirchensteuern (ihre Mitglieder zahlen aber auch keine), sie leben von den direkten Zahlungen ihrer Gemeindeglieder. Ebenso ist es zur Zeit z.B. auch noch bei den Zeugen Jehovas. Da habe ich allerdings kürzlich in der Zeitung gelesen, dass sie einen Antrag gestellt haben, rechtlich entsprechend so anerkannt zu werden, dass auch ihre Kirchensteuern über den Staat "eingetrieben" werden können. @shark: Es steht jedem jederzeit frei, wenn ihm die Kirche nicht passt aus dieser auszutreten. Dazu bedarf es einer einfachen Unterschrift auf einem Formular. (Hier vor Ort werden die beim Amtsgericht ausgegeben.) In dem Moment wird auch keine Kirchensteuer mehr eingezogen. Das viele die Kirchensteuern zahlen mit der Kirche nichts mehr "am Hut haben" ist korrekt. Aber was kann die Kirche/der Staat dafür, wenn die "zu bequem" sind auch die Konsequenzen zu ziehen? Und das die Kirchen Werbung für Kirchenaustritte machen, kann ja wohl keiner ernsthaft erwarten, oder? Viele bleiben ja auch nur in der Kirche, damit sie bei Hochzeit, Beerdigungen usw. dann ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen können, nicht weil sie glauben, sondern das ist ja immer so schön feierlich. (Mir persönlich sind die lieber die ehrlich für sich entscheiden ist nicht mein Ding und austreten, als diejenigen, die als Karteileichen vor sich hinschmoren, weil sie sich nie mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Aber das nur am Rande.) Das der Staat in Deutschland noch für die sog. "Amtskirchen" die Steuer einzieht ist ein altes Relikt, aus Zeiten in denen Staat und Religion in Deutschland noch nicht getrennt waren. Und die Religion des jeweiligen Landesfürsten auch die Religion des kompletten Volkes "zu sein hatte". Andererseits viele soziale Aufgaben in unserer heutigen Gesellschaft würden ohne die Kirchensteuereinnahmen nicht existieren/funktionieren, bzw. gäbe es die Kirchen nicht, die aus ihren Kirchensteuereinnahmen Kindergärten, Altenheime, Beratungsstellen... finanzieren würden, müsste der Staat diese Aufgaben, mitfinanzieren, denn sie sind für die Gesellschaft unverzichtbar. Die Folge wäre mit Sicherheit, dass der Staat zwecks Finanzierung auch mal wieder die Steuern erhöhen müsste. Ob sich das dann im Endeffekt für die Allgemeinheit dann wirklich noch billiger rechnet bliebe abzuwarten. Wie groß ist schon jetzt das Geschrei, wo die Bistümer bzw. evangelische Gemeinden sich teilweise als Träger aus der Kindergartenarbeit zurück ziehen. Und ihr Angebot auf den eigenen Bedarf anpassen, weil sie einfach die zusätzlich vorgehaltenen Kindergartenplätze nicht mehr finanzieren können? Da der Gesetzgeber verpflichtet ist die Kindergartenplatzgarantie umzusetzen, kostet dies die Staatskasse erheblich Geld. Schliesslich tragen die freien Träger 20% der Kosten, das macht pro Kindergartengruppe lockere 20.000 Euro. edit: Absatz ergänzt, da zu früh abgeschickt. :roetel: Der Beitrag wurde von sja bearbeitet: 24.Apr.2005 - 22:49 |
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