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Beitrag
#1
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Bewusstseinsbildung über Sprache
Trennen, Verbinden oder Manipulieren durch Worte, zwischenmenschliche Politik. Ein immer wieder mich erstaunendes Phänomen- man spricht die gleiche Sprache und versteht sich dennoch nicht- ja entfremdet sich durch Sprache zuweilen sogar. Es wird ja gesagt, dass die eigene Sprachgebung sich während der persönlichen Entwicklung verändert- einfach durch Erfahrungen und Umfeld. Aber kann es nicht durchaus auch rückwirkend sein, dass sich die Persönlichkeit ebenfalls durch die Sprache selbst verändern kann? Inwieweit sind Sprachstile an Umgebungen und Umfeld geknüpft und welche Macht haben sie? Das die Sprache eines Menschen uns manchmal mehr sagen und zeigen kann, als seine Meinungen und vertretenen Ansichten, ist bekannt- aber wie viel verrät uns Sprache wirklich- was sagt sie eigentlich aus? Und kann uns manchmal Sprache mehr trennen als verbinden? Und wenn dem so sei- was beispielsweise auch meine Ansicht ist- wie könnte man dieses zwischenmenschlichen Probleme glätten- heißt wie kann man durch Sprache denn die Probleme lösen, die eben auch durch die entstehen? Kann man sprechen und Sprache- und die Prozesse, die ihm zugrunde liegen neu bzw. gemeinsam neu erlernen? Wie? Die Macht, die mittels Sprache ausgeübt werden kann- allein durch Stil und Vokabeln- zeigt sich gerade jetzt im politischen Umfeld. Da werden semantische Brücken künstlich gebaut, um durch Assoziationen andere Eindrücke als die eigentlichen zu vermitteln. Sprache kann manipuliert werden und kann manipulieren- doch wo setzt man den Maßstab für eine „richtige“ Interpretation An bzw. gibt es diese? Schließlich liegt hinter jedem Gedanken eine Grundlage, die eine Sichtweise beinhaltet. Einen Pfad zwischen Wahrnehmung und Sprache zu schlagen ergibt deshalb auch Schwierigkeiten, weil Sprache einerseits ebenfalls Be4standteil von Sprache ist und andererseits auch anderen Wahrnehmungen immer wieder unser subjektiven Blickwinkel zugrunde liegt. Da wird die skeptische Betrachtungsweise deutlich- nur wie kann man im Gegensatz zum pyrrhonischen Skeptiker weiter handlungs- und meinungsfähig bleiben? Interessant unter diesem Aspekt ist auch die Arbeit der sogenannten Spindoktoren*. *Zitat: "Propaganda, Psychological Operations und Information Operations in Krieg wie in Frieden sind sein Spezialgebiet." aus: spindoctor Oder alternativ Zum Begriff des spindoctors |
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Beitrag
#2
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Hm- allerdings sprich er dann doch nicht seine eigene Sprache (Wittgenssteins Überlegungen üer eine Privatsprache bleiben daher Überlegung, wie er selbst auch meinte)- seine Sprachwirklichkeit bleibt doch letztendlich auch an die Umwelt gebunden. Interessant dabei ist eben das Zusammenspiel zwischen Außeneinfluss- sprich wie wird der Mensch von anderen durch seine Sprache wahrgenommen- und der eigenen Wahrnehmungsbeeinflussung mittels Sprache (und Rückkoppeleffekt, heißt, beeinflussung des Urteils durch Wortinhalt und dem Außenverständnis)? In dem der Mensch für gewisse Dinge eine Bezeichnung findet (oder meist zwischen mehreren sich für eine hauptgeläufige entscheidet) bestimmt er nicht nur sein Urteil/ seine Ansicht über das zu Bezeichnende, sondern sein Urteil über das Objekt wird durch das Verständnis und Verhältnis/Bezug der anderen zu diesem Wort nocheinmal beeinflusst. Heißt im Beispiel- ob jemand zu einer Frau "Frau" oder "Weib", "Dame" (oder andere Wörter, die ich hier aber des guten Tons nicht erwähnen möchte) o.ä. sagt hängt von seinem individuellen, erfahrungsmäßigen Blick ab, durch das Wort wird ein Urteil ausgedrückt (über dessen grobe Bedeutung man sich im klaren sein kann, aber über dessen Tragweite es meistens nicht ist)- und durch seine Verwendung stößt man auf gewisse Resonanzen- die widerum zu entweder einem Wortwechsel oder zu einem Beibehalt des Wortes mit Verstärkung- Behauptung des damit verbundenen Urteils. Somit formt der Mensch nichjt nur Sprache, sondern die Sprachgebung formt im Rückschluß auf die Beziehung zur Umwelt auch ihn. Bei der Wertehaftigkeit mancher Worte hängt natürlich vieles im politischen Bereich- die deutsche Gesellschaft hat es irgendwie geschafft beinahe alle Bereiche zu politisieren oder eine Platform dafür zu bieten. Daher auch die unterschiedlichen Bedeutungstragweiten von Wörtern, die Laura mit dem Beispiel über die Zeit (Zahnarzt vs. Physikvorlesung) gegeben hatte. Das alles hängt denke ich mit unserem Verbindungs- und Kategoriendenken zusammen. Das ständige Bedürfnis Dinge miteinander zu vergleichen und in eine Wert(e)beziehung zueinander zu setzen. Und für diese menschliche Art ist natürlich Sprache die ideale Plattform- besonders unsere propositionale, mittels derer der Mensch von sich aus auf andere Dinge referieren und somit auch Vergleiche anstellen kann. Ein sehr interessantes Beispiel wie sehr auch Sprache unser Bewusstsein und Selbst-/Weltverständnis prägt bietet ein älterer afrikanischer Dialekt (ca 18./19.Jh.)- bei dem es keinen Konjunktiv gab. Sozusagen kein "würde, könnte, hätte..." Beim Austausch mit den Westlern kam es zu interessanten Situationen, nicht nur was Übersetzungen anging. Das Verantwortungsbewusstsein für die eigene Tat lag höher- denn es gab nur "ich habe es getan" oder "ich habe es nicht getan", kein "ich hätte oder würde ja gerne..." und somit ein anderes Verständnis von Handlungen- die erklärenden, anschließenden oder vorhergehenden Worte waren nicht so gewichtig wie die eigentliche Tat- weil sie den Menschen erkennbar werden ließ. Übertragen auf unsere momentane Gesellschaft bemerkt man wie sehr sich an Worten aufgehangen werden kann- Wahlversprechen, Parteiprogramme... all bdas scheint immer noch mehr wert zu sein als der eigentliche Entscheidungsverlauf. Und dann kommt ein empörter Aufschrei auf der einen und eine noterklärende Rede auf der anderen Seite. Inwieweit also auch Verantwoetungsbewusstsein und Handlungsreflektion (hinsichtlich des eigenen Tuns und das Verständnis der Handlungen von anderen) über Sprache abläuft, ist immer wieder erstaunlich. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 16.05.2025 - 00:45 |