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> Lieber Merkel in Deutschland als Ankara in EU?
Justitia
Beitrag 24.Jun.2005 - 16:46
Beitrag #1


Vorkosterin
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Beiträge: 3
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Hallo!

Mein erster Beitrag hier und nein, ich will nicht provoziere ;)

ABER: Ich bin mit mir selbst gerade nicht im reinen, weil ich mittlerweile der Auffassung bin, dass ich lieber ein konservatives Deutschland hätte als eine EU mit der Türkei. Und auch in zehn Jahren werde ich hier noch leben, deshalb ist das auch heute schon eine aktuelle Frage für mich. Ich selbst bin Europarechtlerin und kenne mich damit sehr gut aus. Und vielleicht deswegen habe ich eine solche Angst vor einer Vollmitgliedschaft der Türkei.
Ich kenne die selbstbestimmten Frauen in den Grossstädten und auch die Professorinen an den Unis und deren Kopftuchverbot an Schulen. Aber diese Leute werden nicht die Europapolitik machen. Das wird die islamistische Regierung sein. Und diese wurde nunmal von den Türken gewählt, daher kann ich dem Argument der fortschrittlichen Türkei wenig abgewinnen. Es war ein bitterer Kampf im Parlament, um diese eigentlich so selbstverständlichen Menschrechte z.B. im Strafrecht durchzusetzen zu können. Und es wurde nicht durch Druck der Bevölkerung oder der politischen Überzeugung der Parteien (egal ob Regierung oder Opposition) endlich durchgesetz, dass alle Vergewaltiger endlich zur Rechenschafft gezogen werden. Es war einzig der politische Druck der EU. Das ist sehr begrüssenswert für die Türkei. Aber für die EU?
Fast alle frauenspezifischen Fortschritte sind Deutschland von der EU diktiert worden. Mittlerweile ist die EU jedoch immer konservativer geworden. Können wir uns da erlauben, die Türkei aufzunehmen? Sind sie erstmal Vollmitglied, so können sie mitbestimmen und ich kann einfach nicht sehen, dass dies Frauen oder gar uns Lesben einen Vorteil bringen soll. Im Gegenteil.

Nach den (seriösen) Menschenrechtsberichten über die Türkei müssten ja unsere Konservativen in Deutschland die radikalsten Freidenker und Frauenrechtler der Türkei sein.

Ich sehe mich als sehr femministisch und deshalb bereitet mir diese neue Zuneigung zur CDU doch erhebliche Sorgen :was:

Lieben Gruss!
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Justitia
Beitrag 26.Jun.2005 - 12:04
Beitrag #2


Vorkosterin
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Beiträge: 3
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Userinnen-Nr.: 1.778



Hi,

@ lady: Ich glaube nicht, dass die EU zusammenbrechen wird. Dieses ganze Gerede von wegen "Krise" etc. ist absolut übertrieben, ich habe z.B. diese Verfassung gründlich mit dem geltenden EU-Recht verglichen und absolut keine überlebenswichtigen Änderungen festgestellt und bin da auch in bester Gesllschaft. Aber selbst nur darauf zu hoffen, dass die EU nicht hält, könnte mich nicht bezüglichlich der Türkei beruhigen.
Wie lange jeder in die Zukunft schaut, ist jedem selbst überlassen. Aber wenn in "paar" Jahren die Türkei Vollmitglied und das Geschrei gross ist, dann wird uns gesagt: von dieser Möglichkeit wusstet Ihr doch seit 10 Jahren!

@ rowan: es geht mir ja nicht darum, nur eine Partei zu wählen, die gegen den Türkeibeitritt ist. Dann könnte ich ja genausogut NPD wählen. Es geht mir darum, dass eine Partei an der Macht ist, die diesen verhindern kann. Und selbst wenn diese WASG dritte Kraft ist, wird sie eine beitrittsfreundliche Politik nicht verhindern (können).

Natürlich hat die SPD sozialpolitisch etc. die besseren Standpunkte. Meine Frage ist ja gerade, ob das deren Türkeipolitik aufwiegt und da denke ich eben nein. Für mich gibt es fast nicht schlimmeres als von von menschenverachtenden und vor allem frauenverachtenden Leuten aus Ankara meine Lebensweise mitbeeinflusst zu bekommen und da nehme ich Steuererhöhungen und Leistungskürzungen gerne in kauf. Und eben auch die Frauenrechte werden unter CDU mehr vorangetrieben, bzw. wenigstens nicht so zurückgeschraubt als unter einer EU mit Türkei.

Ich will ja nicht unbedingt, dass die CDU auch noch in zehn Jahren an der Macht ist, aber wenn die SPD merkt das deren bevorstehender Dämpfer auch an der Türkeipolitik liegt, dann ist da die Chance des überdenkens.

Lieben Gruss und fröhlichen CSD :dance:
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