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> Entscheidung und Verantwortung, Ursprünge gewalt(tät)iger Zirkelwellen
Gilgamesch.Miner...
Beitrag 09.Sep.2004 - 11:56
Beitrag #1


Satansbraten
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Entscheidung und Verwantwortung
Ursprünge und Wirkungsmechanismen einer gewalt(tät)igen Entwicklung

Inzwischen jährt sich mal wieder der 9.11.Von welchem Standpunkt man es aus sehen will, dieses Ereignis hat weiteichende politisch-globale Folgen gehabt. Redner von Terrorismus, Sicherheit, Massevernichtungswaffen und Apokalypse werden nicht mehr als hysterische Spinner angesehen. Und Angriff scheint nun fast legitimes Mittel zur Verteidigung. Fast. Denn wenn man von ständig präsenten militärischen Prozessen in den USA, Israel, Palästina, vielen Guerilla-Kriegen in Ländern Afrikas u.a. Gebieten einmal absieht, stellen sich Fragen-
Kann der Mensch auf Dauer ohne Krieg leben? Inzwischen werden Kriege ja auch nicht mehr allein aus Konkurrenz um begrenzte, notwendige Güter- sonder aus Erhaltung eines Überschusses geführt. Und ist es gerade dieser Überdruss an der Zufriedenheit, die Langeweile, die viele für einen heroisierten Schrecken begeistern lässt? Es scheint eine ständige Widerholung zu sein- Menschen die voller Übermut losziehen, völlig blind und die als Wrack zurückkehren und die Verantwortung wie ein Kind von sich weisen, Schuldige suchen mit dem Satz „Ich wusste es nicht, ich habe doch nichts getan. Es war (nur)...“
Aber auf der anderen Seite gibt es auch Länder und Menschen die trotz massiver Bedrohung versuchen gewaltlos und friedlich handeln. So zum Beispiel die tibetische Bevölkerung, als Mao und seine roten Truppen einmarschiert sind und die immer noch unter Maßnahmen zu leiden hat. Da hat kein Land der Welt nach „Befreiung der Bevölkerung geschrieen“. Na ja, die Tibeter haben ja auch kein Öl, nur einen schönen Ausblick...
Liegt es am Menschen oder (auch) an Kultur, Land, Klima, Familie, ... Inwieweit ist der Mensch für seine Handlungen verantwortlich und wieweit sollte er es sein?
Wo liegen die Ursprünge von Gewalt- im Menschen veranlagt oder äußerer Einfluss? Beides- und in welchem Zusammenspiel? Der Mensch unter dem Blickwinkel von Wille, Entscheidung und Verantwortung.

Wir hatten im Wohnzimmer bereits die Diskussion welche Rolle Frauen im Krieg spielen- die Frage ist leider dann ein wenig eingeschlafen- inwieweit unterscheidet sich da nocheinmal Gewalt oder wird durch Erziehung geprägt- oder aich durch politische Einflüsse? Die Frage nach den Zusammenhängen...
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 16.Sep.2004 - 12:22
Beitrag #2


Satansbraten
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QUOTE
Sie zu gewissenlosen Kampfmaschinen und selbstgerechten Kriegern zu machen, sie als unmenschlich abzustempeln beruhigt wahrscheinlich. Es sind halt die andern.

Nein- weder "stempel" ich die Menschen ab, noch sage ich "es sind die anderen" und reölativieren tue ich erst gar nicht- das müsste eigentlich in meinen Beiträgen wohl am deutlichsten geworden sein. Beruhigen würde so eine Vorstellung auch nicht- im Gegenteil- es würde ja eine ausweglose Situation darstellen- das w#äre beunruhigend. Und als gewissenslos aburteilen- nun, ich meinte in einem oberen Beitrag, dass mein Menschenbild dementsprechend aussieht, dass ich jedem Menschen ein Gewisse zuspreche- mich aber dann eben genau frage inwieweit so etwas möglich sein kann. Weder unterstütze ich auch die eine, noch die andere Seite- ich werfe beiden unrechtes Verhalten vor. Und das sehe ich nicht als schlichtes verurteilen- soll ich es ignorieren mit den Worten "man steckt nicht drin." oder nur sagen, es ist so und so, weil...- und was mache ich aus dem weil? Viele Gründe sind doch bekannt, und es wird trotzdem nicht damit gearbeitet, im Gegenteil, die Konflikte verschärfen sich.
In so einer extremen Situation wie die im nahem Osten war ich bisher glücklicherweise auch noch nicht. Aber wie gesagt- Gewalt hat viele Facetten- und andre Formen habe ich durchaus erlebt. Ja, und ich habe vor ein paar Jahren auch einmal zurückgeschlagen- und das tut mir bis heute leid. Aber eben weil sich der Mensch Gedanken machen kann, sollte es ihm möglich sein aus dem Geschehen zu lernen. Wenn Grenzen überschritten werden- nun dann muß die schlußfolgernde Konsequenz nicht immer ein Gegenschlag sein. Und ja- wenn jemand einen mir nahestehenden ohne Reue- oder Anzeichen davon- ermordet, wer weiß, ob ich dann nicht Rache ausüben würde- aber wenn dann möglichst an dem Schuldigen und nicht blindlings auf andere, nur weil sie dieselbe Sprache wie der Möder sprechen (und am besten noczh Opfer denen ich mich gewachsen sehe- wie Kinder...). Das ist der Irrsinn, von dem ich spreche- denn das ist blinder Hass.

edit- sicherlich ist das Argument "man steckt nicht drin." wichtig- nur in den nach den Anschlägen geführten Diskussionen nimmt es auf relativierende Weise einen sich selbst auch besänftigenden Charakter an- das meine ich jetzt nicht auf euch bezogen- nur sind mir eben jene Worte zu oft in einem lapidaren Zusammenhang entgegengebracht worden.

Anderes Beispiel- ein 15-jähriger verprügelt einen Mitschüler, weil dieser bessere Noten hat. Ein anderer vergewaltigt eine Mitschülerin, weil sie ihm einen Korb gegeben hat- was ist damit, kann man da wirklich immer noch sagen- "man steckt nicht drin?" Und das sind eben auch Formen von Gewalt, von denen ich gesprohen hatte.

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 16.Sep.2004 - 12:26
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