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Beitrag
#1
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Unverschämterweise habe ich mich einer Gedichtzeile Hofmannsthals bedient - um mich ein wenig mit Euch über Eure Philosophie des Reisens auszutauschen.
Beginnen will ich damit, dass meine Familie allsamt aus sehr erdbodenverhafteten Individuen besteht, die weiteren Reisen zu Luft oder Wasser nahezu prinzipiell ablehnend gegenüberstehen. So fanden sämtliche Familienurlaube in Deutschland, resp. den angrenzenden Staaten statt - ein Großteil davon an der See, den chronischen Erkrankungen in der Familie geschuldet. Im Lauf der Zeit konnten unsere Eltern mit Stolz fest stellen, dass sich in unseren Kinderköpfen ein recht klares Bild von der Geographie Deutschlands und deren kulturell vielgesichtigen Regionen formte. Auch auf eigene Faust war es mir recht früh vergönnt, quer durch Deutschland zu reisen - eine Option, die mein sonst recht eingekesseltes Leben in meiner Heimatstadt erträglich machte. Wundervolle, durch den Augenblick zauberhafte Begegnungen mit anderen Menschen, das Gefühl meines Rucksackes, der am Ende eines langen Tages tonnenschwer auf meinen Schultern thronte, Finanzknappheit und deren Überwindung und dabei die nahezu unendliche Freiheit weiter, immer weiter zu kommen, selbst bestimmen können, wohin der Weg mich führt - all diese Erinnerungen füllen mich heute, da ich nicht mehr die Möglichkeiten ausgiebiger Vagabundiererei habe, immer noch mit der gleichen Lebendigkeit aus. Erhalten hat sich auch die Sehnsucht, wenn ich Bahnanlagen sehe - mit Bahnhöfen assoziiere ich immer noch Freiheitsliebe und Leichtigkeit, genauso wie mich als stille Beobachterin das Kommen und Gehen, das Abschiednehmen und Willkommenheißen fasziniert. Auch heute noch bedeutet mir der Weg sehr viel, ist ein wichtiger Bestandteil des Reisens. Schon aus diesem Grunde sind Flugreisen für mich keine Reisen im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Zeitverbringen an einem weit entfernten Ort; Fliegen ist nicht romantisch genug für mein Fernweh. Vor einer Abfahrt besorge ich mir Literatur über das anvisierte Reiseziel, versuche mich ein wenig vorzubereiten auf das, was ich dort anzutreffen hoffe. Und lasse noch ein wenig Platz für Überraschungen, spontane Schwerpunktumgewichtung oder launiges Hakenschlagen. Gepäck benötige ich in der Regel dazu nicht allzu viel, einerseits eine kleine Lektion meiner Wirbelsäule, andererseits wohltuende Beschränkung im Abgleich zum vollausstaffierten Alltag zuhause. Wie reist Ihr gerne? Wie bereitet Ihr Euch auf Eure Fahrten vor? Seid Ihr eher spontan, oder doch wohl durchorganisiert? Welchen Stellenwert hat der Weg für Euch? Würde mich freuen, wie gesagt, ein wenig über Euer Fernweh zu erfahren. |
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Beitrag
#2
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 ![]() |
Schönes Thema! B)
Reisen und unterwegs sein - auch im kleinen - ist meine große Leidenschaft. Schon seit meiner Kindheit kann ich kaum genug davon bekommen, und ich hoffe immer noch darauf, mir in nicht allzu ferner Zukunft mal eine BahnCard 100 gönnen zu können. Seltsamerweise gibt mir schon Unterwegs-sein per se eine - auch mir selbst nicht immer erklärliche - Beruhigung und Befriedigung. Es geht mir einfach gut dabei, unabhängig vom Ziel. Mit Bahnreisen bin ich großgeworden, habe mir mit oftmals mehreren "Tramper-Monats-Tickets" pro Jahr Deutschland erfahren - in unzähligen Tages- und Nachttouren, nicht zuletzt mangels Geld für längere Aufenthalte. Einige wunderschöne Erinnerungen habe ich an völlig spontane Fahrten, bei denen ich erst am Bahnhof oder im Zug entschieden hatte, wo ich den Tag verbrachte, und auch Tage, die ich praktisch komplett "auf dem Weg" war, lediglich mit dem Ziel, etwas vom Land zu sehen. In den letzten Jahren zieht es mich allerdings auch sehr in die Ferne, und ich habe Flug-Reisen schätzen gelernt, wobei ich damit weniger 2-Stunden-Trips auf Mittelmeerinseln verbinde, sondern mehr Reisen um die halbe Welt mit Zwischenlandungen und Aufenthalten, bei denen man auch unterwegs etwas erlebt und kennenlernt. Die Möglichkeit zu spontanen Entschlüssen ist mir wichtig. Wenn es für länger oder weiter weg ist, bereite ich mich gerne vor, konsultiere eher mal Reiseführer für "Basics" und habe auch lieber eine Karte dabei. Aber ich plane nicht ins Detail, und wenn sich etwas anders als erwartet ergibt, ist es für mich oftmals genauso schön. Gerade innerhalb Deutschlands fahre ich nach wie vor auch völlig spontan weg, wenn mich gerade etwas interessiert und das Fernweh packt. Zuviel Gepäck wäre mir eher hinderlich, allerdings gehöre ich zu den Leuten, die grundsätzlich recht viel "Kleinkram" mit sich herumtragen. Da ich oft länger nicht zuhause bin, richte ich mich in den letzten Jahren insgesamt mehr und mehr am Unterwegs-sein aus. Dinge, die sich nicht in eine Tasche packen und mitnehmen lassen, nützen mir einfach nicht so viel. Andererseits: "Vollausstaffiert" ist mein Leben auch zuhause nicht, und so komme ich ganz gut mit wenig Gepäck aus. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 18:19 |