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Beitrag
#1
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
ich muss wohl 19 gewesen sein, als ich zum ersten mal in die 'szene' reingeschnuppert habe. damals, gab's in meiner heimatstadt ein selbstverwaltetes jugendzentrum, das weit über die stadtgrenzen hinaus bekannt war. es gab eine vielzahl an veranstaltungen, die ich dort vorher schon besucht hatte. und es gab an diesem abend eben dieses frauenfest.
ich weiss nicht mehr, womit ich gerechnet hatte, aber ich kann mich noch gut an die aufregung erinnern, mit der ich mich auf den weg in's ungewisse gemacht habe. und da war ich nun: inmitten einer riesenschar von frauen, die bunt, laut, fröhlich feierten. und ich konnte mich nicht sattsehen. zwei - die ich viel später auch kennengelernt habe - standen auf einem tisch und knutschten wild. es gab live-musik von einer hamburger band - die bitch-band - und bestimmt 400 frauen verwandelten die alten fabrikräume in etwas ganz anderes. der zauber, den ich bei meinem ersten frauenfest erlebt habe, hat sich nicht permanent gehalten. aber immer wieder blitzt er auf. wie zuletzt bei der gala zugunsten von medica mondiale. über 1000 frauen, manche im kleinen schwarzen, andere im anzug, wieder andere in der jeans. ganz junge bis ziemlich alte frauen, die aber ganz überwiegend eins ausstrahlten: dies hier ist ganz was besonderes - und: wir sind ganz was besonderes. und wieder einmal hat es diesen zauber gegeben, der mich immer wieder zum lächeln gebracht hat. zwischen meinem ersten frauenfest und dieser gala lagen knappe 24 jahre. in dieser zeit hab ich auch die szene von einer anderen, der coolen, abgehobenen seite kennengelernt. viel zu oft. aber es gibt auch immer wieder diese nischen, in denen gerade die vielfalt und der stolz die szene 'strahlen' lassen und für besondere momente sorgen. und auch im forum gibt's solche momente. ich mag die szene immer noch. trotz ihrer coolness, ihrer gelegentlich viel zu kleinen (kleinkarierten)welt, ihren vorurteilen und und und. hm... kann irgendeine nachvollziehen, was ich meine? gespannte grüsse blue |
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Beitrag
#2
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Szene... am Rande der Gelassenheit. :rolleyes:
Meine seit jeher bestehenden zarten Ahnungen fanden ja recht früh ihre Bestätigungen durch eine damals wesentlich ältere und in vielerlei Hinsicht erfahrenere Frau und so wollte ich, nach dieser unglaublich romantischen, weil höchst jugendlich dramatisch-aussichtslosen Liebelei, die Orte aufsuchen, von denen mir bis dato immer nur erzählt wurde, dass es sie gäbe, eben "jene Cafés", in denen Frauen, die so fühlten wie ich, einander begegnen können. Ich war 16 Jahre alt, zum ersten Mal alleine in einer Großstadt und sog jedes Tröpfchen urbanen Lebensstils in mich auf. Ich war gespannt, neugierig und unersättlich - und wollte endlich einmal die "Szene" kennen lernen. Schnurstracks holte ich mir gleich bei meiner Ankuft ein mir damals auch nur vom Hörensagen bekanntes Stadtmagazin in der Schwulenberatung ab und zog gleich am ersten Abend nach meinem selbst auferlegten Kulturmarathon los um... tja, das war mir damals auch nicht wirklich klar, es gab eben nur jenen diffusen Begriff im Kopf, eine Adresse und einen Veranstaltungskalender. Wäre ich Raucherin gewesen, hätte ich dem Weg ins Frauencafé sicherlich eine Schachtel geopfert. Um mich vor mir selbst nicht lächerlich zu machen, blieb mir nur übrig, die Tür aufzustemmen, einzutreten und... nichts geschah. :D Ich war so überrascht - über die Unspektakularität des Orts (der tatsächlich wie ein ganz gewöhnliches Café aussah, in dem eben nur Frauen anwesend waren), über den recht geringen Andrang (es überstieg meine Vorstellungskraft, dass es sich eben nur um eine unter vielen anderen Szenelokalitäten handelte), am meisten aber wohl über mich selbst, weil ich es nicht fassen konnte, es geschafft zu haben. Glücklicherweise war an diesem Abend eine Musikveranstaltung anberaumt, so dass ich nicht lange schweigend mutterseelenallein in aller Peinlichkeit mit meinem Glas Mineralwasser *g* unbeholfen im Lokal herumstehen musste. Ich mühte mich auch, meine Begeisterung über die Einrichtung "Szene" (und an diesem Abend wurde das Lokal für mich das Bild hierfür) nicht allzu deutlich zu zeigen - dennoch muss ich wohl ein wenig kurios unbefangen gewirkt haben, anders kann ich mir die schnellen Anknüpfpunkte für netten Smalltalk nicht erklären. Ich hatte vergleichsweise Glück, an den nächsten Abenden musste ich nicht mehr alleine den Weg suchen, der mit einer Verabredung ohnehin nur noch halb so lang schien. Das waren meine ersten Schritte. Viele folgten, jeder weitere öffnete meinen Begriff von eben "der Szene" und bereicherte meine Erfahrungen im Umgang mit lesbischen Frauen um positive wie auch eher befremdende Erinnerungen. Mein Bewegen darin gewann mit der Zeit an Selbstverständlichkeit, wohl der Tatsache geschuldet, dass ich mich selbst generell nur schrittweise immer besser akzeptieren konnte und mich wohl zu lange um verzweifelte Abgleiche mit einem Bild von mir mühte, über das ich jetzt nur noch schmunzeln kann. Aber das führt in ein anderes Thema. Heute noch fühle ich mich nicht als Teil, habe aber vereinzelt gerne Anteil an "der Szene", resp. deren Veranstaltungen. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 03.05.2025 - 12:03 |