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Beitrag
#1
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
:) wie sieht es bei euch aus? Praktisch und/oder theoretisch? :)
Habe ich Optionen vergessen? <_< |
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Beitrag
#2
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
hi lilith, du beschreibst dich selbst als sehr freiheitsliebenden menschen und führst diesen charakterzug als begründung für deine einstellung zur monogamie an. eigentlich ist das eine völlig logische argumentation - dennoch habe ich schwierigkeiten, sie in meine lebensrealität zu übersetzen. heißt freiheit für dich in erster linie, sex haben zu können, wann und mit wem immer du möchtest, ohne dass andere diesen sex zum anlass nehmen, ansprüche an dich zu stellen, dir vorwürfe zu machen, selbst keinen sex mehr mit dir haben zu wollen ... oder was auch immer? wenn das so ist, bin ich nämlich wirklich kein freiheitsliebender mensch. selbst als eigenbrödlerischer single war ich nie so frei - und hab diese freiheit auch nicht sonderlich vermisst. eigentlich lege ich sogar wert darauf, dass mein auftauchen in der welt einer anderen gefühle, wünsche und reaktionen auslöst - erst recht, wenn ich sex mit ihr habe! wahrscheinlich wäre ich sogar ziemlich gekränkt, wenn mir am morgen danach die "freiheit" zugestanden werden würde, meinen "gewohnheiten" nachzugehen so als wäre nix gewesen. ebenso hat auch mich der beginn einer leidenschaft selbst stets beflügelt, aus der bahn geworfen und meine welt auf den kopf gestellt. und das beziehe ich nicht nur auf zwischenmenschliche erotik, sondern auf alle passionen, denen ich für eine gewisse zeit mit haut, haaren und all meiner aufmerksamkeit verfallen bin und noch verfallen möchte. in meinem leben fand diese art urknall bisher vielleicht einfach selten genug statt, dass ich es mir irgendwie leisten konnte, alles stehen und liegen zu lassen, um mich diesem rausch ohne rücksicht auf verluste hinzugeben. wie lange die anfangsbegeisterung trägt und ob daraus lebensbande werden, kann und will ich am anfang gar nicht wissen. ich genieße es, fühle mich lebendig und unglaublich präsent - mehr brauch ich zu diesem zeitpunkt nicht. wann hat man schon mal die chance, ganz in der gegenwart zu leben? irgendwann lande ich sowieso wieder auf dem boden - zur not eben mit der nase zuerst.
so viel vorsicht und selbstbeherrschung könnte ich wohl auch mit größter mühe nicht aufbringen. ich seh aber auch keinen grund dafür - wenn ich den pudding erst essen wollen würde, wenn er wieder abgekühlt ist, kann ich doch gleich den portionierten aus dem kühlregal nehmen! glückseelig macht mich pudding aber nur, wenn er mit hingabe gekocht wurde, noch warm ist und nichts zum abkühlen übrig bleibt - denn auch das bauchweh danach gehört dabei zum genuss :rolleyes: so wenig ich also pudding für ein grundnahrungsmittel halte, so außergewöhnlich ist es für mich, mich hinreißen zu lassen. insofern gibt es einfach keinen grund, in meinem alltag regelmäßige freiräume für solche ausnahmezustände einzuplanen. natürlich wünsche ich mir, dass meine frau, wenn es mich erwischen sollte, frei genug ist, mir ein solches feuerwerk zuzugestehen. dennoch würde ich nicht von ihr verlangen, still und klaglos daneben zu sitzen und allein für den fortbestand unserer ehe mit ihren verlustängsten zu ringen. wir gehören doch zusammen! natürlich wünsche ich mir auch, dass ich selbst die größe hätte, meiner frau einen neuen frühling gönnen. natürlich wünsche ich mir, dass es mich nicht bitter sondern glücklich macht, ihre augen leuchten zu sehen - auch ohne, dass ich einen anteil daran habe. trotzdem bin ich nicht bereit, mit abstrakten worten über die persönliche freiheit des menschen mundtot gemacht zu werden. wie das bauchweh zum pudding gehört eben auch die erschütterung der partnerin dazu, sich emotional neu zu orientieren. und natürlich wünsche ich mir noch viel mehr, dass unsere liebe für immer ganz einfach bleibt und unsere leidenschaft [b]füreinander[b] genauso selbstverständlich immer wieder aufblüht wie die jahreszeiten wechseln. aber das ist wohl ein wenig vermessen. also komme ich auf die frage zurück, was "freiheit" für mich bedeutet. und ich stelle fest, dass ich meine persönliche freiheit eigentlich viel mehr durch berufliche und finanzielle überlebensnotwendigkeiten eingeschränkt sehe als durch fehlende abwechslung im bett. auch fühle mich in meiner freiheit "ich selbst" sein zu können viel mehr dadurch eingeschränkt, überall freundlich, unterhaltsam und unkompliziert sein zu müssen, um so freundlich und unkompliziert unterhalten zu werden, wie ich es mir wünsche. die "freiheit", auch hilflos, frustriert und ratlos sein zu dürfen, ohne um meine existenz bangen zu müssen, ist zum beispiel ein luxus, den ich ganz meiner frau verdanke und der ohne sie nicht denkbar wäre. und ich glaube, dass auch ich ihr in ähnlicher weise den rücken frei halte und lebenswege möglich mache, die sie allein nicht gehen könnte. insofern sehe ich meine "freiheit" zu einem großen teil durch die verlässlichkeit unserer beziehung getragen. ich weiß einfach, dass sie dinge nicht mehr so schlimm und bedrohlich sind, sobald ich mit ihr darüber gesprochen habe, und ich kann darauf vertrauen, dass sie da einspringt, wo ich versage. erst dieses wissen macht mich frei genug, um risiken einzugehen und entscheidungen zu treffen statt ansprüchen zu genügen. vielleicht liest sich das paradox, vielleicht zeigt es nur, dass ich tendetiell lebensuntüchtig, vielleicht ist es aber auch nur menschlich. wenn ich nun diese beiden enden - die freiheit einer verbindlichen partnerschaft und den wunsch leidenschaften hals über kopf leben zu wollen - zusammenbringe, bleibt eigentlich nur ein beziehungsmodell langfristig für mich sinnvoll: die monogamie, die sich nicht über (sexuelle) ausschließlichkeit definiert sondern über ihre verbindlichkeit, außereheliche turbulenzen gemeinsam auszugleichen. keine ahnung, ob das beziehungsmodell auch langfristig funktioniert - aber im 50 jahren werd ich sicher schlauer sein ;)
dass das funktioniert, glaube ich auch nicht. allerdings glaube ich schon daran, dass treue nicht an appetitlosigkeit gebunden und sich von selbst einstellt. sie ist für mich einfach eine lebenseinstellung, die sich in entscheidungen zeigt, die nicht immer spaß machen müssen aber meiner definition menschlicher freiheit entsprechen. lg ... und sorry, dass ich schon wieder so langatmig geworden bin ... meine frau ist das wochenende ohne mich unterwegs :roetel: dtam edit: das komplette zitat liliths beitrag gelöscht Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 24.Jul.2005 - 13:43 |
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