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Beitrag
#1
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~ Fischkopp ~ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.532 Userin seit: 14.02.2005 Userinnen-Nr.: 1.215 ![]() |
Huiuiui... langsam steigt meine Nervosität. Ich sitze bei meinen Eltern und hab mir für dieses Wochenende vorgenommen, meinen Eltern ihre Illusion zu rauben, meine Zukunft bestünde in Familie mit Mann und 2,3 Kindern... :lol:
Einerseits freue ich mich total darauf, denn schon nach 2 Monaten merke ich, wie sehr es mir auf den Keks geht, meinen Eltern NICHT erzählen zu können, dass es da wieder jemanden in meinem Leben gibt, ja im Gegenteil sogar "aufpassen" zu müssen, dass ich mich nicht verplapper... :ph34r: Andererseits hab ich natürlich auch die Angst, dass sie sich tierisch aufregen, damit nicht umgehen können/ wollen etc.pp... :wacko: Eigentlich bin ich mir relativ sicher, WIE ich es meinen Eltern sage. Aber sag ich es ihnen zusammen oder jeweils einzeln? *keine Ahnung hab :was:* Ach naja, ich musste mir das jetzt grad mal ein wenig von der Seele schreiben... Bin selbst schon gespannt, wie's weitergeht... :roetel: LG, bratschi :D |
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Beitrag
#2
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Gesperrt Beiträge: 227 Userin seit: 10.04.2005 Userinnen-Nr.: 1.457 ![]() |
Nun, das eine schließt das andere ja nicht aus. Eine hysterische, beleidigte oder verhärtete Reaktion ("wie kann man nur so borniert und menschenverachtend sein?", "Du bist nicht mehr meine Mutter, ich bin total enttäuscht" oder totales Schweigen und "Zumachen", da die Reaktion anders war als erhofft) ist sicher die am wenigstens hilfreichste Antwort. Aber eine klare und vor allem ehrliche Mitteilung darüber, daß man weder in der Gesellschaft, noch in der eigenen Familie bereit ist, seine Partnerwahl und seine Liebe auf Dauer als zweitklassig, minderwertig oder gar krank diffamieren zu lassen und vielleicht auch der Hinweis darauf, wie sich die Eltern wohl vorkämen, wenn man ihnen ihre (hoffentlich noch vorhandene) Liebe pathologisieren würde, ist ja nicht unbedingt eine Kriegserklärung. Es ist auch keine unrealistische Forderung: Die Humanwissenschaften und auch der öffentliche Diskurs liefern heutzutage genügend Material, um von einem aufgeklärten Bürger einen halbwegs unverkrampften Umgang mit den drei großen sexuellen Orientierungen verlangen zu können. Einem Menschen mitzuteilen, daß man etwas von ihm erwartet (sofern es nicht an eine totale Selbstaufgabe gebunden ist), bedeutet ja auch, daß man ihm etwas zutraut, daß man ihn nicht aus Mitleid oder aus mangelndem Vertrauen schützt, sondern daß man ihn ernst genug nimmt und für flexibel genug hält, um ihm eine Veränderung zuzumuten. Ich habe mit meiner Mutter das Problem, sie in anderen Dingen (die hier völlig OT wären) nach etlichen, kläglich mißlungenen und vergeblichen Aussprachen aufgegeben zu haben, ich mute ihr nach der leidvollen Erfahrung, daß sie hysterisch und überemotional reagiert, einfach die Auseiandersetzung damit, wie ich denke, in diesen Bereichen nicht mehr zu. Das ist sehr frustrierend, aber wenn es nicht anders geht, ist es auf Dauer die einzige Möglichkeit um sich nicht gegenseitig aufzureiben. Aber ich habe ihr die Chane oft genug gegeben, ich bin einfach zu erschöpft um noch weiterzumachen. Sowas sollte aber, wenn einem eine ebenbürtige Beziehung zu einem Menschen wichtig ist, die ultima ratio sein. Welchen Weg man bis dahein einschlägt, wie offen oder zurückhaltend man eine Auseinandersetzung führt, wird jeder für sich selber entscheiden (müssen). Worauf es mir dabei ankommt, ist lediglich das innere Bewußtsein, daß man - gerade in der vermutlich eher empfindlichen Zeit, in die so ein Co normalerweise fällt - dabei auch ein wenig an sich selber denken sollte. Und da sollte das "Schonen" der Eltern nicht die eigenen Bedürfnisse und das eigene Selbstwertgefühl in den Hintergrund drängen. Wer Harmonie für sich selber braucht, der sollte sehr vorsichtig vorgehen und Dinge für sich behalten, wer - wie ich - eine harte Konfrontation lieber in Kauf nimmt, als ein Übel nicht als Übel zu bezeichnen, der fährt vermutlich besser, wenn er kein Blatt vor den Mund nimmt. Allerdings muß ich sagen, daß meine Einstellung zu Homosexualität und deren "Ablehnung" meiner Familie selbst wenn sie erzkonservativ gewesen wäre und selbst wenn ich so hetero geblieben wäre, wie ich es 30 Jahre lang war, kaum unbekannt hätte bleiben können - das ist der Vorteil, wenn man so offen ist wie ich. Meine armen Lehrer mußten sich von mir bereits im zarten Alter von 6 oder 7 Jahren dafür rechtfertigen, daß in Deutschland ein Mann, der einen Mann heiraten will, diesen nicht heiraten darf; ich fand das sehr empörend, auch wenn ich von Sex noch keine Ahnung hatte. :D
Das scheint viel auszumachen. Mir ist schon öfter aufgefallen, daß meine heterosexuellen Freunde, ebenso wie ich, die ich kein Coming Out in em Sinne hatte, sehr viel weniger Toleranz und Nachsicht gegenüber homophoben oder heterosexistischen Haltungen aufbringen, als die meisten Homosexuellen selber. Vielleicht liegt das auch daran, daß sie es einfach stets gewöhnt waren, ihr Liebesleben als ihr unbetreitbares Recht zu betrachten, dessen Achtung man sich nicht erst erarbeiten muß, sondern die ein unverletzliches Grundrecht darstellt. Oder, wie ein Freund von mir (paradoxerweise ein katholischer Priester) neulich so treffend sagte: Die sexuelle Identität eines Menschen ist ein Hoheitsgebiet, in das sich ungefragt keiner einzumischen hat und selbst auf Einladung nur als fragender Gast und nicht als Besserwisser. Edit: Aber ich merke gerade, daß dies vielleicht nicht in einen Thread gehört, der eigentlich für das persönliche CO von Edelbratsche da ist, vielleicht sollte man es splitten, ich hatte nicht daran gedacht. Der Beitrag wurde von jellybean bearbeitet: 25.Jul.2005 - 20:48 |
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