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> Arte-Bericht, wie mit Angst umgehen?, Brauch mal Zuspruch und Austausch
outlook
Beitrag 05.Sep.2005 - 11:40
Beitrag #1


Suppenköchin
*******

Gruppe: Members
Beiträge: 143
Userin seit: 05.09.2005
Userinnen-Nr.: 2.061





Hallo ihr Lieben,

bin nicht so sicher, ob mein Thema hierher gehört.

Hat jemand von euch den "Lagebericht" der Lesben und Schwulen in ARTE gesehen?
Mich hat der ganz schön erschreckt.
Der zunehmende Einfluss der islamischen Fanatiker und auch der christlichen Homosexuellen-Ablehner macht mir Angst.

Die Situation wurde u.a. sehr drastisch an einem schwulen Paar aufgezeigt, das sich beinahe nicht mehr vor die eigene Türe traut, im liberalen Vorzeigeland Holland.
Homosexuelle wurden nie in KZs eingeladen, quasi zum Versuch einer Versöhnung. ..jede andere zugehörige Gruppe der Opfer schon.
In Polen und sowieso in stärker klerusbezogenen Staaten ist die Ablehnung so feindselig...in islamischen Staaten (u.a.) ist ein freies Lesben-,Schwulendasein zum Teil lebensgefährlich.
Die vielen Einwanderer in sozial schwierigen Situationen erzeugen mancherorts Antistimmung gegen uns, benutzen uns als Ventil...Liberalität wird durchzogen durch Hass.
Die Menschenrechtsorganisationen tun sich politisch auch mit dem Einsatz für Homosexuelle schwer oder tun nichts.

Das ist alles nichts Neues, ich weiß...aber spitzt sich die Lage zur Zeit zu?

Ich bin zum Teil geoutet..aber hauptsächlich in NRW, da wohnt meine Frau, da sind wir präsenter....hier in meinem Heimatbundesland Hessen wissen nur wenige aus meiner Familie von meinem Lesbesein.
Ehrlich, es hat mich erschreckt, was kommen könnte...vielleicht reagiere ich aber auch über...

Ich würde so gerne einfach nur mit meiner Liebsten leben..das kann man kaum ohne gleichzeitig für sexuelle Freiheit zu kämpfen...

Meine Frau macht mir jetzt schon manchmal den Vorwurf, ich würde nicht zu ihr stehen, wenn ich z.B. Hand halten in der Öffentlichkeit vermeide...
sie fühlt sich dadurch herabgesetzt und verletzt. Dabei hab ich das Bedürfnis nach Selbstschutz und meine Angst sickert immer wieder durch...

Offen Lesbe sein heißt oft stark sein müssen, ich bin nicht immer stark und eigentlich frag ich mich, ob so ein Bericht nicht besser Mut geben sollte, statt das er noch Kraft nimmt.?!
Nicht, dass ich was beschönigt haben will, aber es ist doch auch eine Frage der Gesamtdarstellung oder?
Ich hätte gerne mehr Hoffnung...

So...das waren meine philosophischen Gedanken.

Outlook (die sich gerade lieber etwas in ihr Schneckenhaus zurückzieht)



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shark
Beitrag 08.Sep.2005 - 10:45
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Dass auch in Deutschland Homosexuelle diskriminiert werden, ist Tatsache.
Allerdings tragen viele Schwule und Lesben , ohne es zu wissen und zu wollen, dazu bei; nämlich indem sie sich verstecken.

Angst und Ressentiments werden durch Unkenntnis erzeugt; was die Leute nicht kennen, worüber sie nichts wissen, verunsichert sie.
Zeígen wir uns nicht (und zwar außerhalb von schrillen Paraden oder netten Dokus), werden wir zu einem "gefährlichen", da unbekannten Faktor und leider grenzen Menschen sich nur allzugerne in diskriminierender Weise von dem ab, was sie fürchten; sie machen es lächerlich, füllen ihre Verunsicherung mit Vorurteilen und "schießen" gegen das Unbekannte.

Ich bin daher nach wie vor der festen Überzeugung, dass nur das "Präsent-sein" wirklich der Diskriminierung entgegenwirken kann, dass nur "Sichtbar-sein" die Leute eines Besseren belehrt, die Situation entkrampft.

Wütend über Diskriminierung meiner Person werde ich dennoch hin und wieder; einmal bin ich fast "festgenommen" worden, weil ich meine Freundin auf einem öffentlichen Platz in meinem Mantel gewärmt habe - zu Zeiten meiner Ehe hätte ich wild mit meinem Mann knutschend das Polizeirevier umrunden können und nichts wäre passiert.

Ich erwarte von meiner Umwelt, dass sie sich auf die Tatsache einstellt, dass Homosexualität nicht soooo außergewöhnlich ist
und ich erwarte von meinen "Schwestern und Brüdern" ;) , dass sie sich nicht zurücklehnen und warten, bis "es besser wird", um sich dann zu outen oder zu zeigen, sondern aktiv mit"streiten", indem sie einfach da sind.

Natürlich gibt es Fälle, die eine gewisse Vorsicht erfordern; ich küsse meine Frau auch nicht, wenn uns gerade eine Horde Ne.o-n-azis entgegenkommt; da fällt die Kostzen-Nutzen-Rechnung deutlich gegen das Sichtbarmachen aus; aber bei möglichst vielen Gelegenheiten, auch unbequemen, stehe ich - für mich UND die "community"- dazu.
Wir müssen uns der Gesellschaft "zumuten" - und zutrauen.

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 08.Sep.2005 - 10:49
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