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> meine frau ist seltsam, brauche mal nen rat.
Babymaus
Beitrag 23.Sep.2005 - 09:44
Beitrag #1


Kleines Mäuschen
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.740
Userin seit: 18.10.2004
Userinnen-Nr.: 623



Habe mal ein sehr kompliziertes Problem.
Meine Frau ist nur noch lustlos und geht kaum noch raus.
Ich liebe meine Frau sehr aber langsam fällt mir nichts mehr ein.
Ich muss dazu sagen das meine Frau seit über einem Jahr Streit hat mit ihren Bruder hat.
Denke das es damit zu tun hat, denn ca. zu der zeit fing das ganze langsam an.
Wir sind vorher viel unterwegs gewesen und nun fast gar nicht mehr.
Immer wenn ich sie frage ob wir Spazieren gehen, meinen Dad (mit dem sie sich sehr gut versteht), nach Polen fahren( liegt gleich um die Ecke).
Sagt sie das sie keine Lust hat.
Ich verstehe das einfach nicht, wir waren doch sonstauch immer unterwegs, kaum zu hause und nun das.
Wenn ich sie darauf anspreche redet sie sich raus und meint das sie einfach keine lust hat was zu unternehmen aber mehr als zu ihrer Tante und mit den Hunden ist sie nicht aus dem Haus zu bekommen.
Selbst Einkaufen will sie nicht mehr.
Kann mir jemand da vieleicht Tips geben was ich noch machen kann?
Habe schon überlegt einfach mit ihrem Bruder zu reden aber der ist ziehmlich arrogant und so wie ich mich kenne würde ich wenn er sagen würde sie soll sich entschuldigen ihn anmaulen und das bringt mich ja auch nicht weiter. :roetel:
Brauche also dringend rat! :was:
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sacinema
Beitrag 24.Sep.2005 - 09:16
Beitrag #2


Salzstreuerin
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Gruppe: Members
Beiträge: 98
Userin seit: 30.09.2004
Userinnen-Nr.: 503



Hallo Babymaus,

zunächst einmal wünsche ich dir und deiner Frau viel Kraft, diese Situation durchzustehen und die Klippen zu umschiffen. Auch ich sehe es so, dass deine Frau an einer Depression leiden könnte. Wirklich diagnostizieren kann das allerdings nur ein Experte. Ihr/du solltet wirklich mal überlegen, ob es nicht an der Zeit ist, Expertenrat einzuholen. Das kann ein Hausarzt, ein Neurologe oder auch ein Facharzt für Psychatrie (oder wie auch immer die heißen) sein. Am besten ist sicher, ein Arzt, zudem deine Frau auch Vertrauen hat, oder eine Empfehlung aus dem Freundeskreis. Mir hat damals letzteres viel gebracht. Ich gehöre jedenfalls zu den Betroffenen und kann heute positiv sagen: Man kann das überstehen, überleben und es geht einem danach wirklich besser. Auch wenn der Weg je nach schwere der Depression nicht leicht ist. Für beide Seiten, den Kranken (das ist übrigens IMO ein ganz wichtiger Schritt, die Depression als Krankheit anzunehmen und sich selbst beziehungsweise den Betroffenen als Kranken wahrzunehmen) und seine Umwelt. Die Depression ist eine tückische Krankheit. Wenn du dir ein Bein brichst, wird dich jeder bemitleiden und deine Einschränkung ist offen zu sehen. Bei einer psychischen Erkrankung ist das leider nicht der Fall. Und aus meiner Erfahrung reagieren die meisten nahestehenden Personen erst einmal hilflos und - natürlicherweise - unwissend.

Ein wenig möchte ich noch zu den Ursachen einer Depression schreiben, da hier doch z. T. etwas falsche Vorstellungen bzw. veraltetes Wissen beschrieben wurden. Den Begriff endogene Depression z. B. verwendet man heute in der Fachwelt nicht mehr. Überhaupt geht die Wissenschaft eher davon aus, dass die Depression selten auf eine einzelne Ursache zurück zu führen ist. Beim Entstehen einer Depression spielen diese Faktoren eine Rolle: Veranlagung (erworben oder genetisch - wie genau die Gene mitspielen, ist allerdings noch nicht bekannt), persönliche Faktoren (häufig neigen z. B. Depressive in nicht depressiven Phasen dazu, perfektionistisch sein zu wollen, sind hilfsbereit gegenüber anderen und streng mit sich selbst), körperliche Erkrankungen (die bereits genannte Schilddrüse kann z. B. eine Rolle spielen), Belastungssituationen wie der Tod oder Verlust eines wichtigen Angehörigen (kann oft ein Auslöser sein) und last but not least Hirnfunktionsstörungen. Ist die Depression da, verschieben sich nämlich das hormonelle Gleichgewicht und die Funktionsabläufe im Gehirn z. B. bei den Botenstoffen wie Serotonin (das "Glückshormon"). Letzteres lässt sich noch nicht genau erklären, aber man geht derzeit davon aus, dass Serotonin und Noradrenalin aus der Balance geraten sind. An dieser Stelle setzen meist Antidepressiva an. Außerdem haben Studien ergeben, dass die Balance der Stresshormone bei Depressiven durcheinander geraten ist.

Eine Depression verändert das Erleben, das Verhalten und kann körperliche Beschwerden mit sich bringen. Zu den typischen Symptomen gehören z. B. Das vermeiden sozialer Kontakte, Schlaflosigkeit, Gewichtsabnahme durch Appetitstörungen, schnelle Ermüdung, Hoffnungslosigkeit als dominierendes "Gefühl", gleichzeitig empfinden sich Depressive oft als gefühllos und versteinert usw. Die Symptome müssen nicht alle gleichzeitig und schon gar nicht alle auftreten. Überleg doch einfach noch einmal, was dir bei deiner Frau so auffällt.

Als Angehörige brauchst du auf jeden Fall auch Geduld mit deiner Frau und vor allem: Achte darauf, dass du dich selbst nicht überforderst. Die Depression ist auch für dich eine schwere Belastung. Du solltest für dich selbst immer wieder entspannende Situationen z. B. mit Freunden einbauen. Sorry, jetzt rede ich schon, als sei die Depression diagnostiziert. Sind nur Tipps für den Fall, dass ihr ärztlichen Rat heranzieht und der zu diesem Schluss kommt.

Übrigens noch etwas zum Mut machen: Depressionen sind heilbar. Meist wird heute ein kombinierter Weg aus Medikamentengabe und Psychotherapie angewendet. Mir hat's jedenfalls geholfen.

Und zum Schluss noch einen Linktipp: Es gibt das Kompetenznetz Depression. Auf der Webside findest Erläuterungen, Tipps und eine Zusammenfassung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema Depression. Auch einen kurzen Selbsttest, der natürlich auch keine Diagnose bietet, aber Anhaltspunkte z. B. für deine Frau.
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