Verhältnis zur Ex, Kampf, Krampf oder weiter Zuneigung? Einstellungen

[rebecca]

Meine Exfreundin und ich sind jetzt seit fast genau zwei Jahren getrennt, nachdem wir den gleichen Zeitraum zusammen waren. Unsere Zeit zusammen war bestimmt von vielen Kämpfen und auch Auseinandersetzungen. Nach der Trennung haben wir eigentlich nie aufgehört, uns zu sehen – mindestens einmal in der Woche. Es ist sogar so, dass wir immer noch mindestens zweimal am Tag miteinander telefonieren: einmal morgens, um der anderen einen guten Tag zu wünschen und einmal abends, um ihr Gute Nacht zu sagen. Auch lassen wir unsere tage Revue passieren und haben fast keine Geheimnisse voreinander. Und Streiten tun wir teilweise wie ehedem.

In den letzten Monaten hat sich das Verhältnis allerdings doch verändert. War in einer gewissen Art und Weise noch eine bestimmte Eifersucht auf beiden Seiten vorhanden, so weicht diese einer Freude darüber, dass es der anderen gut geht. Wir gönnen es der anderen, dass sie rausgeht und neue Leute kennen lernt. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass jede in die Beziehung mit ihren eigenen Themen hereingekommen ist, die sich anfangen, nun aufzulösen.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht, dass aus einer ehemaligen Partnerschaft eine gute Freundschaft wurde. Dass die ehemalige Geliebt nun die beste Freundin ist. Wenn ja, würde mich auch interessieren, wie es bei Euch weitergegangen ist.

[rebecca]

Gestern Abend hat es ein ungeplantes Gespräch zwischen mir und miener Exfreundin gegegebn. Wir haben es endlich nach langer Zeit geschafft, einmal raus zu gehen und uns in Ruhe zu unterhalten.

Wie ich schon geschrieben habe, die Trennung ist ca. zwei Jahre her und keine von uns beiden ist in einer neuen Partnerschaft. Aber ich habe vor ein paar Monaten gespürt, dass sie darunter leidet und sie in einer gewissen Art und weise "frei" gegeben. Mir ist bewußt gewesen, dass wir beide zu einer gewissen Normalität zurückfinden müssen und hierzu gehört auch andere Partner. Auch wenn es noch eine gewisse Spur von eifersucht (aber auf beiden Seiten) gibt.

Gestern hat sie mir dann gestanden, dass sie seit zwei Monaten übers Internet einen neuen Partner sucht und auch schon einige wenige Treffen hatte, die allerdings im Sande verlaufen sind. Sie hat mir auch ihre "Selektionskriterien" genannt. in einer gewissen Weise war ich traurig, aber auch habe ich mich für sie gefreut, dass sie nun aus ihrem Schneckenhaus herauskommt.

Aber vor allem hat mir die Verbundenheit und die Wärme zwischen uns einen Schauer über den Rücken gejagt. Das Gespräch verlief wirklich zwischen sehr warm und vertraut, wie ich es - auch zwischen uns - noch nie erlebt habe. Auch mit viel Körperkontakt und Umarmungen, Liebe und Verständnis füreinander. Wir mussten uns beide immer wieder eingestehen, wie sehr wir immer noch füreinander empfinden und dass wir uns immer noch gegeneinander innerlich berühren.

Ich weiß beim besten Willen nicht, ob deshalb Weinen oder mich freuen soll. Es ist ein fast einmaliges Erlebnis so eng und vertrauensvoll zusammen zu sein. etwas, was wir in unserer Partnerschaft vorher nie gehabt haben. Ich bin sehr dankbar, dass es sie gibt.

Na ja, und heute Nacht habe ich auch die eine oder andere Träne verdrückt. Und ich habe gestern festgestellt, dass sie für mich immer noch die schönste Frau ist, die ich kenne.

P.S. Vielleicht ist es besser zu verstehen, wenn ich einen Erklärungssatz hinzuschreibe. Wiur habe in der Beziehung gelebt, als ich noch als Mann durch das Leben ging. Heute - auch mit ihrer Unterstützung - lebe ich mein Leben als Frau

Der Beitrag wurde von rebecca bearbeitet: 15.Oct.2005 - 09:56