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Beitrag
#1
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... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 17.466 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 17 ![]() |
In Anbetracht gegebener Umstände frage ich mich zunehmend, wie wir als Menschen, als Frauen unserer Gegenüber Herr werden. Ein Wortspiel – denn diese möchtegern männliche Domäne des Beherrschens, des Wahrens der Oberhand schien uns bei der Wahl Frauen zu lieben doch einstmals fern.
Blicke ich zurück auf Beziehungen, ziehe ich Schlüsse aus meinem derzeitigen Leben, so bleibt nur immer wieder die Feststellung der Manipulation innerhalb der Zweisamkeit. Das An- und Umerziehen des Gegenübers mit dem Hintergrund `Das tut mir weh, sie kann doch nicht………… ‚ bleibt kaum einer Person vorbehalten. Eher beidseitige Versuche das erhabene Gegenüber zu erklimmen, „zu festigen“, an sich zu binden scheint wie ein Trugschluss. Den Gedanken des Scheiterns an sich selbst verdrängt, projizieren wir eigene Fehler in unser Gegenüber, die es auszumerzeln gilt. Eine Erziehungsmaßnahme, deren Scheitern mit Verachtung gestraft in den emotionalen Ruin treibt. Das Ausbluten der Gefühle, der momentane Hass, der neue Barrikaden schafft, die Strafe, die ins Unermäßliche zieht, die geliebte Person in einen Leidensprozess stürzt, den man wohl in Kauf nimmt, jedoch gleichermaßen wenig sehen möchte, wie das Auflehnen, das Widersprechen, den Kampf um Gefühl und Liebe. Ich kann kaum klar denken, wenn ich eine Beziehung definieren soll und möchte, wie sie mir gefällt. Natürlich wünschen wir als Frauen eine ebenbürtige Partnerin. Nur in welchem Maße ist andem? Beispiele zeigen deutlich, dass wir in bestimmten Punkten schwach sein wollen und zu dürfen scheinen – so also das Anlehnen an ein Gegenüber, dem wir in diesem Punkt unsere mangelnde Stärke vorab andichten und später aufdrängen. Genauso wie wir gewisse Dinge in der Hand haben und das Zepter sehr wohl unser Eigen nennen. Jegliche Versuche der Partnerin, dies auch nur für einen winzigen Moment zu erhaschen sind aussichtslos. Und erneut schleichen sich Konflikte ein, die in mangelnder Absprache vorab der Beziehung entstanden scheinen. Im Kennenlernen – welches dargstellt in Stärke, Kraft, dem begehrenswerten Menschen – gleichen wir einer ausgestellten Ware, jedoch der Garantieschein ist bereits mit dem ersten Tag des Zusammenseins abgelaufen. Im Vorlauf einer Zweisamkeit ergebe ich mich auf charmante Art meiner Schwächen, spreche darüber und erwarte doch eigentlich, dass das Gegenüber im Vorfeld schon bekanntgibt, damit zurechtzukommen oder eben nicht. Diese Möglichkeit des Nichtverliebens, des Nichtbegehrens einzukalkulieren in Anbetracht der Umstände die innerhalb einer Beziehung kaum noch tragbar wären. Wann entsteht diese Manipulation. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns Aussehen so blendet, dass wir nur noch trieb- und harmoniegesteuert durch die Welt rennen und ein „Opfer“ fixieren, es besitzen- uns zurechterziehen und es verwalten wollen. Drastischstes Beispiel hierzu. Meine längste und leider auch prägendste Beziehung: Hier fiel mir gegenüber nicht nur einmal die Aussage, wenn sie könnte, es ungestraft bliebe, würde sie mich umbringen, ausstopfen und in eine Vitrine stellen. So könnte ich nicht mehr weglaufen und würde für immer ihr Eigen sein. Dieses gepaart mit Aussagen „geh mal zum Therapeuten, der macht Dich wieder gesund und dann bleibst Du für immer bei mir“ schaffen in mir gefährlich paranoide Verhaltensmuster, deren Leid ganz andere austragen müssen. All jene, die nach ihr waren. Das mich diese Beziehung verfolgt, ich wahrlich Angst und panische Attacken habe machen mich unantastbar, machen mich zum manipulativen Geschöpf welches vorab charmant um die Gunst des Gegenübers zu werben weiß, sich später jedoch in ein emotional leeres Geschöpf und angsterfülltes paranoides Etwas entwickelt, was selbst mit den kleinsten Konflikten nicht mehr umzugehen weiß. Funktioniert eine Beziehung ohne diese Manipulation überhaupt noch? Oftmals nennen wir es Respekt, jedoch scheint ein ganz anderes Ziel hinter dieser trügerischen Fassade… |
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Beitrag
#2
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
:morgens:
:gruebel: :blink: :type: Liebe LilithBerlin – Dein Thema in diesem Thread berührt mich sehr. Was Du schreibst und wie Du es schreibst. Da klingt viel von meiner eigenen Geschichte an. Es kommt mir so vor, als würdest Du irgendwo in einer düsteren Ecke ein Streichholz anzünden, anstatt die dicken schweren Rollläden mal hochzuziehen, und Tageslicht reinzulassen: Deine Frage nach dem Wie und Wann von Manipulation erreicht das, was ich aus Deinen Worten als das Wesentliche herauslese, nicht. Was bei mir ankommt ist, daß Du versuchst, etwas, was Dich sehr quält, und Dein Leben belastet, wie mit einem Seziermesser aus Dir herauszuschälen, um es dann zu betrachten wie eine verflixte Rechenaufgabe. Diese vermeintliche Rechenaufgabe legst Du auch anderen vor: „Hier, in mir ist ein Rätsel. Und auch du bist rätselhaft. Und wenn du das alles nicht für mich löst, bist du genauso doof wie ich, und dann hau ich uns beiden auf die Mütze. Oder du mir, wahlweise.“ Ich lese aus dem, was Du geschrieben hast, Verzweiflung heraus, und Bitterkeit, und eine ungeheure Strenge, vor allem mit Dir selbst. So bin ich auch mal mit mir und anderen umgegangen. Es ist 20 Jahre her, da war ich Mitte 20, und hielt mich für komplett beziehungsunfähig, war sex- und bestätigungssüchtig, und mein Herz lag in einer Art inwendigem Eisschrank :ph34r: , und wurde ab und zu dort rausgeholt, und in die Pfanne geschmissen. Jedenfalls im Kontext von Beziehungen. Ein Drama jagte das nächste. Ich fand mich damals äußerlich recht schön, aber das, was darin hauste .... naja, ´ne Hand voll Blutiges, Gehacktes, wenig Liebenswertes. Etwas, das sich auf schmerzende Weise immer wieder meldete, sobald aus einer Verliebtheit eine Bindung, oder sobald aus Gefallen Begehren wurde. Meinen Körper und meine Sprache habe ich oft benutzt – wie Lockvögel, Waffen, Abwehrgeräte. Und hinter meinem Panzer schrie meine Seele um Hilfe. Zum Glück hat sich seither Schritt für Schritt viel zum Guten und Heilen verändern dürfen in mir. Ich habe gelernt, was Achtsamkeit ist. Das kannte ich bis dahin nicht wirklich. (In meiner Herkunftsfamilie wurden Leistung, Verdrängung, ein diffuses Regelwerk der Affenliebe, und eine Reihe von unumstößliche Sippenmärchen groß geschrieben.) Ich habe gelernt, innezuhalten, und meine Gefühle erstmal richtig wahrzunehmen .... bevor ich dem ersten panischen Impuls folge, loszuschießen, oder mich freiwillig in jemands Schußrichtung zu werfen. Ich habe gelernt, die Traurigkeit, und die Wut, und die Angst, und die Einsamkeit immer ein kleines bißchen länger auszuhalten. Sie sogar willkommen zu heißen. Sie anzunehmen. Und zu begreifen, daß ich mehr bin als meine Gefühle. Wer sonst sollte sie einladen und betrachten können? Ich habe gelernt, meine inneren Bewertungen wahrzunehmen. Und Verantwortung zu übernehmen für den Ausdruck meiner Gefühle. Ich habe gelernt, die kleine, und die pubertierende, und die sich furios abnabelnde, verletzte innere Sonnenstrahl zu trösten, sie an der Hand zu nehmen, Geduld mit ihr zu haben, nachsichtig zu sein, für sie da zu sein. Überhaupt da zu sein. Den jüngeren in mir zu zeigen: Heute kann es anders sein als irgendwann früher einmal. Ich habe gelernt, daß das, was in meinem Kopf ist, die Art, wie ich denke, und die Welt wahrnehme, mit der Wirklichkeit nicht unbedingt viel zu tun haben muß. Ich habe gelernt, meinen Körper wirklich zu bewohnen. Meine inneren Räume und meine inneren verschiedenen Anteile gut zu behandeln. Ich habe gelernt, mich zu lieben. Mit der Liebe für mich selbst, mit der vormals so gefürchteten Weichheit, nach der ich mich eigentlich so gesehnt hatte, kamen die Liebe und die Weichheit für andere. Humor kam, der kein Galgenhumor mehr war. Und Klarheit – für mich selbst und in Beziehungen. Die anderen begannen, nicht mehr wie Beute oder Feinde für mich auszusehen, sondern sie wurden meine Gäste. Herzensgäste. Meine Freunde, meine Liebsten, .... meine Nachbarn. Ich habe gelernt, daß der Unterschied darin besteht, ob ich mich als getrennt von Allem-was-ist empfinde, oder ob ich im Kontakt bin. Zuerst mit mir und dann mit allem. Dieser Weg braucht seine Zeit, und er ist gewiß nicht immer gerade und ohne Steine. Aber Du scheinst mir eine zu sein, die es wissen will. Übrigens: Die buckelpistigen Strecken die mir jetzt noch manchmal begegnen, können mich zuweilen richtig zum Lachen bringen über mich. Ich möchte Dir, Lilith, und allen anderen zähnefletschenden Nachtfliegern mit scharfer Zunge und wundem Herzen, einen Rat geben: Hör auf, Dich zu sezieren. Du mußt nicht perfekt sein. Die eigene beste Freundin zu werden ist viel besser. Such Dir gute, liebevolle, professionelle Unterstützung. Ein sehr schöner Therapieansatz ist meiner Erfahrung nach die Traumaarbeit nach Luise Reddemann. Auch die klassische Homöopathie hat mir persönlich sehr geholfen. Und die Liebe ist in Wirklichkeit etwas ganz Wunderbares. Einen herzlichen Gruß von sonnenstrahl :) Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 16.Nov.2005 - 23:17 |
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