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Beitrag
#1
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.798 Userin seit: 25.11.2004 Userinnen-Nr.: 823 ![]() |
Als ich heute erfuhr, dass eine Kollegin von mir Ende des Monats das Babyjahr antritt, überlegte ich für einen kurzen Moment auch, ob ich einen eigentlich unübersehbaren Bauch doch übersehen hatte. Dem war nicht so, da sie zusammen mit ihrem Mann ein kleines, ein Jahr altes Mädchen aus Thailand adoptiert und gestern die „Zusage“ bekommen hat. „Was hat das denn gekostet?“ Eine, auf den ersten Blick geschmacklose, aber dennoch berechtigte Frage, die aufkam, ist doch allgemein bekannt, dass nahezu hierzulande bei jedem Behördengang irgendwelche Gebühren anfallen und gerade bei so einem langwierigen Prozess wie einem Adoptionsverfahren jedes Amt die Hand dreimal aufhält. Bekannt ist außerdem, dass bei Auslandsadoptionen die Gefahr, an unseriöse Vermittler, sprich Menschenhändler, zu geraten und das Kind wieder zu verlieren, weil die leibliche Mutter ihre Zustimmung doch nicht erteilt hat, sehr groß ist. Nur weiß man auch, dass man bei einer Auslandsadoption bessere Chancen hat, ein Baby oder Kleinkind zu bekommen, was in Deutschland beinahe unmöglich ist. Ich habe mich für meine Kollegin sehr gefreut. Ich tue es auch jetzt noch und meine, dass das Kind es bei ihr uneingeschränkt gut haben und behütet und geliebt aufwachsen wird. Eine weitere Frage, die aufkam war „dann versteht die Kleine doch unsere Sprache gar nicht“. Ein Lernprozess, der bei einem einjährigen Kind zu überwinden sein dürfte.
Ich frage mich, inwieweit es vertretbar ist, ein Kind seiner Kultur zu entreißen, es auf 1000de von km zu entwurzeln und es hier im nicht gerade sehr toleranten Deutschland aufwachsen zu lassen und ihm eine Zukunft zu ermöglichen, die es in seinem Heimatland wohl nie haben wird. Irgendwann wird es Fragen stellen, schon aufgrund seiner unverkennbaren Herkunft. Die erfolgte Adoption wird nicht zu verheimlichen sein, wie es bei einem deutschen Kind eher möglich wäre (was m.E. keinesfalls gut ist!). Eine eventuell irgendwann gewünschte Kontaktaufnahme zu den Erzeugern wird aufgrund der Entfernung noch erschwert. Das Kind wird nach deutschen Grundsätzen erzogen, lernt unsere Sprache, und nur der Blick in den Spiegel wird ihm bewußt machen, dass es woanders herkommt. Jemandem, der selbst kein Kind bekommen kann (oder keins bekommen möchte), aber dennoch Weltanschauung, Erfahrungen und Liebe weitergeben und einfach ein Kind aufwachsen sehen und die Verantwortung dafür übernehmen möchte, sollte die Möglichkeit dazu gegeben werden. Adoptiveltern werden bis aufs Blut geprüft, inwiefern sie sich „eignen“. Inwieweit Frauen, die selbst Kinder bekommen (können), „geeignet“ sind, prüft niemand. Und für solche, deren Chancen bei einer Adoption in Deutschland eher gering sind, bietet eine Auslandsadoption eine denkbare Alternative. Ich möchte niemandem, der sich mit dieser Thematik befaßt, unterstellen, dass er nicht bemüht ist, sämtliche Eventualitäten in seine Überlegungen mit einzubeziehen, und meine Kollegin hat meine absolute Hochachtung für ihren Entschluß, und ich finde es toll, dass sie ein Kind, das bereits auf der Welt ist, lieben und umsorgen will, aber dennoch schwingt bei mir ein kleiner Zweifel mit... Immer noch nachdenklich und irgendwie unschlüssig Vio |
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Beitrag
#2
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Perfect By Nature ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.370 Userin seit: 01.09.2004 Userinnen-Nr.: 222 ![]() |
Ich habe heute Morgen einen Bericht gesehen, der sich genau mit dem Thema befasste... (Leider nur die letzten 20 Minuten)
Es ging jedenfalls um einen 30 jährigen Mann der im Säuglingsalter aus Indien adoptiert wurde. Zum Zeitpunkt der Adoption wussten die Adoptiveltern nicht, daß die Adoption illegal war. Der leibliche Vater hatte scheinbar einen Seitensprung mit Folgen, was in Indien bzw. in seinem Clan nicht denkbar war. Also hat er ohne Einverständnis der leiblichen Mutter das Kind in ein Waisenhaus gegeben. Es wurde dann behauptet die Mutter sei tot o.ä. Wie gesagt, die Erlaubnis der Mutter zur Adoption hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben... Aber das spielte keine Rolle. Die indischen Papiere schienen wohl in Ordnung zu sein ! Inzwischen fühlt sich der damals Adoptierte so entwurzelt, daß ein Leben für ihn hier kaum noch möglich ist. Er hat sein Studium abgebrochen, sich von Frau und Kind räumlich getrennt. Er tut nichts andere mehr, als seine Wurzeln suchen. Reist ständig nach Indien oder sucht im Internet... Er hat nur noch einen Lebensinhalt... Zu wissen, wo er herkommt, wann wo und warum er geboren wurde und vor allem wer seine leibliche Mutter ist. Er fühlt sich hier genau so fremd wie in Indien ! Des weiteren bezeichnete er seine Adoptiveltern als Täter und Kidnapper... Obschon er noch ein gutes Verhältnis zu ihnen pflegte. Es ist ihm scheinbar egal, unter welchen Umständen er in Indien aufgewachsen wäre... Hätte man ihn fragen können hätte er einer Adoption niemals zugestimmt ! |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 19:07 |