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> Borderline, ...Achtung, kann triggern!
Night
Beitrag 12.Jan.2006 - 03:42
Beitrag #1


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 312
Userin seit: 26.08.2004
Userinnen-Nr.: 143



Huhu zusammen!

Ich brauch mal eueren Rat....Gleich vorweg, es geht nicht um mich, sondern um eine Freundin der es offensichtlich nicht gut geht.... -_-

Ich hab mich in letzter Zeit ziemlich häufig und lange mit einer Freundin unterhalten und ziemlich seltsame Dinge an ihr festgestellt. Seit der Trennung von ihrer Freundin hab ich irgendwie das Gefühl, dass die Dame Probleme hat, mit denen sie selbst nicht so richtig fertig wird. Sie verletzt sich selbst (fügt sich Schnittwunden mit Rasierklingen zu), hasst sich,hält sich für fett bei einer Größe von 1,63m und einem Gewicht von 51kg, und verspürt eine andauernde Leere, hält sich für überflüssig und wertlos. Zudem kommt, dass sie plötzlich wahnsinnig häufig ihre Sexualpartner welchselt und auch mit Männern schläft, weil sie wie sie selbst sagt, da keine Gefühle hat und es "eh egal is was sie macht". Ganz kurios, das alles. :wacko: ( Natürlich ist das nicht alles, wollte nur ein paar Beispiele geben.)
Nun, sie selbst behauptet, sie kenne ihre Diagnose- Borderline. -_-
Ich habe irgendwie das Bedürfnis, nicht wegzuschauen, sondern zu helfen, sollte ich das denn können. Ich habe sie heute, nachdem wir zwei Stunden am Telefon geredet haben und sie sich die Birne mit Wodka und Wein vernebelt hat (wovon ich sie nicht abhalten konnte) :( , dazu bringen können, wenigstens einmal darüber zu sprechen, eine Therapie zu machen (großer Fortschritt).
Bis ich sie allerdings bei einem Therapeuten habe, kann das noch Monate dauern, und ich möchte in der Zeit nichts falsch machen und sie ein bischen unterstützen, dass es vielleicht nicht ganz so schlimm wird. Ihre Eltern wissen von nichts und sie möchte unter keinen Umständen, dass irgendwas durchsickert. Da sie 20 Jahre alt ist, muss sie eigentlich auch selber entscheiden, ob sie ihre Eltern informieren will, oder nicht. Sehe ich das falsch?

Nun also meine Frage. Was kann ich tun? Selber therapieren geht ja schlecht. :unsure: Für Tips bin ich dankbar. Möchte eben nur nicht tatenlos zusehen, wie sich eine Freundin selbst verstümmelt..... :(

Heute mal wieder ratlos,

Night.
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rowan
Beitrag 12.Jan.2006 - 16:35
Beitrag #2


Gut durch
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Beiträge: 1.369
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hallo night,
erstmal zum schneiden. das wird im moment ihre einziger ausweg sein, um sich erleichterung zu verschaffen, um sich kurz zu spüren, den inneren druck loszuwerden, etc. auch wenn es unverständlich klingt, es tut den betroffenen wirklich erstmal gut. sie wird erstmal andere ersatzmittel für das schneiden erarbeiten müssen bevor sie damit aufhören wird können. mit einer sucht würde ich persönlich es nicht vergleichen, ich habe noch niemanden gehört, der sich schneiden muss, weil der pegel gesunken ist. geschnitten wird in seelischer not und nicht weil die sucht da ist mit körperlichen abhängigkeiten etc. es ist keine sucht, es ist ein problemlösungsmittel, welches häufig bei borderlinern anzutreffen ist. in meinen augen ist es besser, wenn der andere es einfach hinnimmt, nicht weiter viel dazu sagt. sonst entsteht sehr schnell neuer druck was wiederum zum schneiden führen kann. oder aber man bekommt zu viel aufmerksamkeit, was ja wieder ein sehr positiver effekt auf das schneiden ist und somit unbewusst auch ein grund zum schneiden werden kann. mein ehrlicher tipp? kaufe ihr kompressen, mullbinden, klammerpflaster, wundcreme für offene schnittwunden. wenn sie zu tief schneidet, bitte sie, innerhalb von sechs stunden zum nähen zu gehen. und bitte sie darum, ihre wunden vernünftig zu versorgen. das beugt zumindest erstmal üble narben und entzündungen vor. in der therapie wird sie lernen, andere strategien zu entwickeln und das schneiden wird besser werden, viele schaffen es auch, gar nicht mehr schneiden zu müssen. für mich persönlich ist an der ganzen borderlineerkrankung das schneiden das kleinste problem (es ist für aussenstehende nur sehr erschreckend und nicht nachvollziehbar), aber es hilft den leuten, irgendwie klar zu kommen bis sie alternativen dazu haben. für den betroffenen sind die anderen symtome der krankheit um einiges belastender, das auf und ab der gefühle, das schwarz - weiss denken, die leere, die traurigkeit, die innere unruhe, sich selbst zu hassen,...
viel helfen (therapeutisch) wirst du ihr nicht können, das bedarf wirklich professionelle hilfe und sie sollte sich nach therapeuten umschauen, die sich gut mit borderline auskennen. du kannst für sie da sein, sie so akzeptieren, wie sie ist. aber achte dabei auch auf deine eigenen grenzen, es nutzt keinem von euch beiden etwas, wenn du dich aufreibst und es dir am ende auch mies geht.

es wird garantiert immer wieder situationen geben, wo sie aufgrund der borderlinepersönlicheit unangemessen heftige gefühlsreaktionen hat auf dinge, die passieren. sprich, kleinigkeiten können ein ganzes drama auslösen. wichtig ist, das ernst zu nehmen (für sie ist es wirklich eine riesen katastrophe und sitzt so tief in den gefühlen). und dann helfen, einen realistischen blick auf die situation zu bekommen ohne ihr die gefühle, welche sie ja wirklich hat, abzusprechen. ein beispiel zur verdeutlichung:
sie hat eine kleine auseinandersetzung mit einer kollegin (oder mitschülerin). sie ist am boden. für dich ist es eine kleine auseinandersetzung die sich am nächsten tag mit einen gespräch schnell klären kann. bei ihr kann es bedeuten, dass sie glaubt, keiner auf der arbeit mag sie, sie macht alles falsch, alle hassen sie, etc. das meine ich mit dem realistischen blick auf die situation.

und noch was, es wäre gut, wenn sie den alkohol so weit wie möglich meidet oder in massen konsumieret, insbesondere wenn es ihr nicht gut geht. alkohol verstärkt nun mal gerne die traurigkeit und machen aus einer mücke auch einen elefanten. eine üble mischung, wenn man eh schon am ende ist. aber frag mich nicht, wie du das kannst. sie wird den alkohol nutzen um das innere chaos mal zu dämpfen, sich auszuschalten. aber unter dem strich verschlimmert er die situation nur noch, auch wenn es im ersten moment anders scheint.

im grossen und ganzen kann ich nur sagen, nimm sie ernst, mache ihr keinen zusätzlichen druck durch vorwürfe und unterstütze sie bei der suche nach einer therapeutin. weil das ist das, was wirklich wichtig ist, dass sie an der erkrankung, an sich, an den symtomen arbeitet. und achte dabei auf dich und deine grenzen! du darfst auch nein sagen, klare grenzen setzen. auch wenn borderlinepersönlichkeiten oft unangemessen heftig reagieren sind sie nicht blöde und können das auch verstehen, auch wenn sie vielleicht im ersten moment tödlich beleidigt sind oder ähnliches abgeht in ihnen wie mit dem beispiel auf der arbeit.

liebe grüsse, rowan
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