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> Der BND und die WM, Eure Gedanken dazu?
Fledi
Beitrag 18.Jan.2006 - 10:26
Beitrag #1


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Guten Morgen,

angesichts der WM und des für Deutschland überdimensionalen Ereignisses mache ich mir einige Gedanken. Die Sicherheitsvorkehrungen laufen auf Hochtouren, ganz Berlin wird umgeschaufelt um uns allmorgen-, -mittag- und -abendlich eine halbe Stunde mehr Zeit auf der Straße zu gönnen, überall wird gearbeitet, geplant und Sicherheit der Stadien getestet.

Die Stiftung Warentest hat sich die Freiheit genommen, die Stadien unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse sind für die Masse zugänglich und werden von direkten WM-Beteiligten als Panikmache abgestempelt. Interessant ist jedoch, dass gerade die Fluchtmöglichkeiten getestet wurden und keines der 12 Stadien optimale Sicherheitsvorkehrungen aufweist. Die sollen nun in den verbleibenden fünf Monaten verbessert werden. Diese Ergebnisse kombiniert, mit den Arbeiten des BND und der WM lassen ein mulmiges Gefühl entstehen.

Das eigentliche Problem in meinem Kopf (da ich keines der Stadien aufsuchen werde) gestaltet sich jedoch wie folgt. Frau Osthoff sagt man nach, BND-Agentin zu sein und zwischen dem 12. und 15. Januar häuften sich die News-Meldungen, worauf dem BND vorgeworfen wird, die USA über Truppenstellungen, Waffen, etc im Irak informiert zu haben. Dies wirft natürlich ein ganz anderes Bild auf Deutschland, wenn man sich die Anschlagsserien der letzten Monate anschaut. England, die offiziell mit den USA verbündet gegen den Irak voranschritten, hat England die U-Bahn-Anschläge sicherlich noch eine Zeit lang im Hinterkopf.

CNN sprach mal davon, man könne die Anschläge in New York, Madrid und London miteinander vergleichen, welche Rolle spielt Eurer Meinung nach nun Deutschland?
Der BND dementiert heftig, jedoch wird die Angelegenheit heute im Bundestag diskutiert, gestern wurde über das Einsetzen eines Ermittlungsausschusses beraten. Wenn der BND als Geheimdienst so agiert und wir uns klar machen, dass wir in fünf Monaten eine Weltveranstaltung in Deutschland haben, wird mir persönlich unwohl.

Wie steht Ihr zu Anschlägen während der WM? Habt Ihr Euch gedanklich damit befasst? Wie stellt Ihr die Ereignisse der letzten Tage und Wochen dem gegenüber?
Seid Ihr gedanklich eigentlich schon darauf vorbereitet, dass "sowieso" was passierten wird, oder legt Ihr sämtliches Vertrauen in die deutsche Polizei und macht Euch so gar keinen Kopf?
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rebecca
Beitrag 18.Jan.2006 - 18:19
Beitrag #2


Immer noch gut durch
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Viel zu schreiben, viel anzumerken. Ich denke, dass bei der gesamten Diskussion viele Dinge durcheinander gewürfelt werden.

QUOTE (LilithBerlin)
Das eigentliche Problem in meinem Kopf (da ich keines der Stadien aufsuchen werde) gestaltet sich jedoch wie folgt. Frau Osthoff sagt man nach, BND-Agentin zu sein und zwischen dem 12. und 15. Januar häuften sich die News-Meldungen, worauf dem BND vorgeworfen wird, die USA über Truppenstellungen, Waffen, etc im Irak informiert zu haben

Mittlerweile – das ist meine ganz persönliche Haltung – bin ich ganz vorsichtig mit dem Wahrheitsgehalt in den Nachrichten. Denn ich kann ich generell des Eindruckes erwehren, dass irgendwelche Konstrukte durch die Redakteure erstellt werden und die dann als wahr verkauft werden. Was den Fall Osthoff und den BND angeht, diese Verknüpfung wurde ja zu genüge geklärt. Was den Fall BND und Bagdad angeht, so bin ich einifgen Punkten skeptisch und frage mich, warum gerade vor dem Besuch Merkels in den USA dieser Bericht in den Medien lanciert wurde. Und eines ist auch gewiss, die reine Wahrheit wir die Öffentlichkeit in keiner Weise erfahren, eher wohl ein paar Ausflüchte und unklare Statements. Gleiches war ja auch im Falle der so genannten geheimen Gefängnisse der CIA der Fall. Dieses Thema ist doch auch sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden.
Der BND ist ein Geheimdienst. Dessen Aufgabe ist vor allem die Informationsbeschaffung. Und wie er an diese Informationen kommt ist teilweise durch Bücher bekannt. Aber letzten Endes ist er auch Teil des Staates und unterliegt einer parlamentarischen Kontrolle.

QUOTE (LilithBerlin)
Die Stiftung Warentest hat sich die Freiheit genommen, die Stadien unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse sind für die Masse zugänglich und werden von direkten WM-Beteiligten als Panikmache abgestempelt.

Als ich die Überschrift gelesen habe, da wurde mir auch Angst und Bange. Als ich dann die Kritikpunkte näher betrachtet habe, hat sich das relativiert. Hauptsächlich geht es doch darum, dass es kaum Zutrittsmöglichkeiten zum Innenraum im Falle von Massenpaniken gibt.
Die Erklärungsversuche und Reaktionen des OKs sehe ich vor allem als Befindlichkeiten älterer Herren, die meinen, dass sich die Welt um sich herum drehen müsse. Dass diese Herren insbesondere jetzt ihre verletzte Eitelkeiten zeigen, halte ich nicht nur für peinlich, sondern wirft doch auch ein bezeichnendes Bild auf diese Eminenzen ( von denen ein gewisser Kaiser Franz so oder so schon immer an anderen Sphären schwebte). Dass hier Handlungsbedarf zu sehen ist, dem stimme ich zu. Aber gleich in Panik verfallen? Zum Beispiel machte sich die Kritik am Berliner Stadium am Laufgraben fest. Dieser steht leider unter Denkmalschutz und darf gar nicht zugeschüttet werden. Und außerdem: warum jetzt die Studie? Die Sachverhalte dürften schon länger bekannt sein und etliche Bundesliga und europäische Spitzenspiele und auch den Confed-Cup letztes Jahr in Gefahr gebracht haben.

Zum Thema Anschläge, um das es eigentlich ging. Deutschland lebt nicht auf einer Insel der Glückseligen. Anschläge wie in London oder Madrid können auch hier passieren. Dies hat sich u.a. daran gezeigt, dass ja selbst Frankreich kurz nach dem 11.09.2001 Ziel von Anschlägen werden sollte. Deutschland gilt in gewisser Weise als Schlafterritorium dieser Terroristen und jedes Großereignis zieht diese Leute an wie die Motten das Licht (ich schlage hier mal einen Bogen zu den Anschlägen bei der Olympiade 1972 in München).
Konkret: ja, ich habe Befürchtungen, dass etwas passieren kann. Aber ich lasse mich nicht deswegen verrückt machen. Paranoia kann auch bewusst geschürt werden. Und die gesamte Diskussion um den Bundeswehreinsatz sehe ich sehr kritisch an. Es wird eine Sicherheit vermittelt, die so nie vorhanden sein wird. Und was klar sein muss, es wird immer einen weiteren großen Unsicherheitsfaktor geben. Die Frage, die ich mir dann zu stellen habe: wie weit Folge ich dieser Sicherheitsparanoia. Wie weit lasse ich diese Themen meine Lebensqualität und mein Wohlbefinden bestimmen.

QUOTE (Pumuckl)
Hat übrigens jemand in der aktuellen EMMA den Artikel über die Zwangsprostituieren gelesen und was unsere Nationalelf dazu (nicht) zu sagen hat?

Ein etwas ketzerischer Kommentar: warum erwartet alle Deutschen, dass sich nichts sagende, teilweise nicht gerade sehr intelligente Personen zu allen Fragen des öffentlichen Lebens äußern müssen und sich erklären müssen wie schrecklich sie so etwas finden. Außer allgemeinen Statements wäre so oder so nichts dabei herausgekommen. Dazu können wir dann noch andere Themen hinzunehmen: die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien, etc. Sorry, wenn ich etwas direkt werde, aber diesem Betroffenheitssyndrom kann nichts abgewinnen.
Das Thema ist ein Thema für die Politik, Justiz und die Polizei. Die haben solchen Dingen Einhalt zu gebieten und zwar mit aller Schärfe. Leider haben sich aber solch mafiose Strukturen in den Themen Zwangsprostitution, Erpressung und Drogenhandel etabliert, dass man solche Dinge nur noch eindämmen kann. Leider kann man es aber nicht mehr verhindern oder abstellen.
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