Falscher Zeitpunkt…, aber wär er jemals richtig gewesen?? Einstellungen

[All American Gir...]

Da meine Freundin am Do. mit mir Schluß gemacht hat, wollte ich mir das ganze nur mal kurz von der Seele schreiben und fragen ob jemand von Euch sowas vielleicht auch schon mal erlebt hat oder kennt:
Meine Freundin wollte mit mir schon am 31.12. Schluß machen, weil sie meinte wir sind zu verschieden etc. Das wollte ich nicht wirklich akzeptieren und bin dann am 1.1. zu ihr gefahren. Ich sagte ihr, dass wenn sie mir in die Augen schauen kann und mir dabei sagen kann, dass sie mich nicht mehr liebt, dann werde ich gehen. Konnte sie nicht… Wir haben uns unterhalten, viel geweint, nach Lösungen gesucht. Am Ende sah es so gut aus. Wir wollten für unsere Beziehung kämpfen weil wir uns liebten. Doch es sollte alles nicht sein. Ich gab mir Mühe und sie konnte nicht (mehr). Ein grausames Kindheitserlebnis, welches sie jahrelang (erfolgreich) verdrängen konnte, kam nun langsam aber sicher hoch. Sie wird jetzt mit ihrer Psychologin dagegen angehen um es irgendwie verarbeiten zu können. Und das muss so schnell wie möglich sein, sonst wird sie ihr Matheexamen deswegen wieder nicht schaffen und dann wäre der Traumberuf dahin, für den sie jahrelang gekämpft hat. Nun braucht sie psychologische Hilfe gegen ihre Prüfungsangst und das. Für mich/unsere Liebe hat sie dadurch keine Kraft zu kämpfen. Sie hat es versucht, aber wenn sie mir was liebes sagen wollte oder von mir was kam, dann sträubte sich alles in ihr. Sie wünschte, wir hätten uns zu einem anderen Zeitpunkt kennen gelernt. Sie will, dass ich der glücklichste Mensch auf Erden werde und das ich das Kostbare in mir niemals aufgebe. Dabei wollte ich mit ihr glücklich werden und die Art, wie ich bin, hab ich erst durch ihre Liebe in mir entdeckt. Wo ich gedacht habe, dass ich niemals ‚sowas’ für einen Menschen empfinden könnte. Sie sagte, wenn sie weiß, dass ich glücklich bin, kann sie erst anfangen mit sich ‚ins Reine’ zu kommen. Sie hat den Kontakt abgebrochen… Sie ist die Liebe meines Lebens und es ist unerträglich für mich, ihr nicht helfen zu können. Die einzige Hoffnung die mir bleibt, ist dass sie irgendwann wenn sie alles verarbeitet und geschafft hat, wieder zu mir zurück kommen wird… Aber wer weiß wie lange das dauern wird und was bis dahin alles passiert…

Ein verzweifeltes All American Girl

[Sin]

:gruebel:

Du solltest ihre Entscheidung, sich Zeit und Raum für sich selbst zu nehmen, akzeptieren. Ich persönlich kann diesen Schritt von ihr nur bedingt nachvollziehen, da ich in solchen Situationen immer die Nähe und den Halt meiner Liebsten suche.

Meine Liebste verarbeitet auch grad so eine Geschichte und stößt mich auch schon mal vor den Kopf, wenn sie einfach Luft braucht, wenn es ihr zuviel wird. ( :gruebel: wir müssen aber nicht um unsere Beziehung kämpfen wie ihr... - da ist es vielleicht bissl anders). Und dabei würde ich ihr aber so gerne helfen.

Vielleicht hat deine Freundin auch nie die Stütze und den Halt, den du ihr schenken willst, erfahren. Weder in ihrer Kindheit durch ihre Familie oder später durch Partnerschaften... Die Hilfe, die sie braucht, kann ihr nur eine Therapie bringen. Du kannst nur für sie da sein, wenn sie dich braucht. (Ich persönlich gebe meiner Freundin in diesen Zeiten nicht das Gefühl, dass ich SIE brauche, weil sie einfach nicht den Kopf frei hat, sondern ihre ganze Kraft zum Verarbeiten braucht - ich akzeptiere es, auch wenn es schwer fällt und manchmal ganz schön weh tut.)

Vielleicht seid ihr auch in eurer beide Entwicklung - ja noch - nicht reif genug füreinander. Was ist, wenn ihr euch wirklich erst persönlich mehr entfalten müsst, einfach eine Reifestufe höher kommen müsst, damit ihr zusammen passt?

Menschen, die Entwicklungs-Zeit brauchen, trage ich im Herzen. Ich schließe meine Gefühle für sie ein. Gebe ihnen die Chance für sich selbst - für uns - sich selbst weiterzubringen. Ein Good Bye heute muss kein Never Come Back für die Zukunft sein. Nur weil eine Beziehung in die Brüche ging, stirbt die Liebe nicht.

Das ist wie die Milch, die sich zu Joghurt entwickelt und der Kunststoff, der zum Becher wird. Erst nach einem gewissen Prozess gehen sie eine Beziehung ein, sind "reif füreinander" (blödes Gleichnis, aber mir fällt grad nix ein und ich futter grad einen Joghurt, sorry :D ).

Meine erste große Liebe hatte auch Probleme. Ich konnte sie nicht mehr tragen, sie nicht mehr halten, ihr nicht mehr helfen. Ich habe sie dann angefleht, sich professionelle Hilfe zu holen. Das tat sie - mit dem Ende, dass sie mich danach verlassen hat. Mensch, dass tat weh. Für mich war eine Welt zu Ende. Aber im Nachhinein bin ich froh, da es ihr besser ging und geht. Wir haben nach unserer Trennung drei Jahre kein einziges Wort miteinander geredet - obwohl wir uns täglich sahen... Nun reden wir wenigstens normal - nee, normal kann man das nicht nennen - jedenfalls bekommen wir es hin, uns ohne große Probleme drei-viermal im Jahr zu sehen.

Oh, ich schweife ab, sorry, ich wollt nur sagen, ich kenn das alles irgendwie. :roetel: