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Beitrag
#1
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3Sterne Delux Köchin :-) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.283 Userin seit: 16.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.396 ![]() |
Verdrängen der Jugend
Sie wird mich nie verstehen. Soll ich das alles sagen was ich über sie denke, dass ich sie eine Zeit lang gehasst habe. Soll ich meiner mutter sagen, dass sie mir meine Jugend genommen hat. Soll ich ihr sagen, dass ich froh bin nicht mehr den Alltag mit ihr teilen zu müssen. Soll ich ihr sagen, dass ich noch nie so glücklich und verliebt war und bin wie jetzt - wo ich mit meinem Schatz zusammen bin und lebe. " Ihr wollt immer, dass ich mich melde und vorbei komme. Erstens kommt ihr auch nicht vorbei und ruft auch nicht mal an. Zweitens brauch ich den Abstand und ich finde es voll in Ordnung so wie der Kontakt zu euch ist. Ich muss mir den Kontakt so zu dir halten, dass es mir gut geht, und nicht so wie es dir passt. Und mir geht es so sehr gut damit. Ich weiß ich bin die Jüngste von deinen Töchten - aber hör endlich auf mich immer noch Baby zu nennen es nervt mich tierisch. Ich bin gerade dabei mir mein eigenes Leben aufzubauen, und das so zuleben wie ich es mit meinem Schatz für richtig halt. Damit musst du klar kommen. Du brauchst mir nicht zusagen, dass du mich jetzt brauchst. Wo warst du als ich dich am meisten in meinem Leben gebraucht hätte. Wo warst du???????????? Ich habe jahrelang nur funktoniert und alles verdrängt. Jetzt lass mich bitte endlich leben. Warum könnt ihr mich nicht so leben und lieben lassen, wie ich das möchte. Warum hast du dich am anfang so aufgeregt wegen meiner Beziehung zu meinem Schatz. Wieso hast du gesagt, dass man erst einen Mann braucht. Akzeptier mich einfach so wie ich bin" Soll ich meiner Mutter das alles sagen? Hat jemand so etwas ähnliches erlebt oder gefühlt? Der Beitrag wurde von Jasminblüte bearbeitet: 30.Jan.2006 - 20:48 |
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Beitrag
#2
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 434 Userin seit: 18.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.499 ![]() |
Liebe Jasminblüte,
es gab einmal eine Zeit, da saß ich vor einem ähnlichen wütenden, vor Verletztheit schreienden Brief an meine Mutter, über viele Dinge, die ich ihr ankreidete, wo schier Haß aufkommen möchte, wenn man an bestimmte Situationen zurückdenkt. Es war ein ziemlich heftiger Brief, aber ich habe mich nie getraut, ihn abzuschicken. Heute bin ich ehrlich gesagt, sehr froh darüber. Erstens, weil ich viele Dinge als Erwachsene nun selbst erlebe, mit denen meine Mutter zu kämpfen hatte und wo man als Kind nur verständnislos dasteht und nicht kapiert, warum sie gerade keine Zeit und keinen Nerv für Aufmerksamkeit hat, warum diese oder jene Geschwister vorgezogen werden, weil ihr selbst alles bis zum Hals steht, weil sie absoluter Mittelpunkt der Familie ist und diese am laufen halten muß, und das 24 h lang, mit sehr wenig Zeit für sich selbst, mehr oder weniger immer verfügbar für 3 Personen im Haushalt. Ich war denkbar froh, als ich mein eigenes Leben nach meinen Regeln leben konnte, und das auch von anfang an sehr weit Weg von zu Hause, so daß ein Abnabeln zwangsläufig sehr schnell und ohne großes Einmischen von elterlicher Seite von statten ging. Ähnliche Diskussionen von wegen: "Du brauchst erst einen Mann" oder "Kinder brauchen auch einen Vater" usw. habe ich auch alle hinter mir, mich aber davon nicht weiter beeindrucken lassen, sondern bin weiter meinen Weg gegangen wie ich es möchte. Je mehr Abstand man von einander lebt, desto einfacher ist es wahrscheinlich - und ich denke, es ist für beide Seiten gar nicht schlecht, wenn man sich in der Abnabelungsphase nicht so oft sieht (außer die Eltern können gut loslassen). Vielleicht konzentrierst du dich weniger darauf, was du deiner Mutter alles an den Kopf werfen möchtest, als darauf, dein Leben mit deinem Schatz aufzubauen und dich weiter abzunabeln. In vielen Vorurteilen gegen deinen Schatz stecken vielleicht auch Ängste, du kämest auf den falschen und vielleicht auch einen für dich schwierigeren Weg, den sie dir als Mutter vielleicht gern ersparen würde. Wichtig zur gegenteiligen Überzeugung ist dann vielleicht weniger wütende Bekenntnisse zum Lesbisch sein, als schlicht und einfach dies glücklich und mit Freude zu leben, bis es in Normalität übergegangen ist. Ich verstehe manche Dinge in meiner Mutter heute so gut, weil wir uns in weiten Teilen sehr ähnlich sind - leider zu ähnlich, um auf Dauer aufeinander hocken zu können. Andererseits weiß ich auch, daß ich eine 50jährige Frau nicht mehr grundsätzlich ändern kann in ihrem Verhalten, das geprägt ist von Dingen, die wir Kinder am wenigsten beurteilen können - vielleicht hilft dir eine Zeitlang Abstand und Aufbau deines eigenen Lebens auch, sie so zu akzeptieren, wie sie ist - das gleiche, was du dir von ihr wünschst. Wie unwichtig manche Verletztheiten in ihrer Dimension werden, merkt man vielleicht erst, wenn es manchmal schon halb zu spät ist. Meine Mutter mußte vor wenigen Wochen ins Krankenhaus, mit einer für uns alle sehr bestürzenden Diagnose, zum Glück ist sie noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. All die Dinge, die damals in meinem Brief standen und die ich immer noch mit mir herumtrage, waren wie weggeblasen, denn unter all dem lag einfach nur das Gefühl, das ich sie sehr lieb habe, denn trotz allem, sie ist meine Mutter und ich habe nur diese eine. Vielleicht überlegst du dir noch mal, was du wirklich machen möchtest. Lieben Gruß Sanguine |
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