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Beitrag
#1
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 49 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 90 ![]() |
Vor einer Woche kam meine Mutter ins Krankenhaus, nachdem sie drei Wochen Beschwerden hatte und ihr Hausarzt nicht mehr weiter kam. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass verschiedene Organe und die Knochen in fortgeschrittenem Stadium von Metastasen/Krebs befallen sind. Meine beiden Brüder hatten heute ein Gespräch mit der Ärztin: Chancen auf Heilung gibt es so gut wie nicht, sondern nur noch ein 'Erträglich-Machen' für die letzte Zeit. Ich bin sehr traurig und versuche einen Weg zu finden, irgendwie mit der Situation umzugehen, da ich auch ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Ma habe. Meine FreundInnen sind für mich da, empfinden aber dieselbe Hilflosigkeit wie ich. Ich habe Angst, meine Mutter morgen wiederzusehen (sie wohnt 300 km entfernt) und dann in Tränen auszubrechen und ihr wenig Kraft und Zuversicht vermitteln zu können. Ich habe einfach nur einen Kloss im Hals... Was würdet ihr tun? Wie kann ich mich auf die Situation einstellen?
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Beitrag
#2
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Liebe la-ola,
die Gedanken, die du hegst, dass sie möglichst bald von ihrem Leiden erlöst wird, kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Ich weiß auch um die Schwere, um die Hilflosigkeit, wenn man am Bett steht und sieht, wie der Mensch, den man liebt, in Schmerzen vergeht. Es ist, als würde dein Herz aufgespiesst, herausgerissen und zum Lüften aus dem Fenster gehalten. Es war diese Ohnmacht, die mich selbst damals so fertig gemacht hat. Nun - dazu jede Menge Maschinen, an denen das Leben hing. Das unkontrollierte Flackern ihrer Augen, das Zittern ihres Körpers, der unregelmäßige Atem... grausam, das mit anzusehen. Für sie war es ein langer Kampf mit dem Tod, zuviele Sachen waren ungeklärt, jeden Tag kamen neue Geheimnisse ans Tageslicht. Und es bestand keine Chance mehr, mir ihr darüber zu reden, da auch sie ohne Bewusstsein vor uns lag. Das Merkwürdige war, dass sie sich sofort beruhigte, sobald wir ihre Hand nahmen, dass ihr Atem ruhiger wurde, das Flackern in ihren Augen verschwand, sobald sie spürte, dass einer da war, der sie liebt. Ich bin der festen Überzeugung, dass es an unserer Anwesenheit gelegen haben muss. Sie war so ruhig... Damals hing ich eine Woche lang Tag und Nacht nur an ihrem Bett, mir war alles sch**** egal - mein Job, meine damaligen Prüfungen, schlafen, essen... alles egal, hauptsache, bei ihr sein. Alles um mich herum wurde so bedeutungslos. Ich wohnte schon auf der Intensivstation... Zudem kamen noch die ganzen anderen Lasten - die Probleme, die sie hinterließ, die gelöst werden mussten... dieses Leben, welches sie uns hinterlassen würde, einigermaßen zu planen... ihre Mutter, für die das Leben zu Ende war, zu stützen... Was mich damals sehr berührt hatte, war ein Ehepaar im Nachbarzimmer. Er lag ebenfalls im Sterben und seine Frau "wohnte" ebenfalls auf der Intensivstation. Sie las ihm nächtelang seine Lieblingsromane und Gedichte vor. Auch er war bewußtlos. Dieses Bild werde ich nie vergessen... Das Ende schick ich dir per PM. :blumen: |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 03.07.2025 - 19:32 |