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> Gewalt in einer berliner schule
robin
Beitrag 30.Mar.2006 - 22:04
Beitrag #1


I lof tarof!
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Beiträge: 15.384
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Ich bin erschüttert!
meine güte! klick hier
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shark
Beitrag 01.Apr.2006 - 13:59
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

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Beiträge: 21.898
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Userinnen-Nr.: 741



Kindern eine Chance zu geben, am sozialen Leben verträglich zu partizipieren, bedingt, dies auch Eltern zu ermöglichen.
Eltern, die ohne Werschätzung und dadurch auch ohne Zutrauen in die Zukunft allein gelassen werden mit der Verantwortung für ihre Kinder, werden ebenso "verlassene" Kinder in die Welt setzen - Kinder, die schon früh nur eines wirklich verinnerlichen: Für mich ist hier kein Platz; ich bin nichts wert.

Weil Menschen aber in ihrem tiefsten Naturell Wesen sind, die persönlicher Wichtigkeit bedürfen, die es brauchen, gebraucht zu werden, verlagert sich dieses (unbefriedigte) Bedürfnis auf Nebenschauplätze...Menschen verkümmern sowohl intellektuell wie moralisch.
Und oft bleibt nur noch eines in dieser Machtlosigkeit: Gewalt; sie führt unmittelbar zu Reaktion, verstärkt sich dadurch selbst und nimmt den Raum ein, den das Streben nach sozialem Miteinander einnehmen sollte.

Nicht nur ausländische Mitbürger, auch Deutsche fühlen sich, gerade dort, wo die Arbeitslosenquote sehr hoch ist, "nutzlos" und perspektivlos, was dazu führt, dass ihnen der Staat, in dem sie leben, nichts mehr bedeutet. Sie sehen schlicht keinen Sinn (mehr) darin, systemkonform und damit sozial verantwortlich zu agieren.

Ein wichtiges politisches Ziel sollte also sein, die Menschen wahrzunehmen, ihnen nicht auch noch moralisch anzulasten, worunter sie leiden.
Damit meine ich nicht, den Mantel des Verstehens über inadäquates Verhalten zu legen, sondern das deutliche Signal "Wir sehen, dass es Euch nicht gut geht - was können wir mit Euch dagegen tun?"

All die so schön durchdachten Programme zur Integration und "Chancenverbesserung" sozial Schwacher jeglicher Ethnie kratzen nur an der Oberfläche.
Angebote (und auch die für sie aufgewendeten Geldmittel) versickern im Nichts, weil es den "Markt" für sie gar nicht gibt...

Nach Jahren des Stillhaltens und der Resignation der Politik gegenüber kann niemand "einfach so" verlangen, dass sich diejenigen, die am untersten Ende der Einflusslosigkeit stehen, sozial verantwortlich und eigenständig verhalten.
Mündigkeit lässt sich nicht verordnen...


Ich wünsche mir, dass die Signale, die (seit Jahren!!!) von kids wie jenen, die augenblicklich im Fokus der Aufmerksamkeit der Medien stehen, endlich als das wahrgenommen werden, was sie sind: Ausdruck tiefer Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit - der Moralverfall ist nur Symptom...

Ich arbeite in einer Tageseinrichtung für Grundschulkinder, die fast ausnahmslos aus Familien stammen, die diese Hoffnungslosigkeit gut kennen, die fast schon "gestorben" sind an diesem Nichts, das die Zukunft für sie bedeutet.
Uns sind diese Eltern wichtig; wir beziehen sie in unsere Arbeit mit ihren Kindern ein, wir wertschätzen ihre Bemühungen, auch wenn sie noch so gering sind; wir würdigen jeden verantwortungsvollen Schritt auch persönlich.
Dadurch fühlen sie sich als Eltern nicht übergangen, sondern wichtig.
Und plötzlich sieht der Horizont, der sich politisch gar nicht verändert hat, menschlich lange nicht mehr so trübe aus.

Es sind diese "kleinen" Dinge, die Menschen über Schweres hinweghelfen, die Mut machen.

Und die Kinder trauen sich viel zu; das ist das Wichtigste: nicht das Zutrauen in sich zu verlieren.
Dazu gehört auch, Talente wahrzunehmen und zu fördern, jedes Kind ab und an "groß raus zu bringen". Ein Kind, das auf seine Fähigkeiten stolz ist und sein darf, das sich beweisen kann, "braucht" keine Gewalt, um sich wieder mal "gut" zu fühlen.
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