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> Euer Lesbisch-Sein, das CO -, wo steht ihr grade?
Lisabeth
Beitrag 27.Apr.2006 - 21:30
Beitrag #1


auf Entdeckungsreise
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Beiträge: 1.151
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Mich würde heute interessieren, wo Ihr in Bezug auf Euer "Lesbisch-Sein" steht.
Weitgehend "out", völlig normaler Alltag? Oder kämpft Ihr noch an der einen oder andern Stelle, mit Euch oder Eurem Umfeld?
Wird Euch mitunter bewusst, dass Ihr "anders" seid als die Mehrheit dieser Gesellschaft? Wodurch? Oder habt Ihr Euch (schon?) so daran gewöhnt, dass es Euch nicht mehr auffällt?
Wie offen geht Ihr in Eurem Umfeld mit Eurem Lesbisch-Sein um?
Wie sehr hat Euer Coming Out Euer Leben verändert oder verändert es immer noch?
Fragen über Fragen...

Hintergrund ist einfach nur, dass ich grade selbst ein wenig darüber nachgedacht hab, wie mein Leben sich verändert hat. Das CO ist nun grad gut zweieinhalb Jahre "alt" und ich staune, wie sehr sich vieles geändert hat.
Von der ersten Erkenntnis, den ersten unsicheren Schritten, die mir heute so weit weg erscheinen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich beispielsweise in der einen oder andern großen Buchhandlung stand und plötzlich ganz deutlich spürte, "ich" komme da eigentlich nicht vor, bestenfalls in der "Lebenshilfe"-Ecke und, mit ein wenig Glück, vertreten durch eine Handvoll Romane.
Oder wenn ich durch die Stadt ging, mich umschaute und nur noch Hetero-Pärchen wahrnahm.
Zeitweise fühlte es sich so verflixt fremd an, ich dachte, jedeR müsste sehen, dass ich "anders" bin. Vielleicht kleine grüne Antennen oder sowas?
Mittlerweile hat sich dieses Gefühl wieder verloren.
Ich fühle mich nicht mehr wirklich "anders" aufgrund der Tatsache, dass ich eine Frau liebe.
Für mich war es ein sehr bedeutsamer Schritt, er hat mich und mein Leben nachhaltig verändert.
Und immer wieder spüre ich, es geht noch weiter, ich bin noch nicht "fertig". (Keine Ahnung, ob man das jemals ist?)
Aber es sind solche Momente, in denen mir immer wieder klar wird, dass ich heute noch nicht wissen kann, wie ich manches in drei Monaten, einem halben Jahr empfinde, wo die Reise hingeht.
Es ist noch immer vieles am Wachsen und im Umbruch.

Wie ist es Euch ergangen? Oder wie geht es Euch in diesem Moment damit?
Es wäre schön, wenn Ihr ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern würdet!
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Lisabeth
Beitrag 29.Apr.2006 - 09:55
Beitrag #2


auf Entdeckungsreise
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@ H_Golightly
Ja, ich kann das schon nachvollziehen.
Grade die "innere Zufriedenheit".
Ich bin froh, dass ich dieses CO zulassen konnte, und damit erfahren konnte, was vorher nicht gestimmt hat, was gefehlt hat. Ich kann heute zu mir stehen, so wie ich bin, auf eine ganz andere Art und Weise, als ich das "vorher" konnte, als ich noch scheinbar Teil der großen Masse war.
Ich hab meinen Platz gefunden, im Großen und Ganzen. Und das ist ein unheimlich schönes Gefühl.
QUOTE (shark)
Wann es wichtig, ratsam, nützlich oder was auch immer ist, sich zu outen, entscheidet niemand aneres als ich selbst.
Allerdings halte ich es für mich für eine "politische" Aufgabe, als Lesbe ein Stück weit "öffentlich" zu sein, um einerseits für eine "Gewöhnung" unter skeptischen Mitmenschen und andererseits dadurch für die CO-Erleichterung kommender Generationen von Homosexuellen zu sorgen.
Aber das kann ich nur für mich persönlich sagen...Es ist kein Anspruch an ALLE Lesben.

Das seh ich genauso wie Du.
Da ich mein Herz eher auf der Zunge trage und Ungerechtigkeiten nicht ausstehen kann, gehe ich an der Stelle auch recht offensiv mit dem Thema "Homosexualität" um.
QUOTE (Jasminblüte)
"Warum muss ich mich vor all den Menschen(Familie) Outen, meine Schwester muss sich auch nicht vor all denn Menschen (Familie) Outen, nur weil sie einen Mann Liebt"Über den spruch denke ich noch oft nach.

Den Spruch kenn ich auch und ich musste auch lange darüber nachdenken.
Natürlich muss sich jemand, bei dem alles "ganz normal" ist, nirgends outen. Und natürlich müssen wir das auch nicht tun, "nur" weil wir Frauen lieben.
Der Knackpunkt für mich ist immer an der Stelle, dass ich in dem Moment, in dem ich mit anderen ins Reden komme, mich ja meist zwangsläufig oute. Wie soll ich von meinem Wochenende erzählen ohne von meiner Frau zu sprechen? Da kann ich entweder stillschweigend hinnehmen, dass die andern von eineM Partner ausgehen, oder ich kann sie auf das Missverständnis aufmerksam machen.
Ich empfinde es immer als sehr quälend, an der Kante dessen zu balancieren, was nun grade gesagt werden darf und was nicht.
Unbenommen bleibt natürlich immer die Freiheit, in bestimmten Zusammenhängen nicht aus dem Privatleben zu plaudern, egal ob hetero, homo oder sonstwas. Das halte ich mitunter schon auch so.
(Bei meinem Ex-Chef beispielsweise, der immer ganz begeistert war, dass ich so eine nette kleine Familie hab.. Ich mochte ihn sehr gern, ein älterer Herr, der dann bald pensioniert wurde. Ich hab es nicht übers Herz gebracht, ihm zu erzählen, dass es mit der "netten kleinen Familie" vorbei ist, obwohl wir sonst auch viel privat geredet haben. Und durch seine Pensionierung war es halt auch nur eine Frage von wenigen Monaten.)

Der Beitrag wurde von Lisabeth bearbeitet: 29.Apr.2006 - 09:56
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