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> Den Alltag mit der Liebsten teilen, Wie wichtig ist das für die Beziehung?
marietta
Beitrag 30.Apr.2006 - 13:56
Beitrag #1


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.600
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 8



Ich hatte gestern eine interessante Diskussion mit 3 Frauen, die die These vertraten, dass es das Nonplusultra und die totale Erfüllung einer Beziehung sei, den Alltag miteinander zu teilen, indem frau zusammen wohnt.

Ich selbst vertrete die gegenteilige These - nach insgesamt 18 Jahren des Zusammen Lebens mit drei verschiedenen Partnerinnen. Alltag tötet die Beziehung. Was bringt es mir, sämtliche Alltagsmacken und komischen Gewohnheiten meiner Liebsten detailliert kennen zu lernen? Die Launen mit zu bekommen, nicht mehr ungestört im Bad sein zu können, weil sie es für DEN Vertrauensbeweis schlechthin hält, in meiner Gegenwart die Toilette zu benutzen?

Und wie soll die erotische Spannung erhalten bleiben, wenn frau sich Tag für Tag sieht, Tag für Tag ein Bett teilt? :wacko:

Ich für mich sähe nur einen einzigen Grund, mit einer Liebsten zusammen zu leben: die gemeinsame Erziehung von Kindern.

Wie seht Ihr das? Ist der gemeinsame Alltag der Tod jeder Beziehung oder ist es das Einzig Erstrebenswerte?
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mandelbäumchen
Beitrag 01.May.2006 - 16:36
Beitrag #2


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 371
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 112



Meine Liebste zog bereits nach knapp drei Monaten bei mir ein.

Geplant war das nicht, es ergab sich aus "wohnungstechnischen" Gründen. Sie lebte mit ihrer Ex in einer Einzimmerwohnung, ich hatte etwas mehr Platz, hatte aber nur einen Untermietvertrag, der mir gekündigt wurde. Wir fanden einen neue Wohnung, die eigentlich für mich bestimmt war, sie wollte in die Wohnung ihrer Ex (die eigentlich auf ihren Namen lief) zurück, sobald die eine neue Bleibe gefunden hätte.

Aber irgendwie klappte unser Zusammeleben so gut und war so schön, dass es vier Wohnungen und 15 Jahre lang andauerte. Ich bereue keinen einzigen Tag davon.

Wir hatten die ganze Zeit über getrennte Zimmer und auch sonst viel Freiraum, anders hätten wir beide es uns auch nicht vorstellen können. Nach einigen Jahren taten wir uns auch finanziell zusammen.

Seit letzten September leben wir wieder getrennt. Diese Entwicklung ging von ihr aus. Auf ihre Gründe möchte ich hier nicht näher eingehen, sie sind zahlreich und komplex. Ich war von ihrer Entscheidung nicht begeistert, habe sie aber mitgetragen.
Ängste, wie sich unsere Beziehung nach der räumlichen Trennung entwickeln würde, hatten wir beide.

Die erste Zeit war für mich sehr schwer. Innerhalb eines guten Jahres hatte ich meine Familie verloren: erst meinen Lieblingskater, der im Oktober 2004 starb, dann der Auszug "meiner Frau", dann wurde Ende letzten Jahres auch mein zweiter Kater krank und starb kurz vor Weihnachten.

Ich vermisste den gemeinsamen Alltag. Ganz banale Dinge, wie sie nach der Arbeit anrufen und fragen, was ich einkaufen soll oder ihr den Kaffee ans Bett bringen. Ich habe uns beide immer als starkes Team im Meistern von Schwierigkeiten aller Art wahrgenommen. Jetzt bin ich wieder eine Einzelkämpferin geworden.

Verlernt habe ich das nicht. Das ist einer der positiven Aspekte unserer Entwicklung, der ich mittlerweile mehr Positives als Negatives abgewinnen kann. Ich wurde nicht nur mit Verlusten, Trauer und Ängsten konfrontiert, sondern auch mit meiner eigenen Stärke, einer Stärke, die sich in den 15 Jahren Zusammenleben erst entfalten konnte. Zum einen dadurch, dass ich mich wirklich bedingungslos geliebt erfahren durfte: mit all meinen Schwächen, auch mit meinen Alltagsmacken, komischen Gewohnheiten und Launen – wer kennt die besser als sie. Zum anderen auch dadurch, dass ich mich auch Auseinandersetzungen gestellt habe, in der Regel nicht ausweichen konnte und wollte. Wichtig war für mich zu erfahren, dass ich es nicht reicht, eine schöne Beziehung zu führen und alles ist gut. Unsere "Beschädigungen" können nicht weggeliebt werden. In den 15 Jahren Zusammenleben habe ich gelernt, dies zu akzeptieren. Dadurch konnte ich erwachsen werden und kann jetzt erwachsen mit der neuen Situation umgehen: es ist nicht wichtig, was sie für mich tut, es kommt darauf an, was ich tue. Und trotzdem kann ich mich noch immer auf sie verlassen.

Ich habe von Anfang an die Entwicklung nicht nur als negativ empfunden. Ein bisschen mehr Freiraum im Planen meines Alltags erschien mir durchaus verlockend. Wieder so richtige Rendezvous zu haben, von ihr bei sich zum Essen eingeladen zu werden auch. Ich hatte auch den festen Willen, aus der Situation das Beste zu machen. Anfangs überwogen jedoch die Trauer und die Ängste.
Gelegentlich bin ich immer noch traurig. Aber mittlerweile neigt sich die Waage ganz stark in Richtung Positiv. Ich erlebe, dass sich unsere Beziehung durch die neue Situation noch einmal vertieft hat, eine neue Qualität bekommen hat. Wir sehen uns seltener, aber die Begegnungen sind intensiver. Wir sind beide froh zu erleben, dass unsere Beziehung nach der Trennung nicht „wegbricht“, dass der gemeinsame Alltag zwar schön war, aber das Fundament unserer Beziehung ein anderes ist. Da waren wir uns beide zu Anfang nicht ganz sicher.

Mittlerweile bin ich mir fast noch sicherer geworden, dass unsere Liebe Bestand haben kann, egal, wohin uns der Fluss unserer Leben noch spülen wird. Trotzdem hoffe ich, dass möglichst viel räumliche Nähe erhalten bleibt.

Das sind so meine Erfahrungen mit dem Getrennt- und Zusammenleben. Mehr habe ich nicht.

Mandelbäumchen

Edit: Ergänzung.

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 01.May.2006 - 16:45
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