Nur eine schlanke Lesbe ist..., ... eine gute Lesbe? Einstellungen

[shark]

Hallo, Ihr Lieben,
heute habe ich mit einer Freundin telefoniert, die, wie ich auch, ein paar Kilo mehr als es vielleicht ideal/"norm"al wäre, mitbringt.
Diese Freundin klagte, sie habe als lesbische Frau so gut wie gar keine Chance, eine Partnerin zu finden - eben wegen des Übergewichtes.

Nun bin ich, wie ich ja schrieb, auch nicht schlank, habe aber während der ganzen Zeit, die ich inzwischen lesbisch lebe, nie deswegen irgendwelche Probleme gehabt, Frauen kennenzulernen, Flirts zu haben und Freundinnen hatte ich auch einige...

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass das wirklich grundsätzlich ein Problem ist, aber da sich meine Szenekontakte sehr in Grenzen halten und meine lesbische Bekanntschaft unterschiedlich "gestaltet" (aber durchaus nicht immer solo, wenn moppelig oder gebunden, wenn schlank) ist, mag ich Euch fragen, ob diese Freundin Recht hat mit ihren Befürchtungen oder ob ihr Solo-Sein - wie ich es vermute - von anderen Faktoren abhängen muss, als von der Anzeige auf der Waage....

Wäre schön, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen mitteilen wolltet.

edit2: Oder um es anders zu formulieren: Hat bei Euch nur eine schlanke Frau Chancen?

Gruß,

shark :)


edit: Wort vergessen..

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 06.May.2006 - 17:56

[LadyGodiva]

Ich bin dick, groß und ungelenk zugleich. Und kann das noch nicht einmal geschickt durch "Charisma" cachieren. :rolleyes:
An und für sich gesehen der personifizierte Makel.
Was andere Frauen in der Vergangenheit bewogen hat, sich auf mich einzulassen, kann ich nur in groben Zügen erahnen.
...und mich im Stillen daran erfreuen.
Meine Mutter sprach zu mir als Kind: "Nimm ab, die dicke Nachbarstochter hat keinen Mann bekommen."
Ein ukrainisches Sprichwort besagt: "Große Mädchen sind gut für die Arbeit, kleine für die Liebe."
Vielleicht habe ich deshalb sehr früh schon gedacht, dass nur Leistung und Disziplin meine offensichtlichen Schwächen ausgleichen kann, ja meine Attraktivität ausmachen. Ich schlage mich nur selten glaubhaft mit Charme durchs Leben, zumeist eher argumentativ.
Nach einem sehr einschneidenden persönlichen Erlebnis, welches auch die für mich nach wie vor neuralgischen Punkte "Erscheinung" und "Dicksein" nicht unerheblich berührt hat, bin ich gerade dabei, meinen Körper wieder selbst kennen zu lernen, nachdem ich ihn jahrelang als Kraftmaschine verbraucht habe.
Vielleicht gewinne ich wenigstens meinen früheren Bezug zu mir wieder, vielleicht auch einen ganz anderen.
Da ich im Moment nicht einmal selbst meinem Äußeren liebevoll Beachtung schenken kann und (wieder einmal) auf Veränderung abziele, kann ich erst recht nicht viele Gedanken darüber verlieren, wie andere mich eventuell sehen könnten (und derzeit begebe ich mich freiwillig regelmäßig in absolut aussichtslose Schalenschaukonkurrenzen).

Dachte ich früher, es gäbe einen "Frauentyp" für mich, hat sich diese feste Vorstellung vom Äußerlichen im Lauf meiner Beziehung absolut niveliert.
Gepflegt ja, aber ob jetzt 130/100/140 oder 100/80/100 bei 1,79 oder 1,56 spielt absolut keine Rolle mehr.