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Beitrag
#1
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Hallo, Ihr Lieben,
heute habe ich mit einer Freundin telefoniert, die, wie ich auch, ein paar Kilo mehr als es vielleicht ideal/"norm"al wäre, mitbringt. Diese Freundin klagte, sie habe als lesbische Frau so gut wie gar keine Chance, eine Partnerin zu finden - eben wegen des Übergewichtes. Nun bin ich, wie ich ja schrieb, auch nicht schlank, habe aber während der ganzen Zeit, die ich inzwischen lesbisch lebe, nie deswegen irgendwelche Probleme gehabt, Frauen kennenzulernen, Flirts zu haben und Freundinnen hatte ich auch einige... Ich kann mir schlecht vorstellen, dass das wirklich grundsätzlich ein Problem ist, aber da sich meine Szenekontakte sehr in Grenzen halten und meine lesbische Bekanntschaft unterschiedlich "gestaltet" (aber durchaus nicht immer solo, wenn moppelig oder gebunden, wenn schlank) ist, mag ich Euch fragen, ob diese Freundin Recht hat mit ihren Befürchtungen oder ob ihr Solo-Sein - wie ich es vermute - von anderen Faktoren abhängen muss, als von der Anzeige auf der Waage.... Wäre schön, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen mitteilen wolltet. edit2: Oder um es anders zu formulieren: Hat bei Euch nur eine schlanke Frau Chancen? Gruß, shark :) edit: Wort vergessen.. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 06.May.2006 - 17:56 |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
Aus: Clarissa Pinkola Estés:Die Wolfsfrau, , Wilhelm Heyne Verlag, 1993
Siebtes Kapitel, Körperfreuden: Vom wilden Fleisch S. 218ff .." Die Schönheit und den Wert des Körpers auf irgend etwas geringeres als diese enorme Vielfalt zu reduzieren bedeutet, dem Körper die Weisheit und das Recht abzusprechen, jede ihm gefällige Form anzunehmen und seines Lebens froh zu werden. Die Wildnatur aller Geschöpfe ist grundsätzlich lebensfroh.Wenn man einen Körper bewohnt, der allgemein für häßlich oder mangelhaft gehalten wird, ....wird diese ekstatische Wildnatur verletzt." ..."Körpersprache" Meine Freundin Opalanga und ich treten hin und wieder in einem Zwei-Personen-Stück auf, das wir auf eingenen Erfahrungen aufgebaut haben und Body Talk, also "körpersprache" nennen. Opalanga ist eine Amerikanerin afrikanischer Herkunft und eine Geschichtenerzählerin, genau wie ich. Ihr Körper ist so schlank und hochaufgeschossen wie eine Eibe. Mein Körper ist voluminös und ziemlich erdnah gebaut. Opalanga wurde als kind nicht nur wegen ihrer Länge gehänselt, sondern auch, weil sie eine kleine Lücke zwischen ihren Vorderzähnen hat, die, wie man ihr schon sehr früh zu verstehen gab, einen Menschen als Lügner ausweist. Mir wurde gesagt, daß meine Körpergröße und seine Fülle ein Zeichen für Minderwertigkeit und mangelnde Selbstkontrolle sind. Wenn wir gemeinsam auftreten, erzählen Opalanga und ich abwechselnd von den giftigen Pfeilen und verbalen Spitzen, die wir im Laufe unseres Lebens abbekommen haben, weil die Masse der "anderen" immer etwas an unseren Körpern auszusetzten fand: Hier wäre etwas zuviel, dort etwas zu wenig. An einer Stelle unseres Auftritts singen wir einen Trauergesang für die Körper, die man uns im Laufe unseres Wachstums auf diese Weise vergällt hat. Wir wiegen uns wehmütig hin und her, tanzen und schauen uns dabei immer wieder an, und jede von uns denkt, daß die andere auf eine wunderschöne Art mysteriös aussieht, und wir können es kaum fassen, dass das jemand je anders gesehen hat. Bei unserer ersten Begegnung kam es Opalanga und mir so vor, als würden wir uns nicht nur schon ein Leben lang kennen- was bei Geschichtenerzählern häufiger vorkommt-, sondern bereits seit Aonen. Wir sagten hallo und gingen sofort zu einem Gespräch über unsere intimsten Erfahrungen über. Ich hörte verwundert zu, als sie mir erzählte, daß sie als Erwachsene nach Gambia gereist war, wo sie den Stamm ihrer Vorfahren fand und ihr klar wurde, daß die meisten Angehörigen ihres Stammes groß und gertenschlank sind und- jetzt kommt`s- eine Lücke zwischen den Vorderzähnen haben! Die Lücke wird Sakaya Yalla genannt, was "Öffnung für Gott" bedeutet, und sie wurde in Gabia von jeher als Zeichen der Weisheit interpretiert. Opalanga war nicht minder erstaunt, als ich ihr berichtete, wie auch ich mich als Erwachsene auf die Suche nach einem Teil meiner Vorfahren gemacht hatte und in der Nähe von Tehuantepec in Mexiko den Stamm meiner Vorfahren fand, wo die Frauen samt und sonders kraftstrotzend, leutselig und- jetzt kommt`s- äußerst voluminös waren! Diese Frauen zupften an mir herum, tätschelten meinen Bauch und erklärten gleich darauf, daß ich nicht dick genug sei. "Ißt du auch genug? Bist du vielleicht krank gewesen?" Sie verkündeten, daß ich mir mehr Mühe geben müßte, denn Frauen sind La Tierra, rund wie die Erde, die so viel Gutes hervorbringt. Und so spiegelt Opalangas und mein Theaterstück die anfänglich deprimierenden und schmerzlichen Erfahrungen unserer Lebensgeschichte wider, um schließlich mit Lebensfreude und einem jubelnden Selbstwertgefühl zu enden. Opalanga begreift, dass ihre Größe zu ihrer Schönheit gehört und daß sie Weisheit offenbart, wenn sie den Mund aufmacht, denn die Stimme Gottes spricht durch ihre Zahnlücke. Ich begreife meinen Körper als nah an dem Boden, auf dem ich fest mit beiden Beinen stehe; ich sehe ihn als ein großzügig angelegtes, aufnahmefähiges Gefäß." .... " Die meisten Frauen sind dick oder dünn , klein oder groß (und so weiter), einfach weil sie einen bestimmten Körperbau von ihren Vorfahren geerbt haben, ..." .."Wenn der ererbte Körperbau einer Frau verachtet oder verspottet wird, sorgt die Umwelt letztlich dafür, daß eine neurotische und verängstigte Frauengeneration nach der anderen heranwächst. Auf diese Weise werden Frauen um einen entscheidenden Rückhalt betrogen: Die Wertschätzung der eigenen ererbten Körperform und damit die körperliche Identifikation mit ihrer Verwandtschaft." ..." Die permanenten Werturteile über Frauenkörper, welche den beschränkten Idealvorstellungen nicht entsprechen, haben eine Nation von großen Frauen mit eingezogenen Köpfen hervorgebracht, von kleinen Frauen auf hohen Absätzen, von üppigen Frauen unter schwarzen Zelten, von dünnen Frauen mit ausgestopften Konturen und weiteren Frauen, die dies oder jenes kunstvoll verstecken. ..."Natürlich kann eine Frau bei ihrer Umgebung keine Bewußtseinswandel bewirken, indem sie sagt:"Ändere dich gefälligst", aber sie kann die eigene einstellung ändern und die entwürdigenden Projektionen an sich abprallen lassen. Das geschieht, wenn sie ihren Körper mit all seinen Eigenheiten akzeptiert und die natürliche Lebensfreude ihres Körpers neu entdeckt, indem sie sich weigert, der populären Illusion auf den Leim zu gehen, derzufolge kein Mensch froh wird, der die klischeehaften Normen nicht perfekt erfüllt, indem sie ferner nicht länger wartet und sich zurücknimmt, sondern ihr Leben selbst in die Hand nimmt, alle Register zieht und ihr Leben voll auslebt. Eine derart dynamische Eigenakzeptanz und Selbstwertschätzung fürht mit der Zeit auch zu Veränderungen im kulturellen Milieu." Es lebe die Vielfalt und die Wildnatur!!! janis edit:accent ausgerichtet Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 14.May.2006 - 11:07 |
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